Samstag, 30. Juli 2016

Dem Kummer zum Trotz

Am Liebsten wäre ich endlich wieder gertenschlank. Ob das wohl irgendetwas verändern würde?! Das olle Eis andauernd ist gewiss nicht förderlich beim Abnehmen ... Aber mal sehen ... im Urlaub verliere ich gewiss wieder einige Kilos. Am Liebsten wäre ich einfach nur raus aus Deutschland, bis ich meine Wunschfigur wiederhabe.

Ja was denn nun ... ?! Dieser Tag lässt mich nachdenklich zurück. Da verprelle ich meine Mädels, die mich dabei haben wollen, weil ich zu müde und schlapp bin, um irgendetwas zu tun, um frustriert daheim zu sitzen, und zuzusehen, wie die Nachbarn zusammen sitzen und ich der Outkast bin. Heute gelernt: Man ist nett zu mir, nicht, weil ich dazu gehöre. Man ist nett zu mir, weil ich die Kinder betreue, aber als Alleinerziehende passe ich schlichtweg nicht in dieses Rama-Idyll. Am meisten weh tut mir nicht mal, nicht selbst dazu zu gehören, sondern dem Bub dabei zusehen zu müssen, wie auch er sich ausgeschlossen fühlt. Was bei mir das denkbar schlechteste Gewissen auslöst, das man haben kann. Und was, wenn ich eine schlechte Mutter bin?! Ich möchte gerne alles in meiner Macht stehende tun, damit meine Kinder glücklich sind. Aber ich kann ihnen nicht bieten, was sie am meisten wünschen, eine Heile-Welt-Familie. Ich kann nicht mal ordentlich für sie da sein, wie ich es mir wünschen würde, weil wir schließlich von irgendetwas leben müssen. Ich bin nur die, die ackert und schafft und ackert, und trotzdem nicht vom Fleck kommt. Ich bin nur ich. Ungenügend. Scheißgefühl.

Fred ist das egal, ob Fridolin vielleicht mehr braucht, als er hat. Emotional. Fred ist das egal, ob Fridolin neidisch ist auf den Nachbarjungen, der alles, was er möchte in den Popo ... Nun ja. Fred ist egal, dass Fridolin sich Tag für Tag ansehen muss, wie die Nachbarväter mit ihren Kindern ... "Ich bin halt anders als die anderen". "Wir machen halt andere Sachen." Ja, zum Beispiel ins Hallenbad gehen, wenn alle anderen im Freibad sind. Fridolin will aber dazu gehören zu den anderen Kindern. So wie ich damals. Ich wäre vielleicht lieber ein einziges Mal an den Plattensee gefahren, so wie alle anderen Kinder, um nach den Sommerferien mitreden zu können. Oder eben zum Lake Tahoe. Klar war das Leo House Hotel in NYC in echt hundertmal cooler als der Plattensee. Aber was nützt einem das, wenn das - außer mir - kein Arsch kennt?!

Vielleicht liebe ich den Kindergarten vom Bub auch, weil ich dort auf Menschen treffe, die mich verstehen. Weil ich dort auf Menschen treffe, die mich so akzeptieren, wie ich bin, und ich trotzdem dazu gehöre. Oder deswegen. Freunde.

Und was, wenn ich einfach durchbrenne? Bis jetzt, die letzten 9 Jahre, waren es meine Kinder, die mir den Mut gaben, wieder und wieder aus dem Ausland nach Deutschland zurückzukehren. Immer hatte ich ein Kind hier, das mich brauchte, zu dem es zurückzukehren galt. Dieses Mal reise ich mit beiden. Theoretisch habe ich also alles bei mir, was ich brauche. Im Ausland nehme ich ab, leichter geht es mir besser. Wozu also zurück?!

Durchatmen

Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis ich in diesem Urlaub angekommen bin. 

Freundin verprelle ich wieder und wieder. Weil ich einfach mal einen Tag haben möchte ohne irgendeine Verpflichtung, ohne Termin. Einfach in den Tag hineinleben. Aber sie lässt sich einfach nicht verprellen. Sie da, auch wenn ich noch so oft absage. Dafür mag ich sie sehr!! Das sind die Menschen, die wichtig sind in meinem Leben, auf die ich aufpassen muss. Menschen, die nicht beleidigt sind, weil ich endlich mal zur Ruhe kommen muss! 

Ja doch, irgendwie schwebt das Burnout-Damokles-Schwert aktuell über mir. Ich bin einfach nur unendlich müde, und ich habe Angst, dass mir die Zeit nicht genügen wird, um mich ausreichend zu regenerieren. Mist. Von wegen Tatendrang. Zu Gute halten muss ich mir die Tatsache, dass ich die letzten Tage und Wochen verdammt viel geschafft habe. Einfach so. Nebenher. Nicht mal mit der vollen Aufmerksamkeit. Mein Dachstudio ist nach wie vor überwiegend schön und ordentlich, wir haben Fridolin's Zimmer umgestaltet, so dass er sich jetzt dort wirklich wohlfühlen kann, noch am Donnerstag 

Frida möchte unseren Konflikt lösen. Das ist ja schon mal ein positiver Gedanke. Leider sieht ihre Form der Konfliktlösung wieder einmal vor, dass ich auf Knien zu ihr angerutscht komme, um mich für meine bösen Fehler zu entschuldigen, dann geht alles weiter wie zuvor. Doof nur, wenn die bisherige Knie-Rutscherin auf einmal keine Lust mehr hat auf Erniedrigung.

Gestern, an meinem ersten Urlaubstag, stand ich um 5.30 Uhr auf, nachdem ein Freund mich von 1 bis 3 Uhr angerufen hatte, seine Ex-Freundin, ihres Zeichens Soziopathin, habe ihm mitgeteilt, sie habe AIDS, und er hätte sich eventuell angesteckt. Sie war aber angeblich auch schon schwanger und täuschte eine Fehlgeburt vor, und viele andere Geschichten, die sich im Nachhinein als unwahr heraus stellten. Dann ging es gleich los, die Bebiline und mich duschen und baden, und ab zur Vorsorgeuntersuchung. Viel Warterei für wenig Test. 
Gleich danach nach Hause rasen, auf dem Heimweg schnell im Bioladen vorbei, Belohnungs-Rosinenbrötchen-Zwischenmahlzeit für die Bebiline kaufen, zuhause schon wieder duschen, umziehen, keine fünf Minuten sitzen, Bebiline einpacken, wieder losfahren, den Bub von der Schule abholen, halbe Stunde mit ihm in der Hitze auf dem Fahrrad quer durch die Stadt fahren. 
An dieser Stelle ein riesiges Riesenlob an meinen kleinen 9-jährigen Bub: Straßenverkehr meistert er 1+. Mit Stern. Umsichtig, defensiv, zügig. Zeugnis-Essen. Antipasti, Pizza, Tiramisu. Mit seinem Spitzen-Zeugnis hat er sich das redlich verdient! Ich glaube, ich bin heute noch satt von gestern .... . Nach dem Essen nach Hause gerast, auf dem Heimweg eine kaputte Gangschaltung beim Bub repariert. 
Keine fünf Minuten gesessen, dann ging es auch schon wieder los zum Gitarrenunterricht. Auf dem Weg noch selbstgemachte Grissini fürs Buffet mitgenommen. Den Gitarrenlehrer in den Urlaub verabschiedet, eine Bestätigung bekommen, dass im September mein Musikalische Früherziehung mit der Bebiline losgeht. Endlich ein Kurs, den ich mit ihr zusammen machen kann!! 
Von der Musikschule ging es direkt weiter in Fridolin's ehemaligen Kindergarten zum Ehemaligentreffen. So schön! Ich liebe diese Menschen, ich liebe diesen Kindergarten. Einen anderen Kindergarten kann ich mir für die Bebiline nicht vorstellen als dort. Auch wenn ich noch mehr arbeiten muss, um das finanziell irgendwie zu stemmen. Wie kann ich selbst beste Betreuung für meine Krippenkinder anbieten, um dann bei der Betreuung meiner eigenen Tochter Abstriche in Kauf zu nehmen?! Ich selbst könnte niemals ruhigen Gewissens meine Arbeit gut verrichten, und fremden Kindern zu Mittag frisch-gekochtes Essen servieren, wenn ich weiß, dass meine eigene Tochter Pframpf aus einem Wärmbehälter, das von wo auch immer angekarrt wurde, auf den Teller geklatscht bekommt?! Friss oder stirb! Never! Ever! Und es gibt noch so viele Argumente mehr für diesen Kindergarten und keinen anderen. Selbst Fridolin sagte, er gäbe sein gesamtes Taschengeld dafür, dass die Bebiline in diesen Kindergarten gehen kann. Er kann das tatsächlich abschätzen. Aber nein ... irgendwie kriege ich auch das gebacken, auch wenn ich dann von Brot und Wasser leben muss. Jedenfalls habe ich sie gestern dort schon mal vorangemeldet ... . Haltet uns die Daumen, dass das klappt!
Vom Kindergarten aus holte die Babysitterin die Bebiline ab, Fridolin ging mit Fred, und ich fuhr einkaufen, und hier das Haus in Ordnung bringen. Als die Bebiline abends im Bett war, kam Fridolin auch schon wieder, und ich chillte noch ein Weilchen mit ihm auf der Dachterrasse - Instagram-Fotos ansehen.

