Sonntag, 30. November 2014

Bewegend

Bewegt hat mich die Tatsache, dass der Bub mitbekommen hat, dass sein Freund aktuell ein bisschen Theater macht mit seinem Kindergeburtstag. Die Eltern hatten sich eine Aktion überlegt mit Eisenbahnen, weil der Bub so fasziniert ist davon, und sich zuletzt "irgendwas mit Eisenbahn" gewünscht hatte. Nun feiert Nachbarkind 2 aber am Tag zuvor sechs Stunden lang auf einem dieser tollen (idiotischen) Indoorspielplätze Geburtstag, deshalb mag Sohni's Freund jetzt tags darauf auch auf einem Indoorspielplatz feiern, und macht Theater deswegen, wie blöd alles mit Eisenbahn sei etc etc. Freundin/Nachbarin/Beste-Freund-Mama dementsprechend traurig. Heute morgen habe ich Fridolin die Sache erklärt, der daraufhin seinem Freund von diesem Eisenbahnzeugs vorschwärmte ... woraufhin der jetzt doch wieder so langsam Lust auf Eisenbahngeburtstag bekommt. Puuuh. Phase Phase Phase, liebe Nachbarin. Wir haben hier auch wieder eine dieser PHASEN. Aber eher in Richtung Suppenkaspar - "Meine Suppe ess' ich nicht!"

Mittwoch, 26. November 2014

Pastinakensuppe

Viele Gedanken ... wie filtern?

Gestern - Wahnsinnstag. "Ein Ochse ist groß, deshalb ist eine Ochsentour eine Fahrt, durch die man sich durchbeißen muss, weil so viel auch anstrengend ist" sagt der Bub.
Gestern waren wir auf Ochsentour. Mein Bewegungssoll habe ich mal eben knapp vervierfacht. Und dabei noch nicht mal Sport gemacht. Also nicht haupt-bewusst. Nicht um des Sportes Willen, sondern um von A nach B zu hetzen.
Und sowieso ... der Bub ... ich nenne ihn derzeit absichtlich in bestimmten Situationen "Pimpf", um ihm zu verklickern, dass er nur ein kleiner, siebenjähriger Bub ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er trainiert sich so eine Art an, die er bei Fred abguckt. Kinder, die nicht auf den Mund gefallen sind, mag ich. Aufsässig geht gar nicht. Fred ist - mit seinen ~ 40 Jahren - in sehr vielen Situation aufsässig wie ein vorpubertierender Jugendlicher. Ein Punkt (von vielen) war die Erkenntnis, dass das nicht an mir liegt, sondern dass er eben so ist. Selbst seiner Mutter gegenüber. Ältere Herrschaften sind - für mich - nach wie vor Respektspersonen. Nicht um jeden Preis, aber erst mal. Diesen Respekt haben sie sich schlicht und einfach durch ihre Lebenserfahrung verdient. Dementsprechend gehe ich mit älteren Menschen um. Fred nicht. Er ist seiner eigenen Mutter gegenüber aufsässig, dass ich mir denke, so würde ich bei allen Querelen, die ich mit Frida habe, nicht mit ihr umspringen. Und so lasse ich nicht mit mir umspringen. Und ich lasse nicht zu, dass Fridolin so wird. Never ever. Deshalb zeige ich dem Bub derzeit stark die Grenzen auf. Zum Glück habe ich viele liebe Menschen um mich, die mich darin bestärken, das mein Weg richtig ist.
Solche Bestärkungen kann ich ernst nehmen, und nicht nur als hohles Geschwätz sehen, weil mir diese Leute oft genug auch mal den Kopf waschen. Vermutlich spielt bei Fridolin auch schlicht und einfach irgendein Entwicklungsschub mit rein, das ist schon auch wahrscheinlich.
Dann wieder bekomme ich von ihm tolle Bastelsachen geschenkt: gestern ein "Lustiges Buch" für "wenn ich mal Mist baue, damit du nicht lang wütend auf mich bist". Darin hat er einen Clown gemalt, der echt lustig aussieht, noch ein paar Scherzfragen aufgeschrieben und Kinderwitze (den mit dem Schwein in der Wand - "Hams dich auch eingesperrt? Komm raus, du Sau!") und eine einsame Insel "da kannst du dich dann hinträumen zum Entspannen".

Das Buch hilft im Übrigen auch für wenn man traurig ist ... gestern Abend war ein Treffen vom Wunschgroßelternprojekt. Ja, wir haben schon viele liebe Bekannte und Verwandte ... nur hat Beelzebebi eben nur eine halbe Familie. Die andere Hälfte wäre Hannes' Part, aber der ist ja bekanntlich nicht vorhanden. Daher dachte ich, kann es nicht schaden, ihr noch eine anständige Bezugsperson zu verschaffen, deshalb sind wir gestern zu diesem Treffen gegangen. Der Grund, weshalb ich mich 'gezwungen' sehe, ihr auf diese Weise "sich beziehende" Menschen zu verschaffen, macht mich traurig. Enttäuscht war ich, weil's mit den vorhandenen "Großeltern" irgendwie nicht so richtig lief. Ein älterer alleinstehender Mann interessierte sich auch aufgrund der räumlichen Nähe für uns, er war aber etwas seltsam-schrullig, so dass ich mir nicht vorstellen kann, ihn hier zu haben. Einem netten Ehepaar fiel ein, dass sie einen Hund haben, daher kein Baby, ein anderes nettes Ehepaar lebt leider am anderen Ende der Stadt, und die zwei nettesten Omas von allen haben schon tausend/genug Enkelkinder. Keiner will Beelzebebi. Das ging mir doch recht nahe. Naja, vielleicht ist das mit den Wunschgroßeltern auch nichts für mich, so erzwungen.

Später weiterschreiben, gleich kommt Fridolin aus der Schule, hat zwei Stunden frei, und dann Theater-AG. "Dann brauchen wir kein Theater zu Hause", sagt der Bub. Kchkchkch, Wohl wahr, wohl wahr.

So, Pastinakensuppe.

Freitag, 21. November 2014

Zwischen den Welten

Der Bub ist sieben. Erst.
Die Art Auseinandersetzung, die wir führen, kenne ich sonst nur von meinen Großen - mit 14 oder so.
Vermutlich durchlebt er grade einen enormen Entwicklungsschub. Tagsüber der Coole - schon für die Schule muss man sich nun die Haare stylen, und Eau de Toilette auftragen (als würde ich das nicht merken, ist ja meins kchkchkch). Seit einiger Zeit gehen auch nur noch 'coole' Klamotten - vorzugsweise Hoodies und Kapuzenjacken. Mit Kapuze auf dem Kopf - eh klar.
Im Kinderzimmer läuft nun neben Geraldino und Trommelfloh auch "coole Mucke" - Tote Hosen Naja, auf 'große Musik' steht er schon lange. Nur nicht das, was so im Radio läuft, sondern es muss 'cooler' sein. Musik von mir oben. Das Zeug aus dem Skateladen. Mainstreamradio ist nicht - "das hören die Anderen auch, Cro und so".

Und ja, die Lehrerin meinte neulich schon, ob er eventuell etwas weit wäre für sein Alter - nun ja, sie hat ja den besten Vergleich. Die Kämpfe, die wir so führen deuten stark darauf hin. Bleibt nur, für ihn da sein, unterstützen in die 'richtige' Richtung, ihn gleichzeitig gehen lassen und trotzdem Halt geben. 

Ja, seine Entwicklung ist irgendwie 'lustig' - zu sehen, was er tut dafür, cool zu sein. Gleichzeitig muss ich ihm oft genug in seine Schranken weisen, und ihm verklickern, dass, auch wenn er den coolen Überflieger mimt, er trotzdem der kleine 2.-Klässler-Hosenscheißer und erst 7 ist. Das kann ja heiter werden, wenn ihm weiterhin Gleichaltrige fehlen, von denen er mal auf den Deckel bekommt (zur Selbst-Regulierung). Immerhin - Bester Beelzebubfreund darf nicht mehr von der Mama geküsst werden zum Abschied (in der Öffentlichkeit), Beelzebub schon.

Tagsüber Volbeat, abends Bärenbude und sonntags Sendung mit der Maus. Zwischen den Welten. - Hallo, Vorpubertät!

Und bei mir? Eigentlich hatte ich noch über unseren Tag vorgestern schreiben wollen, aber gestern fehlte bereits der Flow dafür. Sowas muss man unter allen Umständen noch am selben Tag erledigen, nun ist's zu spät.
Inzwischen sind so gut wie alle Rechnung bezahlt, was kaputt war und geklaut wurde, ist ersetzt, repariert, nun endlich wieder funktionstüchtig. Ja doch, die Masse an großen "Verlusten" der letzten Zeit hat das System schon arg in die Knie gezwungen - aber nicht zum Stillstand gebracht. Sand im Getriebe eben. Nicht einschneidend, aber dennoch so gewichtig, dass ich eben nicht gleichzeitig die Verluste ausgleichen und vorwärts kommen konnte. Nun bin ich mehr oder weniger wieder auf Null, das heißt, jetzt kann's wieder vorwärts gehen! Aber, auch wenn's nicht einschneidend war, kostet es Kraft, das System nun wieder auf mittlere Betriebsgeschwindigkeit hochzufahren. Mittel - die Nieren sind trotz Antibiotika noch nicht wieder in Ordnung, und auch sonst ist mein Körper meine größte Baustelle.

Dienstag, 18. November 2014

Try and error

Heute ... endlich wieder gefasst.
Dem Beelzebub heute morgen vorgeführt, wie ein Phasenprüfer funktioniert. Beelze mach mal bzzzzz ... . Phasenprüfer kaputt - oh.
Wie wir drauf kamen ... er war, nachdem er in der Schule reichlich unausgelastet ist, heute morgen noch vor 7 Uhr auf Krawall gebürstet - irgendwie muss er seine überschüssige Energie ja auslassen, indem er seine Kräfte misst - mit mir. Juhu. Alles nur eine Phase!