Den Tag heute starteten wir mit ein wenig Geschimpfe, weil Fridolin so mega-aufgedreht war mit sämtlichen Lärmpegel-Grenzen hundert Mal überschreiten und auch beim hundertundersten Mal noch nicht auf meine Bitte reagieren. Erst Geschimpfe, dann ein schönes Gespräch mit ihm. So toll, dass er nach wie vor direkt benennen kann, was ihn bewegt, dann konnte ich auch gegensteuern - auf dem Sofa fläzen und Geschichte vorlesen.

Heute Morgen machte ich mir eine kleine Liste. davon habe ich erfreulicherweise schon ordentlich was abhaken können.

Für DPD ist Samstag leider kein Werktag, deshalb bekomme ich meine Zehen-Schuhe hoffentlich am Montag geliefert.

Außerdem habe ich uns einen SodaStream bestellt, und drei neue SIGG-Flaschen in knalligen Farben, grün für den Bub, rosa (*eeeek*) für die Bebi und grau für mich.

Dienstag, 26. Juli 2016

Unerreichbar

Wenn der Mann sein Handy ausschaltet,
fühlt sich das schrecklich an.
So
Unerreichbar.
Ungreifbar.
Schrecklich, weil's mich so sehr verunsichert.
Ich ein Stück weit den Halt verliere.
Und sich dann in meinem Kopf ganz schnell die Zurückweisungs-Maschinerie in Gang setzt.
Ob meine Gefühle nun gerechtfertigt sind, oder nicht.
Früher habe ich dann ganz schrecklich herum gespammt.
Ich erhebe ja gar nicht den Anspruch, dass ein Mensch immer erreichbar ist.
Das wäre wohl auch sehr vermessen.
Aber ich hasse dieses Gefühl in mir.
Angst vor Zurückweisung.
Gerade zur Zeit.
Angst vor der Angst.
Manchmal überfordert mich dieses Leben.

Vom wilden Watz gebissen

Das Kind, das gestern früh in der Krippe völlig durch den Wind war, ist heute das einzige, das NICHT durchdreht. Alle anderen sind müde und schreien, wenn ein anderes Kind sie anschaut oder nur vorbei geht, eines weint, sobald der Blickkontakt zu mir abbricht, ein Kind brüllt sich in den Schlaf. Klar, das Wetter ist auch für die Kinder anstrengend, nicht wirklich heiß, aber drückend. In einer Familie ist die Mutter schwer krank, ein anderes Kind hat einfach tantrums, wie die Bebiline auch.

Eine Mutter, die einen Platz für ihr Kind bei uns möchte, ruft uns seit letzter Woche ununterbrochen an. Das Telefon ist alt, da  kann man leider keine Nummer sperren.

Allgemein scheint der Trend zum Telefonterror zu gehen. Das finde ich jetzt nicht wirklich witzig oder so. Wenn ich nicht ans Festnetz gehe, wird sofort auf dem Handy angerufen, wenn ich auch da nicht rangehe, Anrufe, Whatsapp, SMS ohne Ende, so lange, bis ich reagiere. Und das nicht nur von einer Person, sondern viele, beruflich wie privat. Bin ich im falschen Film, oder was?! Ich bin doch keine Top-Managerin in einem börsennotierten Unternehmen oder so. Ich bin nur Leitung einer popeligen Kinderkrippe in einer nordbayerischen Provinzmetropole.

Kartoffelgratin fällt aus heute, die Kartoffeln litten unter Madenbefall. Dicke. Weiße. Maden.

Und mir brennt gleich der Unterleib weg. Schmerzen aus der Hölle. Ärzte wollen sowas ja immer auf einer Skala bemessen haben, hier bitte:
1. Nierenschmerzen
2. das hier
3. Kinderkriegen

Montag, 25. Juli 2016

Zurückrudern

Entschuldigung, die letzten Tage war ich die größte Zicke aller Zeiten. Worte, gewidmet dem Menschen, den ich die letzten Tage ab und an zu Unrecht angepflaumt habe. Der Mensch, der sich für mich den *hust* Arsch ... naja, ihr wisst schon. Der Mensch, der mit am meisten für mich da ist. Abgesehen von Pachu. Obwohl wir nicht mehr zusammen sind. Oder macht er das nur für Fridolin?! Gut möglich.

Meine Tage sind wieder da, also das, was man im Volksmund ,Regel' nennt, was aber bei mir nicht im Entferntesten mit dem zu tun hat, was man so unter ,Regel' versteht.

"Bei Twitter hat sich einer das Leben genommen", erzählte man mir. Hm. Ich muss vorsichtig sein, mit dem was ich schreibe, meine Worte behutsam auswählen. Den betroffenen Twitterer kannte ich nicht, wir hatten nie Kontakt. Zu Menschen, die ihren Kindern die Eltern nehmen, in welcher Form auch immer, habe ich - bei allem Respekt und vor allen Dingen Mitgefühl für deren jeweiliger Situation - meine eigene
 Meinung. Warum man den Hinterbliebenen dann noch antun muss, einen - persönlichen - Abschiedsbrief ins Internet zu stellen ... keine Ahnung. Was Suizid angeht, musste ich in den vergangenen 34 Jahren mehr als genug vielfältige Erfahrung sammeln, so dass ich bei dem Thema leider mitreden kann. Könnte, durchaus auch auf fachlicher Ebene. Es steht mir nicht zu, zu urteilen. Ich möchte dazu nichts lesen, um mich am Ende doch noch gezwungen zu sehen, etwas dazu zu schreiben, was ich nicht schreiben möchte. Vielleicht komme ich zurück, wenn ein wenig Gras über die Sache gewachsen ist.

Heute war Kinderflohmarkt in der Schule vom Bub. Man konnte dort seine Kinder verkaufen. Nein, doch nicht. Der Bub wollte so viele Bücher verkaufen. Im Endeffekt verkaufte er nur recht wenig, nahm aber eine ganze Menge Geld dafür ein, weil er in seinem Genre konkurrenzlos war. Das Angebot lockte eher sämtliche Lehrerinnen an, die tolle Bücher für ihre eigenen Kinder kauften. Lehrerinnen haben mehr Geld als Mitschüler. So verdiente er in einer einzigen Stunde eine ganze Menge Geld. Was mir nur gewaltig gegen den Strich ging: es ist ein schulinterner Flohmarkt. Punkt. Die Kinder sollen den Umgang mit Geld lernen und das Erlernte praktisch anwenden. WARUM stehen dann 100 Eltern dazwischen und verkaufen an Stelle ihrer Kinder?! Und warum greift die Schulleitung da nicht ein?!

Heute Nachmittag war Abschlussfeier in der Klasse, Fred ging mit Fridolin hin, ich hatte noch anderweitig zu tun, zum Glück.

Sonntag, 24. Juli 2016

The Weary Kind

So viele Gedanken in nur einem Kopf und so wenig Platz.

Gestern habe ich tatsächlich geschafft, mein Zimmer aufzuräumen und sauber zu machen. Nun fehlt hier oben bloß noch die eine Hälfte der Couch und eine einzige Kiste. Leider ist heute schon wieder Staub da ... . Aber: in der Tat bin ich auf den Trichter gekommen, mir zu erlauben, das übrige Zeug einfach aus meiner Sicht zu schieben. Das macht die Sache nicht weg, aber besser.

I know all the rules, but the rules do not know me.

So viele Gefühle in einem einzigen Kopf. Der Mann rief heute Nacht um 2 Uhr an, ob wir ein Feierabend-Bierchen zusammen trinken. Ach ja ... ging noch, war schön so, auf der Dachterrasse und später im Bett am offenen Fenster mit Blick auf den abnehmenden Mond. Dazu noch eine Mousse au Chocolat. Vielleicht nimmt er einen Nebenjob an, damit's mit dem Geld für die Reise hinhaut. Akuter Vermissanfall. Sind doch gerade mal 68 Tage her seit Abflug ... . Wie soll das gehen bis "Wir haben noch keinen Termin für unser Wiedersehen?" Pachu sagt was von November zur Hochzeit meiner Cousine, ich glaube nicht dran, ich kann nicht dran glauben, aus Angst, all meine Hoffnung in den November zu legen und dann ... >> poof << ... bubbles ... burbujas ... Seifenblasen ... .

Komische Stimmung gerade ... Frida ist mit Beelzebebi weggefahren, sich in einem Café mit einer Freundin treffen, und dann in den Park gehen. Seltsame Stimmung in mir. Meine Mutter stimmt mir niemals in irgendetwas zu. Nie. mals. Nur über ihre Leiche. Immer dagegen, völlig egal was. Sei es irgendein Geschenk, das ich ihr mitbringe, um ihr meine Wertschätzung zu zeigen, sei es kein Geschenk, weil es ja sowieso falsch ist, seien es die Schuhe der Bebiline, ein Restaurant, ein Spielplatz, Essen, Reisen, Vorschläge, Ideen. So dermaßen ... primitiv. Meistens ist es mir egal. Gerade macht es mich wütend. Warum fällt es manchen Menschen so schwer, jemand Anderem mal zuzustimmen?!

Unruhe. Angst?!

Playlist

me convierte en un marciano - molotov
rock me amadeus - molotov
zorba the greek - mikis theodorakis
aquí - bunbury
baila para mi - la mosca tse-tse
carnaval dde paris - dario g
green green grass of home - elvis presley

Samstag, 23. Juli 2016

Devoted to you

Vielleicht sind wir gestern Abend und heute und die letzten Tage noch ein Stück zusammen gerückt, der hombre und ich.
Vielleicht geht's mir gut.
Vielleicht habe ich heute viele wunderschöne Momente gesammelt.
Vielleicht gab es heute noch viel mehr schöne Momente, die ich für mich behalte.
Vielleicht fand ich trotz dem Chaos in meinem Kopf und den vielen großen Gefühlen im Herz die nötige Motivation, mein Dachstudio aufzuräumen und zu putzen.
Vielleicht habe ich mir gerade eben endlich wieder Barfußschuhe bestellt.
Vielleicht muss ich ganz doll weinen, wenn ich das Paket vom Mann in den Händen halte. 
Vielleicht freue mich fast so, als würden wir uns selbst bald wiedersehen.
Vielleicht gibt's für unser Wiedersehen noch gar keinen Termin.
Vielleicht habe ich Heimweh.
Vielleicht habe ich mir heute Haargummis gekauft. Für mich selbst.
Vielleicht ist alles gut, so wie es ist, nicht weil es gut ist, sondern weil es mich wachsen lässt. 
Reifen ist gut.

Entre los tierras

radicalizarme
entre dos tierras estas y no dejas que respirar

es ist an der zeit, mich selbst zu radikalisieren
radikal ich, 
radikal beelzefrau

sich selbst radikalisieren ... eine in den letzten tagen viel zu oft gebrauchte redewendung

ich radikalisiere mich selbst!
radikal für das Gute in der welt.
nicht bloß dastehen und jammern.
dafür sorgen, dass diese welt 
ein schöner platz zum leben 
ist
bleibt!
für meine kinder
für mich selbst
für alle, die aktive mitgestalten wollen
aktiv - radikal

ich lasse nicht zu, dass diese welt
meine kinder zu depressiven menschen macht
weil sie ihnen die perspektive nimmt
weil sie angst macht
weil diese angst sie lähmt
dass diese lähmung daran hindert,
das einzig richtige zu tun:
die welt zu gestalten!

früher
war ich so,
wie ich jetzt gerne wäre
bis
ich nicht stark genug war
ich zu bleiben
als mir der wind zu stark ins gesicht wehte

radikal!
arbeite ich daran,
dass meine kinder immer an sich selbst glauben können
dass meine kinder etwas entgegensetzen zu haben, wenn selbstzweifel sie zu zerstören drohen
dass meine kinder für ihre überzeugungen eintreten können
dass meine kinder für sich selbst einstehen
dass meine kinder verantwortung übernehmen
für sich selbst
für diese gemeinschaft, in der wir alle leben
weil wir als gesellschaft für ein friedliches miteinander sorgen
dass meine kinder starke kinder sind
dass meine kinder starke kinder bleiben
die dafür sorgen können
dass noch viel mehr kinder stark werden
dass noch viel mehr kinder stark bleiben
EL PUEBLO UNIDO JAMÀS SERÀ VENCIDO!

radikal!
lebe ich so,
dass ich die erde mit gutem gewissen an meine kinder übergeben kann,
wenn ich einmal abtreten werde
dass diese erde noch viele glückliche, freie kinder hervorbringt
die gemeinsam dafür sorgen werden,
dass auch ihre kinder glückliche erwachsene werden!

voy a vagar
encontrar
la tranquilidad de mi espíritu
el mente feliz
que tenía

I'm not crazy.

Pesadillas

Der Mann ist im Gefängnis. Wegen Besitz von Marijuana. Im Colorado State Penitentiary. Das normalerweise in Cañon City steht, aber in Mesa Verde. Block J. Dort, wo keiner mehr raus kommt. Und dann war da was mit chocolate chunk brownies, die ich buk und in seiner Arbeit verteilte, die nicht seine Arbeit war, aber mit genau den Leuten. Eine Art McDonald's nur mit Süßigkeiten. Dann wurde er abgeführt, und wir konnten uns nicht einmal mehr berühren, keine Umarmung, nichts. Ich selbst habe auch eine Fußfessel - Sippenhaft. Ich arbeitete von nun an in seinem Job, damit er die Arbeit nicht verliert, wenn er wieder raus kommt, in 26 Jahren. Dann wachte ich endlich auf aus diesem Alptraum.

Freitag, 22. Juli 2016

Ein Flugzeug wird kommen ...

Ein Flugzeug wird kommen, jetzt die Tage irgendwann. Nein, es bringt nicht den Mann. Aber es wird ein Paket transportieren. Aus Mexico. Von meinem Mann. Für die Bebiline und für mich. So wichtig. Etwas in Händen halten. Etwas zum Berühren haben ......... . Sehnsucht stillen.

Herzrasen.

Descansa. Te cuido mientras duermes.

Vielleicht wird dieses ganze Hormon-Durcheinander auch verstärkt durch diese beschissene Entfernung. Mit dem Mann zusammen ist alles gut. Immer.

Contigo es con quien puedo caminar, también con quien me gusta despertar. Porque se que te amo.

Nachher kommt die Babysitterin, ich habe gestern nochmal nachgefragt, sie war die letzte Zeit etwas zu oft krank, vor zwei Wochen hatte sie eine halbe Stunde vor dem Termin abgesagt, cuando ya me alistaba para salir. Klar, sie wird ja nicht absichtlich krank, aber es gibt eben so Dinge, die müssen funktionieren, damit der Laden hier läuft. Wenn ich dann dauernd das Nachsehen habe, weil sie krank ist, spare ich zwar Geld; weiter komme ich so aber garantiert nicht.

Noch zwei Stunden, bis Schreikind abgeholt wird. Zwei Stunden bis Wochenende.

Wenn die Babysitterin da ist, heute, werde ich mein Zimmer in Angriff nehmen. Mal wieder. Fass ohne Boden. Und mich ausruhen. Lesen. Oder nein, mein Motto:

Vor der Arbeit sollst du ruhn, dann erst 1000 Dinge tun.

Kugelbahn

Die Nacht war durchwachsen. Schlecht habe ich nicht geschlafen, aber mit insgesamt viermal aufwachen jetzt nicht der Hit. Zweimal schweißgebadet mit Fieber (!), einmal mit sakrischen Rückenschmerzen, einmal höllischen Durst. Und ja, ich habe mir endlich mal eine Schmerztablette erlaubt, auch mal nicht schlecht. Was geht da vor in meinem Körper?! Eigentlich sollte ich wohl mal zum Arzt gehen - umgedreht: wozu?! In der etwas weiter zurückliegenden Vergangenheit war ich oft genug dort gewesen. Ergebnis: Sie sind viel zu jung für Probleme dieser Art und: es kann nicht sein, was nicht sein darf. Tja, nun ... ich stehe aber hier und ... . Mit dem nett gemeinten Rat "Reduzieren Sie Ihren Stress" entließ man mich jeweils. Tja nun: dann breche ich hier mal eben alle Zelte ab, und ziehe auf eine einsame Insel in der Karibik ohne Telefonanschluss, ohne Internet und ohne alles. Und dort lebe ich dann von exakt was?! Obwohl ... der Gedanke wäre ja schon reizvoll. Alles hinter mir lassen. Belize hat genug schöne Inselchen.

Der Start in den Tag immerhin - langsam. Freitags arbeite ich nach wie vor mit nur ganz wenigen Kindern, das möchte ich mir und uns auch so lange wie möglich erhalten. Vielleicht, bis die Beelzebebi in der Vorschule ist. Ich arbeite sowieso mehr als genug.