Kind 1 in der Schule ... auf ging's mit Bebi 2 zur Babymassage. Im Regen. Im Taxi. Ohne Navi. In die Nachbarstadt. Mit einem Bebi, das an jeder roten Ampel quietscht. Weil das Auto steht. Juhu.

Der Kurs war supermegaoberhammerschön! Mit dem Beelzebub war ich viele Monate lang in PEKiP gewesen, mit Bebi schaffe ich das leider nicht, weil ich ja ab Januar schon wieder arbeite. Dann also Babymassage ... und was soll ich sagen?! So toll, mit nur Bebi allein etwas zu machen, andere mehr oder weniger gleichaltrige Babies sehen, mich austauschen mit den anderen Müttern. Eine andere alleinerziehende Frau ist dabei. Der gemeinsamen Zeit einen Inhalt geben.

Nach der Babymassage nix wie ab nach Hause, noch kurz einkaufen gegangen, Essen gekocht, dann kam auch schon Fridolin nach Hause. Er hat heute seine Matheprobe von letzten Freitag nachgeholt und Diktat geschrieben. Na juhu. Egal. Scheint geklappt zu haben. Ich bin ja mal gespannt. Nach dem Mittagessen gab es eine kleine 'Nachspeise' - eine Praline und eine Kugel Mango-Konfekt. So schön, weil er solche Besonderheiten zwischendurch zu schätzen weiß.

Hausaufgaben - irgendwas mit Textverständnis, und Lernwörter lernen ... "Das ist so lustig mit dir!" Muhahaha. Na dann. Ich habe ihn alle Lernwörter auf kleine Zettel diktiert. Diese hatten drei verschiedene Farben, und er sollte schon beim Diktieren sortieren nach Nomen, Verben und Adjektiven, die Nomen mit Artikel hinschreiben. Im nächsten Schritt galt es, die Nomen im Plural aufzuschreiben. Am Schluss sollte er noch alle Lernwörter-Zettel nach dem Alphabet sortieren. Morgen lasse ich ihn noch die Silben hüpfen, dann sollte er's drauf haben. Danach ab zum Fußballtraining.

Morgen ist Buß- und Bettag - schulfrei -, wir müssen mit Beelzebebi in die nächste Großstadt fahren, zu einem Orthopäden an die Uniklinik. Bei der U3 stellte die Kinderärztin irgendetwas mit Asymmetrie fest. Hoffentlich ist das nix Schwerwiegendes. Was so im Netz der Netze zu finden ist, klingt doch im Hinblick auf die motorische und kognitive Entwicklung besorgniserregend. Hoffentlich kann der Arzt morgen das Problem lösen, ich bin ja schon ein wenig aufgeregt. Danach möchte ich mit Fridolin und Bebi dort noch ein bisschen in einem Spielzeugladen shoppen gehen, und Mittag essen, bevor wir mit dem Zug nach Hause fahren (wenn er denn fährt).

Nachdem es heute morgen ein etwas schwierigeres Unterfangen war, das Kind von seinem Buch zu trennen, wünschte er sich heute, dass er abends einfach lesen darf - gibt's nix gegen einzuwenden.

Montag, 17. November 2014

1504

Ein müder Tag heute, nicht wirklich etwas Großes geschafft - eher nichts.
Mittagessen kochen.
Appetitlos.
Nach der Sache von gestern Abend.
Wenig Schlaf.
Viel müde.
Bebi mit Magen-Darm-Grippe.

Das Monster gestern hat etwas mit mir gemacht.
Es war nicht die erste Beschimpfung.
Und nicht die Schlimmste an sich.
Frida sagte mir auch schon mehr als oft genug, ich sei nicht mehr ihre Tochter und was auch immer.
Aber im Affekt "Du Monster!" zu sagen, oder sein Handy zu nehmen, sich die Mühe machen, "Du Monster!" zu schreiben und abzuschicken, macht nochmal einen riesigen Unterschied, hebt das Ganze in eine andere Dimension.
Neu bei dieser Attacke ist auch, dass dieser gestern kein Streit oder Ähnliches voraus ging. Lediglich die Frage nach der neuen Adresse meiner Cousine, ihres Patenkindes. Eine Attacke komplett aus heiterem Himmel. Am Samstag war sie noch da gewesen, und hatte Bub und Bebi gesittet, während ich auf Fortbildung war. Oder vielleicht hatte es sich auch da schon angebahnt, als ich ihr zum Dank eine kleine Aufmerksamkeit schenkte, die sie nicht annehmen wollte.

"Normalerweise" (abgesehen davon, dass es nicht normal ist, von seiner eigenen Mutter beschimpft zu werden) habe ich gelernt, ganz gut mit Frida's Attacken umzugehen. Der Knacks in meinem Herzen ist größer als sonst. Diesmal mit Konsequenzen. Endgültig. Ein Schlussstrich unter diesen Terror muss her. Sonst gehe ich kaputt. Solche Tage wie heute, an denen ich (!) traurig in der Ecke sitze und weine vor Schmerz kann ich mir nicht mehr leisten. Ich kann sie nicht ändern. Aber Konsequenzen ziehen für mich. Ich habe zwei liebe Kinder, die darauf angewiesen sind, dass ich gut für sie sorgen kann. Und ich bin mir selbst etwas wert.

Ich habe zwei kleine Kinder, die niemals das Gefühl kennenlernen sollen, von ihrer eigenen Mutter gehasst zu sein.

Alles aus Liebe

Als Nachschlag gab's "Du Monster. Keine gute Nacht" oben drauf. Per SMS. Sechs Mal hintereinander. Scheint wichtig zu sein. Und weil selbst das noch nicht reichte, sie hätte alles für mich gegeben, aber ich bin ja so böse.

Frag mich, warum sie sich mit so einem Arschloch wie mir überhaupt abgibt.
Da wäre mir ja meine Zeit zu kostbar.

Den Tag morgen kann ich knicken, wenn ich jetzt nicht bald schlafe.
Keine Ahnung, wie ich das durchstehen soll morgen ohne Schlaf.
Wie kann man schlafen nach sowas.
Gar nicht.
Fühle mich wie hinter einer Nebelwand.
Auf meiner Seite immer nur "Monster Monster Monster".
Sitzt.
Tief.

Der Hass meiner eigenen Mutter tut mehr weh als alles, was mit Hannes passiert ist.
Vielleicht gelingt es deshalb wenigstens so einigermaßen gut, damit umzugehen.
Frag mich, wie das funktionieren soll, wenn es später mal an mir sein soll, sie zu pflegen.
Vielleicht doch endlich kapitulieren.
Kontakt abbrechen.

Tote Hosen in der Dauerrotation. "Alles aus Liebe".
Gefährlich.
Volle Lautstärke. Scheißegal.

Tränen.
Sorry für meine Existenz.

Sonntag, 16. November 2014

Psychoterror

Juhu, Psychoterror schon wieder.
Frida.
"Ach Beelze" und "Ich bin so unendlich traurig" oder "Du verstehst nichts. Gar nichts." und "Deine Brutalität".
Das alles hat nur den Zweck, mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Beelze, die Böse.
Die, weil sie so böse ist, in Frida's Schuld stehen soll.
Eine Rehabilition ist aber Ding der Unmöglichkeit.
Frida will gar nicht, dass ich oder irgendjemand auf diesem Planeten irgendetwas richtig machen. Geht nicht.
Lang hat's gedauert, bis ich das durchschaut habe.
Bis es soweit war, habe ich mich viel zu lange selbst kaputt gemacht, um meiner Mutter einmal zu genügen - ein Ziel, welches niemals zu erreichen war, und auch nie zu erreichen sein wird.
Ich brauche ihr nicht genügen, weil ihr niemand genügen kann. Das hat nichts mit mir oder wem auch immer zu tun. Nur mit ihr allein.
"Brutal" nennt sie mich, wenn ich mich zurückziehe, wenn ich Grenzen ziehe, anstatt mir wie früher alles gefallen zu lassen.
"Brutal" bin ich, wenn ich nicht mehr auf ihren SMS-Anrufbeantworter-Email-Brief-Terror reagiere.
"Brutal" bin ich dann, wenn ich nicht mehr ihre Psychoterrorspiele mitspiele, wie früher.

Traurige Beelze.

Ich habe mir heute endlich (!) einen neuen iPod bestellt, nachdem der alte offensichtlich geklaut wurde. Gelegenheit macht Diebe. Schade. Ein Luxusgegenstand? Jein. Ohne meine Musik bin ich nicht ganz. Die Gelegenheit haben, mich von der Welt da draußen ein Stück weit abzuschotten, mit Stöpseln im Ohr, der Druckausgleich durch die Musik. Fehlt, ohne iPod. Ich bin nicht ich ohne meine Musik. Lebensnotwendiger Luxus also.

Durch einen kleinen Geniestreich habe ich gestern dem Bub seinen Hobbyraum geschaffen. Er ist nun eigentlich nur noch an seiner Werkbank zu finden. Naja, der eigentliche Hobbyraum ist nun noch ein bisschen voller als zuvor, und mit den anderen Projekten bin ich dadurch auch nicht weiter. Aber immerhin können wir die Werkbank nun nutzen, damit habe ich mir insofern etwas Luft verschafft - für eben diese anderen Dinge - als dass Fridolin nun eine Weile mit seiner Werkbank beschäftigt sein dürfte.

Inzwischen habe ich jetzt endlich auch die Einladungen zu Beelzebebi's Taufe fertig ... ganz schön grün ... ;)

Sprachlos

Wie soll man's denn in Worte fassen.
Ich kann so viel schreiben.
Und doch meine ich das alles nicht.