Unsere Reiseunterlagen sind da! Der neue Reisepass vom Bub ist da! Urlaub kann kommen ... ich bin ja mal gespannt, was das gibt. Wir fliegen hier erst abends los, der Rückflug geht früh morgens, so dass wir mitten in der Nacht aufstehen müssen. Die Bebiline hat bis jetzt in fremden Betten noch nicht so wirklich gut geschlafen, wenn sie mit mir in einem Raum untergebracht war. Für die Anreise habe ich den Transfer mitgebucht, im Hotel selbst Halbpension, sollte reichen. Hoffe ich. Immerhin bin ich mit zwei Kindern alleine unterwegs. Nicht, dass mich das sonderlich beeindrucken würde, gereist bin ich sowieso schon immer. Meine erste große Reise mit dem Bub war ein Wanderurlaub in der Schweiz, im Berner Oberland. Wir fuhren mit dem Zug am Tag des Unglückes von Fukushima mit tausendmal umsteigen. Da war er noch keine drei Jahre alt. Und der Bub lief. Und lief. Und lief. Und es waren tolle Tage. Seitdem erlebten wir noch so viele andere Abenteuer. Zum Beispiel backpacken in Tunesien bis an die Grenze zu Algerien südlich vom Chott el-Jérid. Oder wandern auf La Gomera. Oder unsere California-Tour. Oder unsere große Zelt-Fahrradtour ... . Ein paar 'normale' Urlaube gab's auch dazwischen ... Spiekeroog, Zingst, Rügen ... . Mit der Bebiline war ich ja auch schon in den USA gewesen. Allesamt wunderschöne Erinnerungen. Und es werden noch viele dazu kommen. Umso mehr freue ich mich auf die bevorstehende Reise, weil das unser erster Flug zu dritt ist.

So nun ... warten auf den Lieferservice vom Supermarkt. Eine halbe Stunde hat er noch. Ha, nein! Gerade eben war er da. Diese Woche habe ich kokolores bestellt, weil ich viel Zeug einfach in den Warenkorb legte, als die neuen Angebote heraus kamen, und gestern, als ich die Bestellung nochmal bearbeiten wollte, war's dann zu spät.. Immerhin war die Hälfte davon nicht verfügbar, so hält sich der "Schaden" einigermaßen in Grenzen.

Heute fahren wir noch Unterhemden und Unterhosen für die Bebiline zu kaufen. Das mit dem Klo macht sie ganz prima, ohne irgendeinen Druck von mir, ich habe sowieso keine Zeit, irgendein Sauberkeitstraining ehrgeizig durchzuziehen. Ich lasse sie einfach, und wenn's von ihr aus kommt, ist gut. Sie steht unvermittelt vom Spielen auf, ruft 'Pipi' oder 'Kacka', rennt auf die Toilette, klettert auf den Hocker, setzt sich aufs WC und dann heult sie, weil sie die Tür von innen nicht mehr aufbekommt, wenn der Hocker vor dem WC steht. Da darf ich dann wieder. Gnihihi. Stolz! :D Aber nein, sie soll sich noch Zeit lassen bis nach dem Urlaub. Fliegen mit einem Kind, das sich alle paar Minuten Hose und Windel runter reißt, weil's Pipi machen muss, stelle ich mir jetzt nicht so entspannt vor. Auch nicht im Urlaub auf einer fremden Toilette. Urgh. Aber überzeug mal einer den kleinen Dickkopf hier .... . Schau mer mal.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Oh the hormones

Nein, auch nach dem zweiten Schwangerschaftstest bin ich noch immer nicht schwanger. Kunststück. Die Regel (hahaha!) war ja da. Vor langer Zeit.

Die Nachbarn nerven mich so abgrundtief. Die Nachbarin hat ein Stimmorgan, die hört man mit ihrem 'halt die Fresse, blöder Hund!' von unten auf der Terrasse bis nach oben ins Dachstudio. Nicht bloß Stimmengewirr im Hintergrund, das man irgendwie ausblenden könnte, sondern man versteht, leider, ob man will oder nicht. Wenn sie telefoniert (?!), dann ist da nie irgendwie mal Stille und Zuhören. Immer bloß sie mit ihrem Endlos-Blablabla. Wer weiß, ob da überhaupt ein echter Mensch am anderen Ende sitzt.

Morgen kommt die Babysitterin - hoffentlich! Lieber mal nachfragen. Am Montag Nachmittag habe ich kinderfrei, und mit morgen nur noch fünf Tage Arbeit bis zu meinem Urlaub. Freitag nächste Woche ist nochmal geschenkt frei. Drei Wochen nichts!

Eigentlich wollte ich noch viel mehr schreiben ... aber jetzt bin ich müde und sowieso alles.

Montag, 18. Juli 2016

Instagram

Ich möchte nicht nur abnehmen, ich muss. Ok, vielleicht sind meine Rückenschmerzen die letzten Nächte nicht nur gewichtsbedingt; vermutlich hinterlässt auch das dauernde Rumgehieve von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren seine Spuren, da sind ja schon ein paar Oschis dabei ... .

Jedenfalls: meinen noch relativ neuen Instagram-Account möchte ich in erster Linie dazu benutzen, all die schönen Eindrücke festzuhalten, die mich im Laufe des Tages erfassen. Eine einfach dahingeklatschte Schale mit Müsli brauche ich nicht zu posten. Ja klar richte ich das schön an, um ein attraktives Bild (ohne dass ich aus fotografischer Sicht irgendeinen erheben würde) zu bekommen. Aber das Schöne ist, dass ich in erster Linie mir selbst damit etwas Gutes tue, mir die Zeit nehme, für mich (und den Bub und die Bebiline) ein Essen schön zu gestalten. Und ja, das hat (hoffentlich) gewaltig etwas mit Abnehmen zu tun, und mit Selbstwert. Zugleich habe ich damit eine Art Ernährungstagebuch.

Wobei das Essen an sich jetzt nicht der Haupt-Schwerpunkt meines Accounts sein soll. Ich mag einfach ausschließlich positive Eindrücke sammeln für schlechte Zeiten. Schöne Ort, Augenblicke, Gegenstände, die mir etwas Positives gegeben haben, und vieles mehr. Was ihr niemals nicht zu sehen bekommen werdet, sind Fotos von mir, geschweige denn meiner Kinder. Kinderfotos haben meiner Meinung nach im Internet überhaupt nichts verloren. Nunca.

Wer will, kann mir gerne unter Perrogringa bei Instagram folgen. Ich freue mich über zahlreiche Kommentare von euch.

Sonntag, 17. Juli 2016

Auf dem Weg in die Selbständigkeit

Ein Samstag, der sich wie ein Sonntag anfühlte. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über den tollen Freitag berichten, den wir vor-gestern hatten. Ein Freitag, an dem ich so dermaßen viele Dinge geschafft hatte, dass ich meine Pflichten vorzeitig erfüllen, und noch das ein oder andere Sahnehäubchen Kür darauf setzen konnte ... . Und das alles komplett stressfrei. Die Bebiline ließ ich helfen, und so hatten wir - gemeinsam - jede Menge Spaß.

Später bot ich dem Bub Geld dafür an, die Schubladen in der Küche sauberzumachen und aufzuräumen. Also nicht einmal schnell um das Zeug herum wischen und fertig, sondern Zeug raus, aussaugen, wischen, ordentlich wieder einräumen. Klar, dass er's erledigte - komplett ordentlich. 50 Cent pro Schublade, und ich musste es nicht selbst machen. Bevor ich eine Putzfrau schwarz bezahle ... gebe ich lieber meinem eigenen Kind etwas Geld, so habe ich 100fach gewonnen, und es bleibt in der Familie.

Gestern Nachmittag brauchten wir nur noch einkaufen fahren. Er fragte schon vorher immer wieder, ob er nicht alleine mit dem Fahrrad in den Supermarkt dürfe. Ja klar kann er das! Das sind knapp 2 km von hier, also nicht die Welt. Den Weg selbst sind wir schon tausend Mal gefahren. Er führt über eine Hauptverkehrsstraße ohne Ampel, vorbei an mehreren Ein- und Ausfahrten von großen Baumärkten, LKW-Unternehmen und über eine riesige Kreuzung mit jeweils zwei Spuren, und vielen LKWs. Zutrauen würde ich ihm eigentlich schon, dass er's auch komplett alleine schafft. Ich meine ... er ist jetzt neun, seit er 4 war, fuhr ich täglich mit ihm mit dem Fahrrad in den Kindergarten und zurück über eine riesengroße Brücke, die über eine Autobahn geht. Er fährt oft genug schnell, aber immer defensiv und sich. Als er kurz vor der Einschulung war, machten wir eine mehrtägige Zelt-Fahrradtour gen Süden, bei der wir täglich zwischen 35 und 45 km zurück legten. Aber Straßenverkehr ist eben nicht nur er, auch wenn er's prima macht. Gestern dann ließ ich ihn alleine vom Supermarkt nach Hause fahren. Ich folgte ihm in mehreren hundert Metern Abstand, so dass er das Allein-Gefühl hatte. Unter so einigem an Hinweisen: nur und ausschließlich Gehsteig. Bei niemandem stehen bleiben. Doppelt so defensiv wie mit mir. Doppelt so vorsichtig. Sich nicht zu sicher fühlen. Handzeichen. Etc pp.
Ich war in unserer Stadt das erste und einzige Kind, das alleine in den Kindergarten gehen durfte, und alleine nach Hause. Ich fuhr als kleines Kind alleine mit meinem grünen Rädchen meinen Freund besuchen - 1 km weit weg von daheim, wir fuhren alleine zu einem kleinen See 3km weit weg von zuhause, gingen baden, spielten, fuhren wieder nach Hause. Ich wuchs draußen auf, so wie alle Kinder. Wie das normal war. War. Nicht nur in Deutschland, in jedem Land, in dem ich leben durfte. Wir hatten keine Handys. "Dürfen" machte mich sicher.

Und heutzutage? Werden die Kinder mit riesigen SUVs bis ans Klassenzimmer gekarrt, und von einem Lernangebot zum nächsten. Immer schön mit dem Auto. Wieviele Kinder wissen nicht einmal, wie man die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt? Weder gemeinsam mit Erwachsenen, geschweige denn ohne fremde Hilfe? Der Bub wird nächstes Jahr im September alleine in eine weiterführende Schule gehen müssen. Die nächstegelegene liegt 3 km weit weg von hier, wenn er mit dem Fahrrad fährt, mit den Öffentlichen muss er zweimal umsteigen, um dort hin zu kommen. Und das ist nur die nächstgelegene Schule, das muss noch lange nicht die Schule unserer Wahl sein, die ihm am besten zusagen wird. Bis dahin sind es noch 13 Monate. Nur noch. Und ich werde ihn garantiert nicht jeden Tag bringen und abholen. Also vielleicht schon manchmal, aber nicht aus dem Grund, dass ich ihm das nicht alleine zutrauen würde, sondern wenn es sich bei mir arbeitstechnisch einrichten lässt, um ihm eine Freude zu machen.

Gestern sprachen wir dann noch über weitere Ziele, die er sich in Zukunft alleine erfahren darf ... . Mit dem Zug zur Oma zum Beispiel. Dann setze ich ihn hier in die Bahn, die Oma holt ihn am Ziel am Bahnsteig ab. Das geht ohne umsteigen.

Ich glaube, ich bin alterstechnisch auch so um den Dreh das erste Mal alleine zu meinen Großeltern gefahren. Amtrak. Von Oak Park nach Glen Ellyn. Das sind einfach um die 20 Meilen. Wir waren die Strecke zuvor oft genug zusammen gefahren, ich wusste, wann ich meine Siebensachen zusammenpacken und aufstehen musste. Draußen stand dann der Grandpa und wartete auf mich! Bei meinem allerersten Flug als unguided minor war ich 10 Jahre alt. Und es war nichts dabei. Ok, Alleinflüge sind für den Bub jetzt nicht relevant.

Was mich eben so sehr verunsichert, ist die Tatsache, dass so viele Kinder aus unserem direkten Umfeld solche Strecken noch nicht im Ansatz alleine bewältigen - dürfen. Und nicht wollen - sollen. Dann frage ich mich eben auch "Ist das richtig, ihm das zuzutrauen? Kann er das schon können? Und wenn was passiert?!" Aber es ist nicht so, dass ich zwingen müsste, selbständig unterwegs zu sein, die Initiative geht ja komplett von ihm aus. Wie seht ihr das? Wie weit dürfen eure Kinder fahren?

Freitag, 15. Juli 2016

Das grobmaschige Netz

Freitag, der 15.! 12.35h - und ich habe tatsächlich Wochenende! Feierabend! Der geschenkte Tag ist bis jetzt einfach nur wunderbar. Ich habe für mich das rechte Maß gefunden zwischen hier im Haus Vorankommen und den freien Tag genießen. Bevor die Bebiline vorhin aufwachte, hatte ich schon Bad und WC fast fertig geputzt. Dann gab es erst mal ein kleines Frühstück - den restlichen Erdbeerquark von gestern für sie, Joghurt mit Blaubeeren, Kleie und Honig für mich. Dann half sie mir - tatsächlich - beim Saubermachen. Ich wischte irgendwelche Dinge, Bebi drückte ich auch einen Lappen in die Hand und ließ sie das dann trocken polieren, oder beim Wäscheaufhängen helfen, Wäsche sortieren, Zeug hierhin bringen und dorthin. So hatte ich sie nicht irgendwo abgestellt und sie war sich selbst überlassen, während ich gefrustet vor mich hin ackerte, sondern sie war dabei und wir hatten zusammen Spaß. Und sie war mir tatsächlich eine Hilfe. So habe ich tatsächlich den Hausputz komplett erledigt, ein paar Altlasten aufgearbeitet, und ein weiteres Küchenregal ausgeräumt, aussortiert und neu eingeräumt.

Nachher frage ich noch den Bub, ob er sich ein bisschen zusätzliches Taschengeld verdienen mag ... die Schubladen in der Küche saubermachen inklusive ausräumen und ordentlich wieder einräumen wäre mir 50 Cent pro Stück wert. Bevor ich einer Putzfrau schwarz 10€ pro Stunde bezahle, gebe ich das Geld lieber dem Bub, dann bleibt es wenigstens in der Familie, er verdient sich nebenbei was, ist eine Weile beschäftigt (ausm Weg), lernt was fürs Leben, und ich weiß, dass ich mich am Ende nicht über irgendwas schlecht sauber gemachtes ärgern muss, weil der Bub mit seinen 9 Jahren ordentlicher arbeitet, als so manche Putzfrau.

Fürs Wochenende haben wir uns gestern schon ein paar Rezepte zum Kochen und Backen ausgesucht aus einem wunderschönen Kochbuch, das ich bisher noch nie benutzt habe. Endlich mal wieder zusammen kochen, zusammen backen, und ganz viel Zeit für lesen, "Siedler von Catan" spielen, arte journal junior gucken, noch mehr lesen, schön essen, spielen, chillen ... . Morgen vielleicht noch das ein oder andere einkaufen, aber nicht mehr viel, das meiste habe ich gestern schon erledigt. Die Pflicht ist komplett erfüllt, jetzt kommt die Kür!

Nachher fahren wir mit den Bikes zum Gitarrenunterricht vom Bub, währenddessen gehe ich mit einer Freundin und der Bebiline im Bioladen nebenan Cappuccino-Trinken und chillen.

Wochenende kann kommen! <3

Das Wolkenzimmer

Rückenschmerzen aus der Hölle - oder sind das die Nieren?! Ich bin sogar nachts aufgewacht wegen der Schmerzen .... . Nicht gut. Fürs Wochenende habe ich eigentlich viel vor. Einschränkungen kann ich gar nicht gebrauchen. Einfach mal etwas ohne Schmerzen. Ja ... tja nun ... vermutlich hängt das mit meinem Körpergewicht zusammen. Zum Arzt brauche ich nicht zu gehen, wozu auch? Dass ich abnehmen muss, weiß ich selbst. Als ich in Guatemala lebte, hatte ich einmal Cholera, Dengue und schweres Asthma (von den dreckigen Bussen in der Stadt und den vielen Abgasen - dreckigste Stadt der Welt, dagegen ist Kathmandu der Garten Eden!). Ich lag in einem (Busch-)Krankenhaus und wurde künstlich ernährt. Damals nahm ich soviel ab, dass ich am Ende Size Zero tragen konnte, ja wirklich. Und nein, es fühlte sich alles andere als toll an als Hungerhaken mit eingefallenen Augenhöhlen, meine dicken dunklen Haare fielen aus - das für mich schönste an mir - fielen aus, die Haut ... . Nein, ich strebe gar nicht nach gertenschlank. Aber einfach Wohlfühlgewicht muss doch zu erreichen sein! Über Jahre gelang es mir, das zu halten - als ich nicht in Deutschland lebte. Sobald ich hier raus bin, nehme ich automatisch ab. Immer. Warum gelingt es mir hier nicht?! Mit der gleichen Ernährung?!

Plan für jetzt:
- in 35 Minuten mein Buch fertig lesen
- Schmerztablette
- unten aufräumen
- putzen anfangen
- Bett abziehen
- Joghurt mit Kleie, Honig und Heidelbeeren
- Wäsche waschen
- Wäsche aufräumen

Der Bub hat heute seinen letzten Lauftag in der Schule. Wenigstens etwas Positives, das ich dem Laden dort abgewinnen kann. Die Kinder durften jetzt drei Wochen lang jeden Morgen vor dem Unterricht um den Sportplatz laufen und Runden sammeln. Dabei wird ein Jahrgangsbester gekürt, sowie jeweils die Klassenbesten. Der Bub war von Anfang bis Ende mit großer Begeisterung dabei. Letztes Jahr hatte er schon den begehrten Kino-Gutschein gewonnen. Der Zweite bekommt ein Eis.
Von heute nach der Schule habe ich endlich endlich endlich mal wieder ein Wochenende, an dem der Bub hier ist bei mir, ohne dass Fred hier auftaucht!!!!