Die Schlinge um meinen Hals, die mir die Luft zum atmen nimmt, wird sich erst mit den richtigen Worten lösen.

Sprengkommando

Ein kleiner Befreiungsschlag.

Sehr extreme Zeiten.
Sehr extreme Gefühle.

Lustig, die befreiende Wirkung des Schreibens zu spüren bei meinem letzten Post, das ,ausgesprochen' zu haben.

Mein geklauter iPod.
Das Leben ohne meine Musik.
Mein neues Fahrrad.
Mein Tagebuch von vor einem Jahr.
Nun beginnt sich die absolut härteste Zeit meines Lebens zu jähren.
Nur ein Jahr ist das her?
So viel passiert.
Seit Tagen die Erinnerung an daran.
Alles durchleben.
Wieder und wieder.
Vor einem Jahr saß ich bei Pro Familia und hörte mir durch den Nebel an, wie sie mein Baby aus mir heraus brennen werden.
Wie sie mich töten werden.
Vor einem Jahr. 
Als alles begann.
Beelzebebi liegt neben mir und brabbelt.

Wen wundert, dass es mir aktuell geht wie's mir geht.
Ein Wunder, dass es mir geht wie's mir geht.
Mir geht's gut. Ohne Einschränkung.

Apokalypse

Das Gefühl einer Schlinge um meinen Hals.
Gefährliche Zeit.
Zu viel Sehnsucht.
Ich würde dir gerne sagen, wie groß meine Verlangen ist.

Einen Sprengsatz hinwerfen, der einen Teil der Vergangenheit wegsprengt.
Jetzt.
Für den Augenblick.
Feuer.
Explosion.
Krawall.

Mit dir Hand in Hand lachend davon rennen.
Das Inferno hinter uns.

Mit dir am Rand der Apokalypse sitzen und die Beine baumeln lassen.
Lachen.
Schwitzen.
Dreck.
Weinen.

Sehnsucht nach einem kleinen bisschen Apokalypse.
Spaß an der Wucht jeder einzelnen Explosion.

Worte sind dafür zu schwach.

Die Sehnsucht, die mich auffrisst.
Ich kann nichts dagegen tun.
Der Krawall-Schalter ist umgelegt.
Dr Jekyll & Mr Hyde in meinem Kopf.
Sprengkommando.
Plötzlich ist es soweit.
Ab und zu gepflegt durchdrehen.
Druckausgleich.
Nullzeit.

"Auf einmal brennt ein Feuer in mir,
und der Rest der Welt wird schwarz.
Ich spür wie unsre Zeit verrinnt,
wir nähern uns dem letzten Akt."

Extreme back to the roots.
Sehnsucht.

PUNK!

Samstag, 15. November 2014

Don Diego und der Blues

Eigentlich ist dieser Tag hier und heute einer der bedeutendsten seit Beelzebebi's Geburt vor etwas mehr als drei Monaten. Mein erster Tag mit den neuen Kolleginnen, etliche alte von früher waren auch noch da. Ein herzlicher Empfang, gute Vernetzung. Etwas Besonderes.
Und doch fühlt sich der Tag nicht so wichtig an, wie er war. Wie er sein sollte. Irgendetwas fehlt.

Auch heute viel geschafft. 
Fortgebildet.
Bub hatte Kinderbesuch.
Superschöne Unterhaltung mit einem befreundeten Vater.
Im Keller haben Fridolin und ich dann bis spät geräumt und geschafft, sodass wir jetzt endlich (!) an der Werkbank arbeiten können - wow!
Zu Abend gab's pimientos de padrón und Wurzelbrot.





Freitag, 14. November 2014

Ausgegeizt

Mit den Pflanzen ist das ja wie mit uns Menschen auch … wenn die Weinrebe keine guten Früchte mehr trägt, muss man sie ausgeizen, die sogenannten Geiztriebe abschneiden. Der Stock sendet sonst zu viele wichtige Nähr(?)stoffe in die Blätter, oder bildet sogenannte Herlinge, die zur Weinproduktion selbst nicht taugen. Gut, Weinbrand ist jetzt auch nicht das Schlechteste, aber eben kein Wein. Sobald die Weinrebe ausgegeizt ist, wächst sie wieder, und trägt gute Früchte.

Genau so sehe ich das bei mir auch: entwickle ich mich im Inneren in eine Richtung, die mir nicht so wirklich zusagt, ist es höchste Zeit, diese Auswüchse abzuschneiden, und mich auf mich selbst zurückzubesinnen – back to the roots. Zurück zu den Wurzeln. Genau das mache ich derzeit. Allerdings kommt es nicht darauf an, wieder komplett auf Null zu gehen. Ich möchte mich ja weiterentwickeln. Daher: Rückbesinnung auf das, was mich eigentlich ausmacht, von da aus Weiterentwicklung. Unter Beweis stellen, aus Fehlern gelernt zu haben. Die Masse an Arbeit aktuell sehe ich als meinen Weg zum Ziel, abzuschneidende Geiztriebe.


Fred gegenüber arbeite ich mich auch stetig aus meiner Abhängigkeitsrolle heraus; aus einer Abhängigkeit, die ich auch nur mental hatte, nicht in der Realität. Dazu gehört, das ein oder andere Hilfsangebot abzulehnen, auch wenn es verlockend klingt, und für mich schon mit Mehrarbeit verbunden ist. Ab und an macht eben doch einen Unterschied, ob man ein Auto hat, oder auch nicht. Dann gilt es, andere Lösungen zu suchen – und ich habe sie gefunden. Das daraus resultierende Gefühl heißt FREIHEIT. Fred merkt das auch … . Da ist ein Unterschied, ob wir uns auf Augenhöhe befinden, und er mir aus reiner Nettigkeit das ein oder andere Mal unter die Arme greift (wobei ‚unter die Arme greifen‘ ja auch wieder so zweischneidig ist … theoretisch greift er mir nicht unter die Arme, sondern erledigt manchmal eben schlicht und einfach seinen Job …), oder ob er mir hilft, um mich in irgendeiner Abhängigkeit zu halten. Ist ja auch schön für ihn, wenn nach außen die Fassade steht – von wegen verheiratet mit Kind und Haus, hier oft genug auftauchen, um die eigenen Bedürfnisse am Kind zu befriedigen, aber sich in die eigenen vier Wände zurückziehen, wenn’s an die Arbeit geht, sich oft genug an einen gedeckten Tisch setzen und und und. Wer drunter leiden würde, würde ich das alles nicht zulassen, ist klar – was ich wiederum niemals zulassen kann. Den Unterschied macht meine Emanzipation, dass ich nicht mehr abhängig bin von Menschen mit falschem Interesse an mir. So weit habe ich es nun geschafft. Meine Arbeitsaufnahme ist der letzte Schritt in die Freiheit. Dass ich es sehr wohl auch alleine schaffe, und zwar nicht nur irgendwie, mit Ach und Krach von wegen ‚Hauptsache geschafft‘, sondern so, dass ich zufrieden sein kann mit alledem, dass ich mich am Ende des Tages hinstellen (oder legen) kann, und sagen „Ich bin glücklich!“ Ich möchte mit niemandem tauschen, uns geht es gut so, wie es ist. (Nur die Nierenschmerzen weg wäre schön).

Donnerstag, 13. November 2014

Vögel fangen

Der Vogelfänger bin ich ja …

Leute, was für ein Tag!

Gestern Abend habe ich seit langem einmal wieder – seit ziemlich genau einem Jahr, um genau zu sein – eine Schlaftablette genommen, einfach, weil mein Körper sich so schwer tut, herunter zu fahren. Besser eine Schlaftablette als absolut notwendige Ausnahme, als den Körper noch weiter zu strapazieren. Nur irgendwie war’s komisch, im Haus eigenartige Geräusche, die sonst nicht da sind. Langer Rede kurzer Sinn: ich habe Fridolin zu mir nach oben geholt, und so schliefen wir drei dicht beieinander ein, Bebi links im Arm, in der Mitte ich, Fridolin rechts im Arm.

Früh … gab’s erst mal einen Riesenschreck: Bauchweh bei Fridolin. Aber nicht nur irgendwie, sondern richtig heftig. Von 6 Uhr an fragte er beinahe im Minutentakt, wann die Kinderärztin endlich aufmache … nun – Blinddarmverdacht, juhu.

Gleich nach der Kinderärztin weiter zum Vorgespräch für meine OP. Oh weh.

Weiter im Takt … Telefonat mit der Bank – mir wurden unaufgefordert Unterlagen mit sensiblen Daten zugeschickt, die auf dem Postweg verloren gingen. Hm.

Meinen kaputten Wintermantel zurück gegeben, fällt glücklicherweise noch in die Garantie. Nun habe ich eben keinen Wintermantel für wenn’s ganz kalt wird, hoffe, der neue kommt dann bald.

Auf dem Weg zum Fahrradladen in der Lokalität, in der wir Bebi’s Taufe feiern werden, vorbei gefahren, Termin für morgen ausgemacht, um Details zu besprechen.

Im Fahrradladen die traurigen Überreste meines Fahrrads begutachtet. Nun ja … ganz ehrlich, auch wenn’s lächerlich klingt … ein Auto wäre mir sowas von wurscht. Aber mein Fahrrad ist mein Fahrrad. Und mein Fahrrad habe ich nun mal sehr sehr lieb. Auch mit neuer – anderer – Federgabel. Mal sehen, morgen wird getestet.

Zack, daheim, ging’s dann auch schon weiter im Takt. Der Nachbarjunge brachte Fridolin’s Hausaufgaben mit aus der Schule, Hausaufgaben machen mit Fridolin, Gitarre üben, und dann auch schon wieder ab zum Gitarrenunterricht. Nettes Gespräch mit Fridolin’s Gitarrenlehrer, er wird an Bebi’s Taufe die musikalische Begleitung übernehmen, sonst klingt’s ja alles ein bisschen fad – supergenial, Glanzstück, Frau Beelze!