Mein Geburtstagsgeschenk für den Mann kann ich online verfolgen - viel fehlt nicht mehr, bis es in Colorado ankommt. Am Wochenende wird wieder geskypt, mit der Bebiline zusammen! :D

Vielleicht bin ich um 5.30 Uhr aufgewacht, vielleicht war es aber auch erst 4.30 Uhr, wer weiß das schon. Nun haben wir 7.37 Uhr, und Fred hat Fridolin nicht auf meine Whatsapp antworten lassen. Ich habe das Buch fertig gelesen, noch ein wenig ausgeruht. Und doch ist es früh genug, um richtig was zu machen heute! Heute lasse ich meine Motivation einmal nicht verpuffen! Heute verpufft die Hilflosigkeit an mir!

Donnerstag, 14. Juli 2016

Durcheinander

Dass ich das noch einmal schreiben würde: Ich hätte jetzt unwahrscheinlich gerne meine Tage. Nein, schwanger bin ich nicht. Sagte der Test. Schwanger fühle ich mich nicht. Und nach meinem 'Ausflug' nach Colorado im Mai hatte ich meine Tage. Seitdem nicht mehr. Was das wohl noch gibt ... den Tag, an dem ich altersbedingt mal keine Regel (haha) mehr haben werde, streiche ich als Feiertag in meinem Kalender an. Das hier ist definitiv nicht mehr witzig.

Morgen habe ich einen freien Tag geschenkt bekommen, ich freue mich so, das Wochenende ist der Bub bei mir. 
Ich habe so große Angst, zu versagen. 
Angst, gar nichts auf die Reihe zu kriegen.
Angst, nicht zu schaffen, was ich mir vorgenommen habe. 
Angst, dass dann hier Chaos herrschen wird.
Angst, dass ich dann keine satisfacción finden werde.
Angst, dass vor lauter Arbeit das Leben auf der Strecke bleibt.
Angst, dass ich die Kindheit meiner Kinder verpasse, während ich mich abschufte, für nichts und wieder nichts.
Angst, abgezockt zu werden.
Angst vor meinem Körpergewicht. Im Urlaub werde ich wieder abnehmen. Sobald ich aus diesem Land raus bin, nehme ich ab. Immer. Am Liebsten wäre ich für immer nicht da.
Angst, verarscht zu werden vom Mann.
Angst, alleine zu bleiben.
Zukunftsangst.
Existenzangst.
Angst vor der Lähmung, die diese Angst in mir verursacht.
Angst, dass ich am Ende weder Pflicht noch Kür geschafft haben werde.

Sonntag, 10. Juli 2016

Glück

"I'm coming, little sister!" ruft der Bub, wenn die Bebiline aufwacht, läuft runter und holt sie nach oben in unser Familienbett. Jawohl, auch als Mutter-Kind-Kind sind wir Familie.
 Auch wenn der Bub aktuell emotional ... hin- und hergerissen ist. Er hätte sich auch - wie er dauernd bei unseren Spießerhöllen-Nachbarn sieht - einen Vater gewünscht, der mal was MIT ihm macht, Baumhaus bauen oder so. Und ich verstehe ihn so sehr. Ich hätte mir sowohl solch einen Vater für meine Kinder gewünscht, als auch selbst einen solchen Mann an meiner Seite gehabt, der was rockt. Fred ist nach wie vor hier präsent, aber wenn er was am Haus tut, ist das immer eher der ... nun ja ... das, was man gemeinhin eher als weibliche Arbeiten bezeichnet hätte, und selbst das dann ... ach lassen wir das. Dem Bub fehlt eben der männliche Part, ein bisschen mehr Testosteron.

Jedenfalls Sonntag früh mit Bub und Bebi in meinem großen Bett - herumalbern, "Vorsicht Tollins" lesen, Arte Journal Junior gucken ... .

Gestern haben wir megaviel geschafft!! Gleich früh morgens skypten wir fast zwei Stunden lang mit Pachu - und es tat so unwahrscheinlich gut. Highlight! Der Bub war bei einem Fußballturnier, ich habe das Geburtstagsgeschenk für den Mann verpackt und zur Post gebracht, fuhr mit der Bebiline zum Einkaufen - tantrums, ich sag nur: tantrums! - danach war sie dermaßen müde, dass sie beinahe schon einschlief, als ich sie zur siesta ins Bett legte. In der Zwischenzeit räumte ich richtig ordentlich auf - Erdgeschoss und 1. Obergeschoss (mein Zimmer bleibt mal wieder außen vor, die Babysitterin war ja krank - hätte ich so sehr gebraucht), erledigte ich den Hausputz (außer Aufwischen, das mache ich heute Abend 'schnell'), und putzte die Terrasse, dazwischen Wäsche - gestern war ich wäschetechnisch tatsächlich mal kurz auf null. Mal. Kurz. Nach dem Mittagsschlaf pflanzten wir noch Hängedinger für die Terrasse ... mal sehen, wie's klappt. Dann leerten wir endlich die Sauerkirschen vom Baum in unserem Garten, dann ging's ans Kirschen entsteinen, was dem Bub riesigen Spaß machte. Zu Abend aßen wir apple crumble mit Vanillesauce. Der Bub brachte die Bebiline ins Bett - hatte in der Zwischenzeit eigentlich die Küche fertig machen wollen, aber er versorgte sie so liebevoll, da musste ich zuhören ... . Dann ging es auch schon ans Kirschen-Entsaften, und während der Saft vor sich hin kochte, sah ich einen Film mit dem Bub. Um 22.30 Uhr war er dann auch endlich im Bett. Ich löste noch einen Gutschein ein, um das Geburtstagsgeschenk für die Bebiline zu kaufen, und dann telefonierte ich mit Pachu. Er fährt heute nach Rifle und nach Avon - paseando. Ach Mann, te amo! <3456789

Jetzt dann doch langsam mal aufstehen. Zum Frühstück mache ich blueberry pancakes. Wenn die Bebiline nachher Mittagsschlaf macht, muss ich Verträge für morgen vorbereiten, heute Abend noch schnell hier durchwischen. Ansonsten steht heute nur chillen und relaxen auf dem Plan! Und heute Abend EM-Finale anschauen.

Samstag, 9. Juli 2016

Viereinhalb Stunden

Viereinhalb Stunden Schlaf, von 0.30h bis kurz vor 5.00h, sind nicht ausreichend. Heute muss ich früher ins Bett. Gegen 22 Uhr.

 Gestern Abend sah ich mir einen Film an, "Million Dollar Arm" - ganz ok.

In der Nacht regnete es, heute morgen hat es schon wieder 17 Grad. Meine Regel ist immernoch nicht da. So um den 24. Juni herum wäre ich fällig gewesen. Nein, schwanger bin ich nach wie vor nicht. Die Endokrinologin meinte, in meinem Alter geht das noch gar nicht, Probleme mit den Hormonen. Meinem Hormonhaushalt ist egal, was die Endokrinologin sagt. BÄMM! Mir tut's nicht gut, seelisch wie körperlich nicht. Vielleicht nochmal in Angriff nehmen? Ich mag aber auch nicht wahllos irgendeine Pille zur Verhütung nehmen, um mein Hormon-Chaos in den Griff zu bekommen. Es muss in diesem Land im Jahr 2016 doch möglich sein, nachzusehen, was genau mit den Hormonen nicht stimmt, und dann gezielt etwas einzusetzen, oder gegebenenfalls eine andere Lösung zu finden. Ich bin kein Versuchskaninchen für sämtliche Anti-Baby-Pillen der Welt.

Im Herbst möchte ich mir wieder Zimmerpflanzen holen ... schauen wir mal, ob's diesmal klappt. Im Dachstudio schien es zu warm für alles.

- Endokrinologe
- jeden Tag raus
- Pflanzen

Freitag, 8. Juli 2016

Neues von der Listen-Beelze

Wie gut ich einst gefasste Vorsätze in die Tat umsetzen kann, lässt sich besonders gut an der ... kleinen ... Anzahl meiner ... Listen ... mit vielen verschiedenen Vorsätzen ... erkennen. Und das sind allein die Listen hier aus dem Blog - fragen Sie nicht. Da hätten wir zum Beispiel:

Follow Rivers
Struktur
Wunschliste
Bilanz ziehen
Born to run!
Up and Rising - 2015
2014
Brainstorm 2015
Fazit vom Tage

Dass ich es mit dem Konsequent-etwas-Durchziehen jetzt nicht so wirklich drauf habe, habe ich an anderer Stelle ja schon geschrieben. Wobei sich das tatsächlich eher auf mein Inneres bezieht, als auf das Äußere. Meine Kinder wachsen in einem sauberen Haus auf, alle Dinge, welche die Kinder betreffen, sind so gut geordnet, dass auch ein Fremder bei Bedarf sofort einen Überblick hat, und weiß, was Sache ist. Doch darum soll es an dieser Stelle gar nicht gehen. Das Chaos, auf das ich mich beziehe, welches ich zu ordnen versuche, ist eher in mir selbst zu finden, und an irrelevanten Stellen im Haus. Wobei 'Chaos' relativ ist. Im Vergleich zu vielen Freunden ist unser Haus relativ (!) leer, für mich als perfektionistische Wannabe-Minimalistin dennoch viel zu ungeordnet.