Während Fridolin’s Gitarrenunterricht schnell im Biomarkt eingekauft und meiner Cappuccinosucht gefrönt.

Nach Hause gefahren,

Der Schock von gestern sitzt auch noch einigermaßen … während Fridolin’s Theater-AG war ich in der Gegend um die Schule mit Bebi im Kinderwagen spazieren gegangen. Unweit der Schule kam es zu einem Zwischenfall, der mir sehr unter die Haut ging … ein Mann war zusammen geschlagen worden. Erst hatte ich das Ganze für einen schlechten Scherz gehalten, aber schnell erkannt, dass die Situation mehr als ernst war. Am hellichten Tag. Und keiner sagte was.

Kurz darauf beim Supermarkt – mit Fridolin an der Hand – pöbelte eine Gruppe mehr oder weniger Alkoholisierter die Passanten an. Ätzend. Für Fridolin das Schlimmste war, dass bei der Gruppe auch Kinderwägen und Buggys standen. Ich hatte gehofft, er würde das nicht bemerken. Nun ja, ich kenne ja mein Kind… .

Zurück zuhause habe ich zwei Pakete bekommen … eines tatsächlich für mich! Ein neuer Rucksack. „Little America“ von Herschel. In emerald. Logisch. So toll!

Und ein großes Paket. Für Beelzebebi. Zwei Kleider, ein paar Strumpfhosen. Ein Halstuch. Mein grünes Beelzebebi. Und … ein Spielbogen aus Holz. Gleich aufgebaut. Und dann nur noch gestaunt und gefreut und beobachtet. So schön!

Wann ich aufgehört habe, fernzusehen … ich weiß es nicht mehr. Spielt auch keine Rolle. Fest steht, dass es gut tut, wie es ist.

Nun: dickes, fettes Fieber. Bett.

Morgen: nur (!) Taufe besprechen und aufräumen. Und dies. Und das. Oh.

Der Vogelfänger ... ach ja ... der spielte an einer Spieluhr an einem Gebäude in der Stadt.

Mittwoch, 12. November 2014

Was schief gehen kann ...

Was schief gehen kann, geht schief. Zur Zeit. So will es das Gesetz. Keine Ahnung, hier ist der Wurm drin. Sand im Getriebe. Ja doch, da geht schon noch was, das ist ja nicht der Punkt. Nur: die Menge an Dingen, die schief oder kaputt gehen oder nicht funktionieren, ist aktuell schon mehr als beachtlich. Aktuell nicht mal mehr Internet. Was mich dabei am meisten irritiert, ist aber die Tatsache, dass mich das alles irgendwie nicht umhaut. Ich fühle mich viel zu ruhig. Die trügerische Stille im Auge des Sturmes?! Ich weiß es nicht. Achtsam bleiben!

Morgen habe ich einen Termin zur Vorbesprechung meiner OP. Uff. Keine Ahnung, ob das was wird. Laut letzter Ärztin muss dazu erst die Entzündung abgeklungen sein. Dafür gab’s Antibiotika. Die ich aber leider nicht vertragen habe, und die infolgedessen abgesetzt wurden. Dafür bekam ich ein anderes Antibiotikum, weil sich inzwischen die Niere wieder meldete. Keine Ahnung, ob die Entzündung nun wieder abgeklungen ist. Drollig, was die Natur so auf Lager hat.

Und ja, mir geht es authentisch gut – das ist der Punkt, der mich stutzig macht. „Mensch, irgendwer anderes wäre an deiner Stelle schon längst zusammengeklappt“. Sorry, geht nicht. Kann ich mir zum Einen nicht leisten, weil ich ja zwei Kinder habe, und außerdem geht Umkippen ja sowieso nur, wenn also alle versorgt sind, und gewährleistet ist, dass mir nix passiert. Aus dem Grund gebe ich lieber meine Kinder zu Freunden, und fahre dann mit dem Fahrrad mit Gehirnerschütterung in die Notaufnahme des Krankenhauses, um dort gepflegt einem Arzt in die Arme zu kippen, der, über mich gebeugt meine Wangen tätschelt/schlägt und irgendwas von „bleiben Sie bei mir!“ ruft, anstatt irgendwo zuhause zusammen zu klappen, und dann großes Drama mit Krankenwagen oder was auch immer.

Mit dem Bub lief’s heute endlich mal wieder super gut! Die letzten Tage/Woche(n) schlug er schon mehr als genug ordentlich über die Stränge – was mich schon auch Kraft kostete.

Viel Stress, viel zu tun – langweilig wird’s net, aber irgendwie macht’s schon auch Spaß. Ich möchte die Situation aktuell gar nicht anders haben, als sie ist, weil ich mich in irgendeinem Prozess befinde, der ein noch nicht genau definiertes Ziel hat, aber sich auch ohne dieses Ziel allein schon gut genug anfühlt. Erhebend. Mit allen Sandkörnern im Getriebe.

Wenn der Sohn nach Kompetenz-und-Autoritäts-Gerangel sagt „erziehst du mich bitte weiter?“ kann ich nur denken „und du mich“. Dann ist das der Dank und zugleich Aufladen meines Kraft-Akkus.
Wenn wir an einem Tag wie heute alle fünfe (?) gerade sein lassen, nach einem langen Schultag mit Theater AG („Aber Mami, Theater machen wir doch schon zuhause genug!“ – wohl wahr) bis spät und anschließendem Café-Besuch mit Kakaotrinken und Spaziergang ausnahmsweise erst um 17 Uhr nach Hause kommen, der Bub seine Hausaufgaben schnell, ordentlich, selbständig und konzentriert macht, und dann sagt „Aber Mami, ich habe doch versprochen, dass das klappt“, sehe ich keinen Bedarf, über meine Situation als potentiell ach so arme alleinerziehende Mutter von zwei Kindern zu weinen. Auch nicht, wenn Bebi zusätzlich mit den Nebenwirkungen der vorangegangenen Impfung zu kämpfen hat.

Wenn der Sohn aus der Schule nach Hause kommt und mit stolz geschwellter Brust erzählt, dass die Kinder mit gekauftem Pausenbrot alle von seinen/unseren selbstgebackenen Martinsmännern abhaben wollten.

Heute habe ich Beelzebebi’s Kiste geliefert bekommen – und bereits mit zwei Sachen von ihrem Vater bestückt. Eine schöne Kiste. Aber ich habe festgestellt, dass mir gar nicht so leicht fällt, die Sachen überhaupt alle zu finden, die ich von ihm habe.
Vielleicht liegt dieses ‚leichte‘ Lebensgefühl aktuell auch an ein paar kleinen Dingen, die ich geändert habe.

Ich mache nur noch eine Sache gleichzeitig. Musik hören oder aufräumen. Fernsehen oder Internet. Und und und.

Fernsehen habe ich jetzt seit ?! gleich ganz sein gelassen. Letzten Sonntag war’s zu Lindenstraße.

Außerdem probiere ich derzeit aus, mehr und mehr vegan zu leben. Der Käse zum Abendessen ist durch Aufstriche ersetzt, die Kuhmilch im Müsli durch Soja. Mal sehen, ob ich wirklich auf Käse verzichten kann und will, und was genau Sinn macht für mich. Vielleicht mache ich’s gerade auch nur ein wenig aus der Freude an „Extremitäten“ (Zitat Beelzebub – äh nein, Sohn) und Radikalismus.


Ja doch … ich komme in monstermäßig riesigen Schritten voran – muss ich, da ich nie weiß, zu welchen Späßchen mein Körper sonst noch so aufgelegt ist. Aktuell hat er da so einiges auf Lager. Wenn dann mal wieder der Mann mit dem Hammer kommt, werde ich wieder zum Nichtstun verdammt sein. Dann bräche mein System hier zusammen, hätte ich nicht vorgesorgt. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, bezahle ich das aktuelle Glück mit Nierenschmerzen, mit Übelkeit vor Schmerzen, mit Unterleibskrämpfen, weil ich eigentlich keine Zeit habe, um zum Arzt zu gehen, und weil ich gar nicht weiß, zu welchem überhaupt zuerst, mit Schwindel, mit Sehstörungen, Tinnitus und und und.

Dienstag, 11. November 2014

Martinsmänner

 

Regeln

Regeln sind gar nicht so dumm.
Manche zumindest.
Gerade eben bin ich einem bescheuerten ...... mit circa 40 km/h voll ins Fahrrad gefahren, der mir auf dem Fahrradweg in der falschen Richtung entgegenkam. Ausweichen unmöglich, weil der bescheuerte Depp nach links (!) auswich. Ich noch dazu mit Beelzebebi im Anhänger, ihr ist zum Glück nichts passiert. Meine Hand verstaucht und aufgeschürft. Zu seinem Glück ist sonst nichts passiert, der ARSCH hat nämlich Fahrerflucht begangen.
Randnotiz: ich war auf dem Heimweg von der Apotheke, für Fridolin einen Verband holen, der sich beim Fußballtraining auch die Hand verstaucht hatte. Kurioserweise kaufte ich in der Apotheke fünf Minuten zuvor zwei Verbände - "man kann ja nie wissen, ob man's mal braucht". Hahaha. Ich bin immernoch am Zittern vor Schreck.

Bewegungstechnisch habe ich nun mein Soll doppelt erfüllt. Fridolin ist inzwischen immerhin mit den Hausaufgaben fertig, dann können wir ja jetzt Martinsmänner backen.
Eigentlich hat er aufgrund der Vorfälle gestern heute und morgen Hausarrest. Allerdings kann er sich für morgen rehabilitieren, wenn das heute weiterhin so superspitzenmäßig läuft wie bis jetzt.

Und Bebi ... ist so drauf, wie frisch geimpfte Babies eben drauf sind.

Fred geht mir gewaltig auf den Zeiger mit seinem ewigen "Sicher?" als Antwort (?) auf alles. Egal, was ich sage ... Sicher? Nein, selbstverständlich nicht sicher, ich bin ja auch minderbemittelt und unzurechnungsfähig. Nicht. Meine Güte. Hat ganz gewaltig auch was mit Respekt zu tun.

So, Martinsmänner backen .... .

Vogel des Jahres

Und sie überschlagen sich weiter, die Ereignisse. Eigentlich hätte ich noch 5 Tage Bettruhe. Dass mir das eigentlich so überhaupt nicht liegt (hahaha) habe ich nun schon hinlänglich erwähnt. Schonung ist nicht wirklich drin dieser Tage, ganz schön viel auf einmal. Heute Abend kommt mein Fahrrad in die Werkstatt, das schaffe ich nicht alleine. Mein armes Baby ... . Ja doch, ich hänge sehr dran. Hoffentlich wird das nicht allzu teuer. Gleichzeitig bedeutet das aber, dass ich nun nicht mehr mobil bin.
Fridolin ist dieser Tage arg ... nun ja, die Klassenlehrerin stellte in den Raum, ob das schon beginnende Vorpubertät sein könnte. JA! Ich wage, abgesehen davon, zu bezweifeln, dass er geistig genug ausgelastet ist, auch wenn er sagt, es gefalle ihm in seiner neuen Klasse. Die geistige Auslastung sucht er sich aktuell bei mir in Form von Grabenkämpfen, wie ich sie aus der Jugendarbeit kenne.
Nun, nachdem er endlich ( ;) ) aus dem Haus war, mich schnell fertig gemacht, Bebi fertig gemacht, und zur Kinderärztin gelaufen(!). Bebi ist ganz (!) schön (!) fit! Die Ärztin würde sie körperlich und von der Aufmerksamkeit her auf circa fünf Monate schätzen. Himmel! Sie hat glücklicherweise keinerlei Probleme mit der Hüfte, so dass sie keine Tübinger Schiene benötigt, wie wir sie für Fridolin hatten. Juhu. Jedoch irgendeine Blockade im Hals, und aufgrund dessen wohl Schmerzen beim An- und Ausziehen und und und. Vermutlich ist sie also nicht "zickig" - von wegen "Mädchen halt" -, sondern hat schlicht und einfach Schmerzen. Mein armes Mädchen. 
Nach dem Kinderarzt also gleich zurück nach Hause, Termin in der Uniklinik gemacht. Naja, November/Dezember/Januar habe ich kaum Termine (hahaha) ... . Danach gleich weiter, viele Kleinigkeiten erledigen. Mein Bewegungssoll für heute hatte ich bereits um 10 Uhr voll. Einerseits tut mir "draußen" und "bewegen" verdammt gut. Also so richtig heftig gut. Ich brauche das. Ohne das krepiere ich. Depression oder was auch immer. Geht nicht. Andererseits ... nun ja, die Bettruhe habe ich eigentlich nicht umsonst auferlegt bekommen.
So, kurze Zäsur beendet, weiter takten - tut mir gut, wenn ich was schaffe, dafür ist um irgendeine bestimmte Uhrzeit Schluss, wenn ich erledigt habe, was zu erledigen ist.

Vogel des Jahres 2015 ist übrigens der Habicht.

Sonntag, 9. November 2014

Monster, Monster

So nun ... eigentlich habe ich ja Bettruhe verschrieben bekommen. Hahaha.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich krank im Bett in einem Unruhezustand befinde, in welchem ich mich garantiert nicht erhole ... 
Wie soll ich bitte zwei Kinder versorgen, wenn ich krank im Bett liege?! 
Wie soll ich das Haus hier in Ordnung halten, wenn ich krank im Bett liege?!
Wie soll ich meine diversen Projekte voranbringen, wenn ich krank im Bett liege?!

Fridolin hat mir heute exorbitant viel geholfen, abgesehen davon, dass er sein eigenes Zimmer in Ordnung hält. Irgendwann hatte ich mir mal überlegt, verschiedene Dienste hier im Haus zu verteilen. Aber irgendwie macht das keinen Sinn bei uns. "Dienst" hat sowas von Pflicht, und dann geht der Schuss ganz schnell nach hinten los, wenn er keinen Bock hat, seinen Dienst zu erledigen. So vertraue ich ihm einfach ... . Als Belohnung habe ich ihm heute seinen Playmobil-Bauernhof aus dem Keller geholt - sein Wunsch -, dafür hat er zwei andere Spielzeugkisten nach unten gebracht - die Autos und Lego (man höre und staune!). Morgen backen wir dann zusammen Martinsmänner aus Quark-Öl-Teig. Für sowas habe ich Zeit, wenn er mir mit bestimmten Dingen hilft, das hat er kapiert.

Zu Mittag gab's Lauchcremesuppe - das war mehr ein Wein-Schaum. Naja.

Heute dann einen Haufen aufgeräumt, damit ich morgen putzen kann, Wäsche aufräumen angefangen, und nachher noch Bebi baden. Phew. Danach kann man mich vermutlich in der Pfeife rauchen. Aber dann bin ich fertig (bis es wieder von vorne los geht). Außerdem mache ich ja nur das Nötigste. Wäsche waschen. Zur Burnout-Prophylaxe habe ich mal ein paar Regeln erarbeitet (bekommen), die es strikt einzuhalten gilt. Aktuell kann ich mich leider nicht daran halten, sonst würde ich noch mehr am Rad drehen. Eiserne Regeln brechen - ich bin mir bewusst, dass das nicht das Gelbe vom Ei ist. Aber aktuell geht es nicht anders. Ich hoffe, bis spätestens Ende Januar das alles fertig zu haben, dann tritt auch wieder die Burnout-Prophylaxe in Kraft (vielleicht ja schon früher).

Wallander

Mauerfall. Überall Mauerfall. Ist ja klar.
Ton aus. Das macht mir Hannes zu präsent für den Augenblick.

Ich habe jetzt dann auch Feierabend. Sehr easy und entspannt heute. Viel geschafft. Verdammt viel. Bettruhe?!

Freu mich auf Martinsmännerbacken mit Fridolin morgen.
"Wir haben aber gar keine Ausstechform."
"Dann basteln wir uns eben eine Schablone."
"Deshalb habe ich dich so lieb, Mami, du findest immer irgendeine Lösung."
Wenn man einem etwas wichtig ist, muss man sich eben dafür einsetzen, darum kämpfen.

Zitat des Tages #1

Wer Fragen stellt, 
muss auch akzeptieren, 
dass er Antworten bekommt.

Aus Kamerun

Im Rückblick überwiegt das Positive

So nun ... die letzten Tage ... grenzwertig.
Wenn wir schon bei "25 Jahre Fall der Berliner Mauer" sind.
Selbst dies eine Thematik, die mich in Bezug auf Hannes nicht unberührt lässt.
Die Mauer fiel zu einer Zeit, die für Jugendliche ohnehin sehr prägend ist.
Das Thema Ost-West war auch in unserer Beziehung oft sehr präsent, er erzählte viel, zeigte mir Bilder und und und. Und vertrat seine sehr radikale Meinung.
Aus diesem Grund mag ich, um ehrlich zu sein, aktuell gar nicht so viel davon mitbekommen.
Ich habe zu einem guten Teil abgeschlossen ... das Blutgeld ist inzwischen angelegt, gestern habe ich prompt eine schöne Kiste bestellt, in der ich für mein Beelzebebi die Dinge aufbewahren werde, die noch einen Bezug zu ihrem Vater haben. Doch so einiges. Wie ich ihr das alles einmal erklären werde? Ich weiß es nicht genau. Ehrlich. Ohne ihn schlecht zu machen. Einfach so, wie die Dinge waren. Bestimmte Fehler meiner Mutter werde ich auf keinen Fall wiederholen. Schlecht über den anderen Teil reden - hey, als Kind ist man automatisch Teil beider Eltern! Egal, ob vorhanden oder nicht. Redet ein Elternteil schlecht über den anderen, bezieht man das als Kind somit auch auf sich selbst. Und wer fühlt sich schon gut, wenn die Eltern schlecht über einen reden.

Darum sollte es an dieser Stelle nicht gehen.