Mir zugute halten muss ich, dass ich den ganzen Mist hier nach wie vor alleine bestreite, und das gar nicht mal so schlecht. Meine Versuche mit Babysitterin und Haushaltshilfe sind zwar schön und gut, aber erleichtern mir die Sache nicht ungemein, wenn ständig jemand ausfällt. Sand im Getriebe.

Aber vielleicht ist dieses von mir subjektiv als Chaos wahrgenommene Geschehen ja gar nicht so unnormal ... ich lebe mehr oder weniger aktiv, da fällt nun mal in regelmäßigen Abständen Ballast an wie unnützes Zeug, das man in genauso regelmäßigen Abständen wieder und wieder ausmisten muss, um frei atmen zu können, um mit mir selbst wieder zufriedener sein zu können, und um mein Gleichgewicht wieder zu finden. Das ist momentan ziemlich anstrengend zu halten.

Nun habe ich
- die Wäsche am Laufen,
- Korb mit aufzuräumenden Klamotten hier oben stehen
- angefangen, die Küche auszumisten

Jetzt wird mir gerade alles zu viel; Herzrasen vor Aufregung verursacht Übelkeit, Unterleibsschmerzen sind sowieso da. Die Beelzebebi ist auch wach. Einfach mal ausruhen. Ich mich. Beruhigungs-Tee trinken, kein Witz. Zum Glück ist heute erst Freitag.

Ich gebe mir hiermit offiziell bis zum 28. Juli Zeit, um mir einen ordentlichen 'Fahrplan' für das zweite Halbjahr 2016 zu erarbeiten - minus Juli, logisch. Der ist dann gültig ab dem 1. August 2016. Klingt gut, gefällt mir. Punkt. Ende.

Körpergefühl

Ok, schwanger bin ich also nicht. Wovon auch, ich bin ja schließlich Twitterin. Irgendwie so. Ich wollte nur mal Gewissheit haben. Wenn man eine unregelmäßige Regel hat (Sickerwitz), dann macht man sich halt irgendwann doch so seine Gedanken.

Die Bebiline macht jetzt ... bald ... dann ... Mittagsschlaf. Hoffentlich. Meine Pläne waren irgendwie anders. Dachte ich. Ehrgeiziger. Beim Blick auf die Liste stellt sich heraus, dass ich doch so verkehrt gar nicht liege mit Anspruch und Wirklichkeit. Erst mal ein bisschen ausruhen - wovon eigentlich? Darf man das überhaupt, einfach so, ohne dass man bis zur totalen Erschöpfung geackert hat?! So richtig wach bin ich heute eigentlich nicht.

Komischerweise: die letzten Wochen schrieb ich ja immer wieder etwas von einer Softdrink-und-Süßigkeiten-frei-Challenge ... und immer hat's mich dann irgendwann 'derhutzt'. Vor ein paar Tagen fing ich, diesmal komplett unbewusst, noch einmal an, ohne irgendwas zu dokumentieren, ohne Tage zu zählen, ohne alles - seitdem flutscht's. Wie zuckersüchtig ich eigentlich bin, lerne ich immer wieder, wenn ich einmal mehr den Versuch mache, keinen Zucker mehr zu essen oder zu trinken. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich auch: je weniger ich davon konsumiere, desto weniger Verlangen habe ich nach Zucker. Schrieb ich neulich auf Twitter oder auch hier vom vorbildlichen Umgang meiner Mutter mir gegenüber mit dem Thema Tod in meiner Kindheit, so sei noch hinzuzufügen: auch rein ernährungstechnisch gesehen, kann ich sie durchaus als Vorbild sehen, auch wenn sie jetzt magersüchtig ist. Hunger hatte ich nie, ich liebte ihr Essen: kein Fleisch, viel Fisch, Obst und Gemüse. An Gewicht legte ich erst zu, als ich zuhause auszog. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Gerade eben rief noch die Kinderärztin an, Freitag Nachmittag kurz nach Dienstschluss. Diejenige von den zweien in der Gemeinschaftspraxis, die ich nicht so gut leiden konnte, weil sie mit den Kindern in Babysprache spricht, und mich das nervte. Bis dato. Wir sind Kassenpatienten, also keine Privat-Patienten-Sonderbehandlung. "Die Sache" bei der Bebiline sei ja sehr krass, sie wolle sich nochmal erkundigen, wie es ihr denn jetzt ginge. Tja nun ... was soll ich sagen? Kein - K E I N!!! - probates Hausmittel half, bei sämtlichen Medikamenten (20 €, Privatrezept - 'aber Sie können es ja von der Steuer absetzen') schrie sie die halbe Nachbarschaft zusammen, und rührte seitdem kein Glas mehr an, das mit Tiorfan und Mutaflor in Berührung gekommen war ("Da hat Ihre Tochter aber einen echt starken Charakter" - wohl wahr!). Was nach 20 Tagen Durchfall (sic!) die Kehrtwende einläutete?! Nulldiät. Keine verfluchte Pointe. Sie hörte von selbst auf zu essen, trank nur sehr wenig (aber trank!), schlief aber weiterhin gut, und war ansonsten fröhlich wie immer, nicht im Ansatz schlapp oder so, und heute ist der Spuk - vorbei! Ich werde mich nochmal bei der Ärztin bedanken.
Das ist jetzt kein Rezept, das ich irgendjemand anderem zur Nachahmung empfehlen würde (Haftungsausschluss!). Die Bebiline hatte vor ihren drei Wochen Durchfall Normalgewicht und durchaus etwas 'zuzusetzen', zumal sie über die Wochen normal weiteressen wollte. Ich kenne das von mir ja auch, wenn mir irgendwas auf den Magen geschlagen hat, dann esse ich lieber einen Tag mal nix, statt mir irgendeine Diätkost reinzuzwingen, danach ist's wieder gut. Bei der Bebiline half es auch! Das zeigt mir einmal mehr: das eigene Körpergefühl ist immer das Beste! Im Grunde genommen weiß jeder, was für ihn selbst das Beste ist, wenn's auch oftmals schwierig ist, sich selbst zuzuhören. Das sollten wir wieder lernen!

Fokussieren

Ausschlafen, bis ich von selbst wach werde, ist ja auch immer schön. Im Normalfall wache ich dann ziemlich früh auf, und habe viel vom Tag. Mag ich gerne. Je früher ich - von selbst - aufwache, desto besser, noch dazu an einem freien Tag.

Pachu putzte gestern bis spät die neue Wohnung. Bett steht jetzt, das von der Bebiline ist noch eingepackt.

Irgendwann nach 8 Uhr rief die Bebiline nach mir. Als ich in ihr Zimmer kam, stand sie stolz da. Nackig. Schlafsack aus. Schlafanzug unten auf. Windel in der Hand. "Mama, Pipi!" Also gingen wir als erste Amtshandlung ins Bad. Pipi-Machen. Auf dem Klo. Das nimmt zur Zeit viel Platz ein, genießt einen hohen Stellenwert. Sie weiß, wie ihr Sitz aufs Klo gehört, kann selbst rauf klettern und ist stolz wie Oskar, wenn sie dann beim Herunterspülen einem Produkt hinterher winken kann. Kchkchkch. Und nein, der Antrieb kommt von ihr, ich greife auf und unterstütze das, was von ihr selbst kommt. Situations-orientierte Erziehung, nicht nur im Hinblick auf die Sauberkeitserziehung.

Und sonst so? Nieren-Blasen-Fickscheiße aus der Hölle, die 'Regel' macht ihrem Namen auch garantiert keine Ehre. Alles wie immer also. Ich fühle mich ein kleines bisschen ... krank? Naja, Schmerzen halt.

9.28 h: Die Bebiline und ich haben immerhin schon mal gefrühstückt. Oder so. Rasensprenger läuft jetzt noch ein Weilchen.

10.34 h: Wir haben eine Doku über Colorado gesehen.