Die letzten Tage und Wochen rutsche ich weiter und weiter in Richtung Burnout-Abgrund.
Aktuell ist einfach die Masse an Ereignissen ... überwältigend auf eine Art.
Dazu geht nach wie vor jede Menge Zeug kaputt. Nagelneuer Wintermantel - zack, lösen sich die Nähte auf. Nagelneue Duftlampe (ich habe mir letzte Woche mal etwas Schönes gegönnt) - gesprungen. An und für sich nix Schlimmes, aber eben Zeug, das somit wieder nicht erledigt ist, zusätzliche Arbeit erfordert, dann muss ich wieder in den Laden fahren, oder eben zurückschicken ... in den Laden fahren bedeutet Baby anziehen, ausziehen, mit dem halb-kaputten Fahrrad, so lange ich es noch habe, mit meiner Niere ... . Also auch wenn's an und für sich lächerlich klingt, für mich aktuell eine Belastung. Ja doch, wenn ich ehrlich bin zu mir selbst, steht die Tür zum Burnout aktuell sehr weit auf. Es liegt an mir, ob ich durchgehe, oder stark bleibe.
Gestern Nachmittag hatte ich als einzige Alternative nur noch RAUS AUS DEM HAUS! um mich selbst zu schützen. Selbstverständlich möchte ich Fridolin, Bebi und mir eine schöne Adventszeit bereiten. Besinnlich. Gemütlich. Dazu gehört ein Adventskranz. Das Haus schmücken. Arbeit. Adventskranz selbst schmücken schaffe ich aktuell nicht. Bebi's Taufe. Ewig lang an den Einladungen und Kirchenheften rumgemacht. Im Januar beginne ich mit meiner Arbeit - die Räumlichkeiten wieder entsprechend herrichten. Selbst streichen - schaffe ich aktuell nicht. Machen lassen kostet. Scheiße. Also komme ich an dieser Stelle auch nicht weiter. Im Garten müsste ich noch ein bisschen weitermachen, wo nun die Beeteinfassungen so schön geworden sind. In meinem Kopf so viele Dinge, die gemacht werden müssen, weil sie ansonsten eine Belastung darstellen, bei den Nachbarn im Garten Remmidemmi ... zwei Großeltern, zwei Erwachsene, ein lautes Mädchen, zwei Kläffer - unerträglicher Lärm auf Proleten-Niveau. Sorry. Aber. Und Bebi so ultimativ quengelig, wenn sie grade mal nicht steht oder sitzt. Die zehn Minuten zwischen Anziehen und Losfahren - und auch beim Fahren - an jeder Ampel GEBRÜLL ohne Gleichen. Ganz der Vater - eine richtige kleine Zicke, jetzt schon. Sorry, Bebi, wir haben halt nun mal Verkehrsregeln in Deutschland. Rot bedeutet stehenbleiben. Stehenbleiben ist uncool, I know .... . <333
Die Rettung war dann tatsächlich der Martinimarkt mit Bratwurstbrötchen, Kinderpunsch, Schokowaffeln, Raclettebrot und riesigem Laternenumzug, den ein Bauer hier in der Nähe auf seinem Hof veranstaltet hatte. So down to earth. Tut gut. Die Frau, die mit ihrem Auto in die Menge gefahren ist aus Ungeduld ... pf. Zum Glück ist nix passiert.

Bebi schlief gestern ganz schön spät ein - aber in den allermeisten Fällen schläft sie durch. Seit Wochen schon. So cool!

Fridolin muss mir heute ein bisschen helfen mit Aufräumen etc. Er ist ja sowieso echt hilfsbereit. Wenn ich ihn bitte, mal schnell im Keller dies und das zu holen - "Kein Problem, mach ich, Mami". Kein Rumgezicke, kein "Bitte mach das jetzt!" nötig. So schön. <333 Deshalb darf ich's nicht überstrapazieren. Dafür gibt's heute Nachmittag Spielen und Kakao als Ausgleich und irgendwas Kleines zur Belohnung.

Das Schöne ist ... da sind schon noch so ein paar Dinge, die ich selbst aktiv tun kann für mich... .

Samstag, 8. November 2014

Süßer die Alarmglocken nie schrillen ...

Und was ist mit mir?

Die Tendenz geht in eine sehr bedenkliche Richtung - wenn ich ehrlich zu mir selbst bin.
Nun kämpfe ich wieder mit den Nieren. Neulich die OP musste verschoben werden, weil das Schmerzmittel nicht wirken wollte - zu starke Nerven. Daraufhin bekam ich ein Antibiotikum verschrieben - auf das ich Tage nach dem Absetzen mit heftigsten Nebenwirkung reagierte, aufgrund derer ich gestern beim Arzt war. Der wiederum überwies mich sofort aufgrund alarmierender Nierenwerte zu seinem Kollegen weiter. "Sie müssten eigentlich auf Knien angekrochen kommen vor Schmerzen". Nun ja, nicht das erste Mal, dass ich das höre. Nichts, worauf ich nur im Ansatz stolz wäre. Ja, am Donnerstag war wohl was mit Schüttelfrost. Und irgendwie auch hohem Fieber, als ich gestern beim Arzt war, sagte er. Aus welchem Grund spüre ich das nicht?! Und wo soll das hin führen, wenn ich das weiterhin nicht spüre? Ja, es scheint mir lächerlich(!), wegen eines quer sitzenden Pups zum Arzt zu gehen, ich käme mir schäbig vor, wegen nichts zum Arzt zu gehen. Mehr fühlt sich das nicht an - bis der Arzt mich in regelmäßigen Abständen eines besseren belehrt. Mal ganz abgesehen davon, drehe ich durch, wenn ich ans Bett gefesselt bin. Im Delirium schafft man vielleicht noch, mich da zu behalten. Aber wenn ich mich quasi gesund fühle? Worin liegt dieses fehlende Schmerzempfinden begründet? Wie kann man das abstellen?

Kompromiss heute: bis Nachmittag im Bett bleiben, dann zum Martinimarkt mit Laternenumzug.

Das Baby neben mir schimpft wie ein Rohrspatz. Ich glaube, ich züchte mir hier eine kleine Zicke heran. Ganz der Vater.

Stinkewindeln

Neben mir schläft nun ein frisch gewickeltes Baby ...... .

Die wenigen Dinge, die ich nach zwei Jahren Beziehung noch von deinem Vater habe, werde ich für dich aufheben, damit du dich einmal daran festhalten kannst. Ich werde dir jede einzelne deiner Fragen beantworten. Ich werde dir nichts Schlechtes über ihn erzählen, ich werde dir erzählen, wie er war, alle Bilder zeigen, die ich habe. Er ist kein schlechter Mensch, im Grunde seines Herzens. Das, was ihm selbst widerfahren ist, hat ihn so handeln lassen, wie er es getan hat. Er wäre dir ein toller Vater. Einer, der sich für nichts zu schade ist, einer, der anpackt. Einen Menschen wie ihn habe ich mir gewünscht für meine Kinder. Er hatte sich immer eine Tochter gewünscht. Niemals. Niemals hätte ich ihm angetan, was ihm schon einmal passiert ist. Ich werde die Erinnerungen an ihn sammeln. Für dich. Für uns beide. Selbst Fridolin erzählt noch jetzt von ihm, von deinem Vater, spielt mit seiner Gitarre, mit seinem Pfeil und Bogen. Er hat ihn sehr gern gehabt. Ein kleiner Ersatz für seinen eigenen Sohn. Deinen zweiten Halbbruder.

Zaubern

"Was würdest du dir wünschen, wenn du zaubern könntest?" Fridolin würde zaubern, dass er liebe Verwandte öfter sehen kann. Ich war so erstaunt. Auf mein Nachfragen, wen er damit meinte, nannte er wie aus der Pistole geschossen, meine Tante und meine Großtante. Zum Einen macht mich das so glücklich. Toll, wenn er so prima Bezug nehmen kann zu anderen Menschen. Wenn er artikulieren kann, dass ihm bestimmte andere Menschen wichtig sind, wenn er deren Art der Bezugnahme ihm gegenüber wertschätzen weiß. Umgedreht macht mich so unfassbar traurig, wie wenig Fred's Familie Bezug nimmt auf den kleinen Kerl - im Grunde genommen nur dann, wenn ich - als Ex-Schwiegertochter - Fridolin dazu bewege, seine Großeltern anzurufen. Fred selbst kümmert sich darum nicht. Am Wochenende hat Fridolin's Großvater Geburtstag. Fred fährt selbstverständlich zu der Feier. Und stellte schon vorab klar, dass er Fridolin nicht dabei haben möchte - WARUM?! Es ist mir unverständlich, seinem eigenen Kind so etwas Schönes wie Familie vorzuenthalten. Zumal Fridolin genau das ja sucht. Nun ja, erzwingen kann ich's nicht. Fred's Familie ist so, im Kollektiv.

Neben mir liegt ein schlafendes Beelzebebi mit vollgeschissener Windel.

Freitag, 7. November 2014

Viel zu viel

Vor 25 Jahren begriff ich mit meinen knapp 9 Jahren, dass es wohl ein Ereignis von immenser Bedeutung sein muss, wenn ein Außenminister im gelben Pulli auf einem Balkon steht, und mit den Tränen ringt.
Vor 25 Jahren begriff ich auch, dass es sich wohl um ein Ereignis von größter Bedeutung handeln muss, wenn die Tagesschau tage- und wochenlang Bilder von Menschen zeigt, die auf einer Mauer stehen, und weinen.

Ohne die Wiedervereinigung wäre eine meiner besten Freundinnen nicht eine meiner besten Freundinnen gewesen.

Ohne die Wiedervereinigung gäbe es kein Beelzebebi.

Gestern dem Pfarrer erklärt, dass ich bei Bebi's Taufe alleine da vorne sitzen werde. Also mit Bebi. Mit Bub. Mit den beiden Patinnen. Aber ohne Vater. Einem alten, katholischen, männlichen Pfarrer. Ansonsten war er cool drauf. Ich habe nahezu freie Hand in der Gestaltung der Taufe. Es wird ein schönes Fest geben.

Bebi ist noch keine 12 Wochen alt ... und schon steht sie fast. Liegen ist sowas von out. Im Kinderwagen fahren - nur schlafend, wenn sie sich vor Müdigkeit nicht mehr wehren kann. Ansonsten habe ich sie wie eine Gallionsfigur vorne über dem Rand kniend. Rausschauen ist viel spannender. Vom Bauch auf den Rücken rollen, vom Rücken auf den Bauch, auf dem Rücken liegen, Kopf in den Boden stemmen, und im Kreis um den Kopf rucken. Oder: auf dem Rücken liegen, Beine aufstellen, Füße in den Boden pressen, Beine ausstrecken, einen Satz nach oben machen, 
Der Bub ist mit 9 Monaten gelaufen. Das ist vermutlich schon relativ früh. Wenn Bebi so weiter macht, holt sie selbst das ein. Vielleicht aber auch nicht. 
Heute war ich selbst beim Arzt, aus Ermangelung an Babysitter mit ihr, der schätzte sie, ohne das Geburtsdatum zu kennen, auf fünf Monate. Ich bin so stolz auf sie. Sie ist so ein liebes, aufgewecktes, fröhliches Mädchen, lacht viel, freut sich, wenn man sich mit ihr beschäftigt .... . 
Sie hätte Hannes stolz gemacht. Sie hätte ihren Vater in der Seele heilen können. Ihren Vater, der sie nicht wollte, aus Angst, sie zu verlieren. Du bist nicht das Arschloch, das du vorgibst, zu sein. Das du sein musstest(?), um dich unangreifbar zu machen, um dich zu schützen vor meinen Angriffen - die nie gekommen wären. Ich kenne von Anfang an die Gründe für dein Handeln, dennoch: sie rechtfertigen nicht das, was du mir angetan hast. Deshalb musste ich gehen, um mich zu schützen. Um Fridolin zu schützen.

Diese Woche habe ich bei der Bank 290 € Euro eingezahlt. Auf Bebi's erstes eigenes Konto. 290 € - das Geld, das Hannes mir gegeben hat. 290 € kostet eine Abtreibung.

Donnerstag, 6. November 2014

Fest des Lebens

Beelzebebi's Taufe ... steht bevor. Morgen Vormittag habe ich Termin beim Pfarrer, um zu besprechen, was zu besprechen ist. Im Vorfeld gab es schon etwas Knatsch, weil er nicht singen wird. Ob wir denn den anderen Pfarrer dann für die Taufe wollten, der singt. Der andere Pfarrer will den nicht-singenden nicht vor den Kopf stoßen ... . Nun denn. Wenn wir dann schon einen Pfarrer haben, der nicht singt, und ich das in der Kirche vor versammelter Mannschaft selbst organisieren muss, dann bin ich hoffentlich auch in der Liedauswahl etwas freier, und kann aussuchen, was mir gefällt, und zu uns passt. Da gibt's ja so einiges.

Gespannt bin ich, wie der Pfarrer auf den Umstand reagieren wird, dass Beelzebebi keinen vorhandenen Vater hat. Das wird er früher oder später wohl mitbekommen. In allen Telefonaten sprach er bisher wie selbstverständlich von mir "und meinem Mann". Nun ja.

Ob ich in der Kirche selbst eine große Rede schwingen möchte, weiß ich noch nicht. Tendenziell eher nicht. Lieber werde ich auf der anschließenden Tauffeier einige Worte an die Menschen richten, die in dieser schwersten Zeit meines Lebens zu mir gestanden, und mich unterstützt haben.

Mittwoch, 5. November 2014

Ein Euro

Eine Euro-Münze habe ich in meinem Sessel im Café gefunden - wo ich mir einen Cappuccino gönnte, während Fridolin Theater spielen war. Mein Glücks-Euro. Zuvor war ich bei einem richtig tollen Hausbesuch gewesen - Arbeitsvertrag unterschreiben. 1 von 4. Die anderen drei Verträge hängen in der Warteschleife und warten nur auf meinen Startschuss - die bearbeite ich dann ab Januar/Februar. Wow-Gefühl: Ich hab's in der Hand! Und ich werd's wieder zu meinem Traumjob machen!
 Ob die anderen Kinder denn auch hier aus der Gegend kämen, ließ der Vater fragen. Ähm nein, die fahren tatsächlich durch die halbe Stadt, weil sie ihre Kinder unbedingt bei mir unterbringen wollen - wurde mir da erst bewusst. Hihi. Kleines bisschen stolz. Und er hätte gehört, dass die Einrichtungen um Kinder ringen - äh nein, ich bin ausgebucht bis Oktober 2015. Tatsächlich.

Mein neues Leben. Ich habe mehr als hart drum gekämpft. Eine ganze Weile hatte ich Angst, ob ich den in mich gesetzten Erwartungen würde gerecht werden können. Wir sind ein tolles Team, die Gruppe passt prima zusammen, die Kinder sind klasse, die Eltern auch. Es wird gut werden! Auch hatte ich Bedenken, dass ich mir nicht wieder zu viel aufladen würde - nun gilt es unter Beweis zu stellen (nur für mich selbst), dass ich gelernt habe, auf mich zu achten.

Mein neues Leben beginnt in 10 Tagen mit einer Schulung, dann steige ich langsam ein. Freie Zeiteinteilung.

Für den Tag der Schulung muss ich sowohl Fridolin als auch Bebi anderweitig unterbringen, wie das eben so ist alleinerziehend, kein Gejammer, nur festgestellt. Fred - lässt nach wie vor lieber verlauten, wann er nicht kann, als wann er gerne etwas mit Fridolin machen würde. Immerhin - sorgte er aus eigenem Antrieb dafür, dass eine von Fridolin's Cousinen ihn an diesem Tag bespaßen würde. Jedoch ... als er mitbekam, dass ich für den Tag Frida für Beelzebebi organisiert hatte, wollte er doch lieber mit ihr und Bebi zusammen sein, statt mit seiner Cousine. Ich kenne mein Kind, weil er sehr ähnlich tickt wie ich - und ich kann's verstehen. Mit der Schwiegerfamilie ist es zwar ab und an 'spaßig', mehr aber auch nicht. Ich erinnere mich an Fridolin's letztes Telefonat mit Fred's Mutter zu Fridolin's Zeugnis - ich fand wichtig, dass er auch zu Fred's Familie Kontakt hat, ist doch wichtig für ein Kind, Fred ist das anscheinend wurscht. Nun ja ... das Telefonat verlief sehr einseitig. In Fred's Familie meinen viele Leute viel zu wissen, so verlief auch der Monolog. Die Oma meinte schon alles zu wissen, Fridolin antwortete nur im Wechsel mit Ja/Nein. Am Ende hatte ER nichts erzählt. Nur ein Beispiel von vielen. Das gesamte Gespräch hatte 5 Minuten gedauert. Mit Frida heißt es "ich telefoniere mit der Oma, bis der Akku vom Telefon leer ist", und dann wird gekichert, erzählt, zugehört ... . Auf Fridolin kann sie ganz hervorragend Bezug nehmen. Sie ist, nach mir, seine wichtigste Bezugsperson, daher kann ich sie - bei allem, was sie mir nach wie vor antut, nicht einfach aus meinem Leben streichen. Langer Rede, kurzer Sinn: daher wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, dass Fridolin lieber von ihr gesittet werden möchte, als von seiner Cousine.
Fred - ja, sorry, Ex-Nichte, mein Fehler! Aufrichtig danke, dass du dich angeboten hast, aber, lieber Fred, Fridolin wird nicht, um DIR einen Gefallen zu tun, den Tag mit seiner Cousine verbringen 'müssen'. Seine Entscheidung, mit der er sich wohlfühlt, die es zu respektieren gilt - ohne zu versuchen, ihn umzustimmen. - Und mir geht es nicht darum, Fridolin auf meine Seite zu ziehen. Ich habe oft genug schon Entscheidungen in die andere Richtung akzeptiert. Diskussionslos. Manchmal gibt es schlicht und einfach nichts zu diskutieren. Manchmal ist eine Diskussion gleichgesetzt mit Respektlosigkeit demjenigen gegenüber, der sich für etwas entschieden hat.

Die Zeit bis zu meinem Arbeitsbeginn werden wir in vollen Zügen genießen. Advent. Nikolaus. Geburtstag. Weihnachten. Bebi's Taufe. Und dann los. Jetzt freue ich mich einfach nur! Auf einmal fühlt sich vieles 'richtig' leicht an. Beelzefrau is coming back to life!

Theater, Theater!

An Fridolin's Schule werden ab dieser Woche verschiedene AGs angeboten. Seine Freunde gehen auch in keine AG. Die für ihn interessantesten Arbeitsgemeinschaften - Experimente, Schach und noch irgendwas - werden erst ab der 3. Klasse angeboten, oder finden zu Zeiten statt, in denen er selbst noch Unterricht hat, also irrelevant. Vor den Herbstferien war er diesbezüglich nur schwer dazu zu bewegen, bei einer AG mitzumachen - Theater fand ich für ihn passend. Nicht, weil ich eigene Bedürfnisse auf ihn projiziere, sondern weil ich überzeugt bin, dass es ihm gut tut. Also habe ich ihn zu seinem Glück gezwungen - mit einem kleinen bisschen Bestechung ....... . Und siehe da, heute kam er freudestrahlend rausgehüpft: "Gut, dass du mich gezwungen hast!" Kchkchkch. Nur zwei Jungen, 9 Mädchen, außer ihm und einem anderen Kind alles Dritt- und Viertklässler. Der Lehrer scheint das richtig toll gemacht zu haben! Auf dem Nachhauseweg haben wir noch schöne bunte Herbstblätter gesammelt, und Fridolin hat begeistert erzählt von Phantasiereisen - dass sie in der Phantasie auf eine einsame Insel geflogen sind, und sich vorgestellt haben, über heißen Sandstrand zu hüpfen, irgendwas mit Sumpf, das dann nachgemacht haben und und und. - Genau das Richtige für meinen kleinen Kopfgeschichtenerfinder. - Wusste ich's doch! <333

Dienstag, 4. November 2014

Salto Mortale

So, bevor mir schlecht wird vom vielen Drehen, STOP! Mal kurz ein bisschen langsamer, Leben, damit's mich nicht aus der Kurve schleudert. Das wäre schade, denn hier läuft's doch grade so schön!
Die Ereignisse überschlagen sich hier grade ganz gewaltig - Beelze mortale.