Ich lese ein wenig Eltern-Blogs kreuz und quer. Irgendwann hatte ich ja auch mal überlegt, aus diesem hier so eines zu machen, und dann bei Brigitte Mom groß raus zu kommen, Sponsoren und weiß der Kuckuck. Aber ne ... irgendwie macht das ... aggressiv nicht direkt. Aber das ist mir zu ... irgendwas ... . Einseitig. Ein Stück weit künstlich? Wie dem auch sei, jedem das Seine, ich habe einmal mehr gemerkt, dass ich nicht für mein Blog schreibe, nicht für euch liebe Leserinnen und Leser, dass ich keine Texte produzieren möchte. Vielmehr schreibe ich nach wie vor für mich. Mir Ballast von der Seele oder auch mal schöne Erlebnisse für die Ewigkeit, und so gibt es, und wird der Blog hier nicht wirklich unter einem festgelegten Thema stehen. Es gibt hier weiterhin mal Dies, mal Das. Nicht mehr so viel Geläster, das macht mich sowieso nicht glücklich, bringt mich nicht weiter. Oder vielleicht ist das Thema meines Blogs "Alles, was mich weiterbringt", vielleicht wäre irgendein Fokus auch nicht verkehrt, um persönlich weiterzukommen. Aber dazu müsste ich ja konsequent sein ... mit mir. Mit allem. Also nicht.
Ok, um ehrlich zu sein, habe ich das mit dem Fokussieren ja schon einmal probiert. Oder zweimal. Oder dreimal. Im Ergebnis habe ich inzwischen ein nahezu unüberschaubares Imperium an Blogs im Internet herumschwirren.

Aber .... mich gibt's jetzt auch auf Instagram. Vielleicht wäre es eine Idee, den dortigen Account unter ein Thema zu stellen. Dort schwebt mir 'irgendwas mit Om' vor, Inspiration, alles, was mich in irgendeiner Form weiter bringt, woran ich wachsen kann. Pinterest habe ich nun auch, allerdings steige ich da noch nicht so wirklich durch.

So, jetzt lesen, dann starte ich mit der Bebiline in den Tag.

Donnerstag, 7. Juli 2016

Fazit vom Tage

Fazit vom Tage: wir ziehen um. Also der Mann macht das, ich unterstütze ihn dabei regelmäßig tatkräftig per Skype mit äußerst hilfreichen Kommentaren. Aus 8303 km Entfernung. Gesendet aus dem Bett. Die neue Wohnung kenne ich nur von Fotos, Filmchen und Skype, aber sie ist toll!!! Der Mann nahm mich live mit zur Schlüsselübergabe etc. Ach .......... . Wie gerne würde ich mit anpacken, einrichten ... . Die neue Wohnung ist mehr als doppelt so groß, aber er zahlt nur noch die Hälfte, weil er sich eine Mitbewohnerin gesucht hat. Es gibt an jedem Schlafzimmer ein Bad mit dran, und einen begehbaren Kleiderschrank. Außerdem hat er die Waschmaschine jetzt in der Wohnung, eine offene Küche wie zuvor, ein riesiges Wohnzimmer ... .

Weil's mich aktuell einmal wieder betrifft und sehr belastet - die Linksammlung dient mir als Lesezeichen, ich habe noch nicht alle Artikel durch. Nur so viel: Ich hasse meine Mutter nicht, ich hasse das, was sie mir antut, so völlig unreflektiert. Bei Gelegenheit werde ich etwas dazu schreiben:

Forenbeitrag "Entfremdete Kinder"

Heute war ein toller Arbeitstag. Mit den Kindern war Action pur, am Ende schliefen alle. Gleichzeitig. Sogar der Bub. Der Bub hat morgen frei wegen der Beerdigung. Ich habe mir im Dezember 2015 morgen einfach mal frei genommen. Wer konnte denn ahnen, dass ich den Tag tatsächlich brauchen würde?! Nach der Arbeit fuhr ich mit der Bebiline in den Baumarkt: viele schöne Rohre einkaufen, zum Spielen. Nachher haben wir sie dann noch eingeweiht - war lustig.

Gestern Abend habe ich mit dem Bub Johannisbeersaft eingekocht mit Beeren aus unserem Garten - ein schönes Erlebnis. Er kam denn heute auch aus der Schule gerannt, und das erste, was er fragte war, ob wir jetzt gleich den Saft probieren können. Und ja, ich habe wirklich tapfer ausgehalten, und auf ihn gewartet mit dem Probieren. Wir haben zusammen daran gearbeitet, also kosten wir auch zusammen das Ergebnis aus. Ergebnis: selbstgemachter Johannisbeersaft ist der Knaller!

Vor dem Baumarkt noch schnell Muffins backen ... Schokolade mit Kokos. Keine Ahnung, warum. Warum? Nötig war's nicht wirklich. Naja.

Der Durchfall ist ..... auf einmal ... weg?! Darf ich das schreiben, oder fängt's sonst wieder an?!

Eigentlich wäre heute Babysitterinnenzeit gewesen, und ich hätte sie dringend gebraucht. Eine halbe Stunde vorher rief sie aber an, sie sei krank. Dammit. Ok, glaube ich ihr. Aber sie ist relativ oft krank, und heute hat's mich geärgert. Ich mag da jetzt bitte nicht auch noch tätig werden müssen im Sinne von 'neue Babysitterin suchen'.

Pläne fürs Wochenende:
Freitag:
- Wohnzimmer aufräumen
- restliche Wäsche waschen
- Essensplanung nächste Woche
- Einkaufsliste
- mein Zimmer
- lesen
- mit der Bebiline spielen
- Plan machen

Samstag:
- ausschlafen
- Kirschsaft kochen
- einkaufen
- Geburtstagsgeschenk(e) für den Mann einpacken
- Geburtstagsgeschenk Bebiline bestellen

Sonntag:
- ausschlafen
- lesen
- spielen
- putzen
- Verträge vorbereiten

Mittwoch, 6. Juli 2016

Donnerherz

Der Freund, der mich fragte, wie's mir geht:
- Der Schwiegervater ist verstorben
- Die Bebiline richtig lange krank jetzt
- Meine Mutter im Krankenhaus
Und darauf antwortete "Mir ist langweilig".

Heute ist Durchfall-Tag Nr 18

Dienstag, 5. Juli 2016

Tag 17

Die Bebiline hat jetzt seit 17 Tagen Durchfall. Ja, ihr habt richtig gelesen: seit 17 (!) Tagen. Ursache gibt es: keine. Nach zweimal Blutabnehmen und Stuhlprobe kam exakt nichts heraus. Wie's jetzt weitergeht?! I don't know. Am Besten alles Essen und Trinken weglassen.

Der Nachbar stand heute mit einer riesigen Schüssel Johannisbeeren vor der Tür, einfach so. Er mag meine Kinder so gerne. So goldig, er ist irgendwie der Opa hier in der Nachbarschaft. Jetzt habe ich einen Kirschentkerner bestellt für unsere Sauerkirschen, und einen Entsafter, dann gibt es ab bald hoffentlich viel leckeren Saft zu trinken!

Der Arbeitstag war gut. Heute waren endlich mal wieder alle Kinder da - so schön! Ich habe viele neue Kontakte geknüpft. Eigentlich hatte ich mir diesen Donnerstag und Freitag für eine Fortbildung freigenommen. Da ich aber sowieso genug Fortbildungsstunden habe, und mir die Veranstaltung nach Bekanntgabe der Themen nicht so wirklich zusagt, hatte ich kurzerhand beschlossen, den Donnerstag doch zu arbeiten, mir den Freitag aber frei zu nehmen für die Bebiline. Wir brauchen einfach mal wieder einen Tag für uns, das genügt schon. Durchschnaufen. Zeit. Die Bebiline und ich. Außerhalb des Alltagstrotts. Vor allen Dingen mit dem bescheuerten Durchfall-Mist jetzt. Dass der Ex-Schwiegervater an dem Tag beerdigt würde, war nicht abzusehen. Aber so ist das eigentlich immer.

Ich fühle mich so eigenartig gerade. Nach den letzten Tagen und Wochen Mega-Anspannung weiß ich gar nicht so wirklich, was ich mit mir anfangen soll, wenn mal nichts ist. Arbeit wäre tatsächlich noch mehr als genug zu erledigen, eigentlich. Wenn da nicht aber wäre. Irgendwie kann ich mich jetzt doch nicht mehr aufraffen, obwohl genug Motivation da war. Da. War.
Schon komisch. Kaum habe ich meine Pflicht erfüllt und hätte Zeit für mich, verpuffen Energie und Motivation im Nichts. Dann beschleicht mich so eine Art depressives Gefühl, bis ich 'endlich' wieder arbeiten 'darf'. Warum ist das so? Und wie geht das weg?! Ich will das nicht, es fühlt sich doof an!

Montag, 4. Juli 2016

Clan der Wölfe

"Clan der Wölfe - Band 1: Donnerherz" Ein 'easy read'. Der Bub fährt voll drauf ab, ist schon ok. Ich find's gut, mehr aber auch nicht. Eher halt was für kleine Jungs.

Die Bebiline hat jetzt 16 Tage Durchfall, immerhin leidet sie aktuell nicht wirklich darunter. Ursache ist noch keine gefunden. Am Donnerstag haben wir entgegen unserer Ankündigung doch geöffnet, am Freitag habe ich dafür einen freien Tag.

Mein Handy ist aus. Tut mir gut. Ich möchte keine Nachricht von meiner Mutter bekommen, und sonst auch von niemandem. Ich habe die Faxen dicke. Wenn das Handy aus ist, kann ich mal für mich selbst da sein.