Als ich vorgestern so voll Adrenalin war wegen der 1000 zu erledigenden Dinge, hatte ich ich einfach nur Angst, dass ich das nie alles würde schaffen können. Ich schrieb mir eine Liste für gestern mit einem zynischen "Um das zu schaffen, brauchst du drei Leben!"-Grinsen auf dem Herzen. Dieser Tage stehe ich faktisch mit einem Bein im Burnout-Grab, ich japse nach Luft, weil so viel, so schnell, und alles auf einmal. Nicht irgendwelche unwichtigen Dinge, sondern alles tatsächlich wichtig. Für meine Tochter, für den Bub, für mich selbst. Richtungsweisend. Zukunftsweisend. Nun habe ich gestern Abend meine Liste angeguckt, um zu sehen, was ich alles nicht geschafft hätte. Und siehe da ... Haken über Haken. So viele wichtige Sachen, im Handumdrehen, mit links. Dazu kommen aktuell viele unvorhergesehene Dinge - notwendige Dinge, die mal eben kaputt gehen, und die zu reparieren einen zusätzlichen Kraftakt von mir verlangen, die mich zusätzlich Zeit kosten, die ich eigentlich nicht habe. Mein Fahrrad. Ohne Fahrrad bin ich zum Einen aufgeschmissen, da ich kein Auto habe. Zum Anderen hängt mein Herz dran. Beelzebub's großer Bruder quasi. Ohne mein Fahrrad bin ich nichts. Ein kaputter Schlüsselbund. Eine nicht-funktionierende Heizungsanlage. Sand im Getriebe.

Heute morgen dann noch ein großes Brocken - einfach so. Problemlos. Etwas, das zu tun schon sehr lange anstand, schwer. Ich hab's einfach gemacht - und es fühlte sich so 'leicht' an. Das ist der Haken an der Sache. Oder habe ich etwas Schweres übersehen? Einen Fehler gemacht? Habe ich irgendwas nicht kapiert, oder warum geht das so leicht? Es kann faktisch nichts einfach so leicht sein, ohne dass irgendein Haken dran wäre. Gibt's nicht. Kommt hier nicht vor. Kenne ich nicht (?!). Eine falsche Leichtigkeit. Eine trügerische Leichtigkeit. Wann muss ich für diese Leichtigkeit bezahlen? Wann ist Zahltag? In welcher Form?

Oder macht das meine Wut möglich?

Montag, 3. November 2014

Ha!

Was für ein aufregender Tag heute!
Meine neue Kleidung macht Spaß. Gnihihi. Eine gute Investition.
Morgen früh gleich im Bike-Laden anrufen, habe ich heute vergessen - Mist!
Ohne Fahrrad bin ich nicht mobil, zumindest nicht mit Beelzebebi.
Bebi kann ich ja aber wohl kaum hier liegen lassen.

Wenn ich mir den Kalender für die kommenden Monate anschaue, wird mir bang.
So viele Termine, das ist schlicht Wahnsinn. Keine Ahnung, wie ich das alles schaffen soll. Parallel dazu hat Fred grade mal verlauten lassen, wann er alles keine Zeit hat. Yay.
Was vor mir liegt, ist bis einschließlich Januar ein Gewaltakt an mir, und ein Kraftakt. Jetzt schon.
Ein Klon muss her! Und ein Plan. Ein guter Plan.

Meine aktuellen Projekte sind allesamt Großprojekte. Nun ja ... Baumhaus hat noch bis April Zeit, immerhin. Das muss aber auch sorgfältig geplant sein.

Und ja, ich freue mich wahnsinnig auf meine Arbeit. Nicht nur, weil die Arbeit an sich eine schöne ist - deshalb habe ich mich ja für diese entschieden, und für keine andere. Auch weil dann eventuell die Hemmschwelle sinkt, mir Verantwortung übertragen zu wollen, weil ich ja nicht berufstätig bin.

Wir haben viel zu viel Essen im Kühlschrank. Gemüse. Keine Ahnung, wann ich das alles verarbeiten soll?! Mist, blöder! Lebensmittelverschwendung kann ich gar nicht ab!

Note to self:
- Brokkolicremesuppe
- Krautsalat
- Tomatensuppe
- irgendwas mit Steckrüben
- Lauchcremesuppe

Wenn ich das geschafft habe, ist der Kühlschrank vielleicht leer.
Aber vielleicht werde ich auch schon vorher vom Hocker gekippt sein.

Vorhin mit dem Pfarrer gesprochen wegen Bebi's Taufe. Er singt nicht. Das müssen wir selbst anleiten. Hrcks. Weil ich so gerne vor versammelter Mannschaft spreche ... . Naja, werde ich sowieso für den Rest ihres Lebens tun müssen, als Brautvater und -mutter in Personalunion und und und.

Diese Woche auf dem Plan: Fahrrad reparieren, Bankgeschäfte, Sport, Arbeitsverträge, Taufe, großer Arzttermin, dazu noch Fridolin's Schulzeug und sämtliche seiner Termine und und und.

So, Ende Gelände für jetzt.

Montag Schlaflos

Zwei Stunden geschlafen.
5.30 Uhr. Vor dem Wecker.
Bebi gebadet.
Schweißgebadet.
Kaltes Haus.
Kraftakt.
Schwere Füße.
Schwere Kopf.
Müde Augen.
Piep-Ohr.
Ohrenschmerzen.
Bauchkrämpfe.
Apfelbrei auf dem Herd. Mit Zimtstangen. Und Rosinen. Duftet durchs Haus.
Sich sehnen.
Wut.
Halten.
Gehalten werden.
Ohne loslassen.

Wasser

So, 2 Uhr, um 5.55 Uhr klingelt der Wecker gnadenlos.
Aber ... mich überrollt hier grade irgendwie die Masse an Ereignissen ein wenig. Ich habe noch viel zu viel Adrenalin im Blut, als dass ich nun schlafen könnte.

Insgesamt habe ich dieses Wochenende verdammt viel geschafft - UND ausgeruht. Das Schönste heute war unser Fahrradausflug zum Stadtpark in der Nachbarstadt, und noch ein wenig am Fluss entlang.



Aktuell ist mir das hier ein bisschen zu viel. Weihnachten, meine OP, Nikolaus, mein Geburtstag, Taufe, mein Wiedereinstieg ins Berufsleben, dazwischen 1000 Kindergeburtstage und Weihnachtsfeiern ... .


Beim Fahren viel Zeit zum Nachdenken. Tat verdammt gut. Bebi hinten im Anhänger, schlafend. Ich vorne vor mich hin denkend, rasend. Und zwischendrin alle paar Meter "Ach Gott, ist die süß!" - das Bebi, selbstredend.

Boxtrolls

Du bist ja auch noch da ... vor lauter Zeug zu tun, war gar keine Zeit, hier zu schreiben - so nötig.
Mir geht das hier alles viel zu schnell. Die Zeit rast, und ich komme kaum hinterher.

Der Freitag Nachmittag und Abend mit Fridolin alleine waren so richtig schön. Nachdem Fred kam, um Bebi zu hüten, damit ich mal Zeit für den Buben alleine habe, sind wir als erstes in die Stadt gefahren. Motorradhelme auf und ab - "fährst du noch eine Extrarunde?" Ja klar, so schön!! In der Innenstadt angekommen, hatten wir vor dem Kino - Boxtrolls - noch vor, ein wenig shoppen zu gehen. Fridolin sucht ein Stofftier für Beelzebebi, damit sie immer was von ihm hat, und ein Geschenk für Fred zu Weihnachten, für mich gab's ... nix. Brauch nix im Moment. Ich habe in letzter Zeit definitiv genug geshoppt. Stilwechsel. Pimp my Beelze. Für Fred gibt's Besteck von Fridolin's Taschengeld - Messer, Esslöffel, Gabel, Teelöffel, eine Packung Servietten und ein Tischset. Das hat er auch mir letztes Jahr geschenkt: "Weil du jeden Tag essen musst, dann denkst du an mich". So einfach. Stofftier haben wir keines gefunden, inzwischen habe ich aber eine andere Idee.

Auf dem Weg zum Kino gab's dann noch Brot mit Aufstrich zum Testen für den Kleinen - das mag er so gerne, an dem Stand ein paar Brocken verschiedenes Brot stibitzen (die sind ja zum Probieren da), und dann Einkehrschwung im Café. Schnell Cappuccino trinken. Fridolin fragte dann, ob er aufstehen, und ein bisschen rumlaufen dürfe ... fünf Minuten später kam er freudestrahlend zurück: Eine Kugel Mango in der Waffel für sich selbst und ...

von Sohni's Taschengeld für mich <333

Danach nix wie ab ins Kino. "Die Boxtrolls". Die Vorstellung, die ich ausgesucht hatte, war eine Deluxe-Vorstellung. Na juhu. 1000€ pro Person. Naja, nachdem das der erste bebifreie Ausflug für Fridolin und mich war ... na gut. Er weiß so besondere Sachen so zu schätzen. Ansonsten hätten wir erst in die Vorstellung eine dreiviertel Stunde später gehen können, dann hätte sich aber alles danach auch noch nach hinten geschoben. Na dann. Begrüßungscocktail für uns beide in der Bar, verstellbare Ledersitze, Essen an den Platz ... Luxus vom Feinsten. Und der Film - 'Die Boxtrolls' - sagenhaft! Stop-Motion, 3D, genialstens!
Nach dem Film gingen wir essen zur Feier des Tages - Crostini für Fridolin, mit Spinat gefüllte Ravioli in Tomatensauce für mich. Nix Exklusives ausnahmsweise mal, aber ordentlich, einfach schnell im Kino eben.
Danach nix wie ab nach Hause, dem Bub sein Halloweenkostüm gebastelt - er wollte tatsächlich sogar alleine mit mir los, obwohl seine Freunde alle schon durch die Nachbarschaft gezogen waren. Also gut. Was tut man nicht alles. Das tollste Kostüm der Welt: Fridolin ging als Gespenst - ein Betttuch (ein guatemaltekisches!), zwei Augenlöcher, Kind glücklich! Na dann ... als Highlights zählen sicherlich der Apfelkuchen in Fridolin's Süßigkeitentasche (und auf meiner Hand, 2 Stunden lang), und die Leberwurstschnittchen ebenda, sowie eine zehnminütige Luther-Rezitation von Professor Dr Irgendwas.
Dann war Papa-Wochenende. Ab mit ihm.