Donnerstag, 30. Oktober 2014

Blutleer

Beelze bloggt blutleer.
Quasi.
Nach einer Flasche Rotbäckchen ist mir nun übel, aber vermutlich ist fließt nun wieder ein bisschen mehr Eisen durch mich.

Ausruhen war heute eher so mittelmäßig. Gemacht habe ich eher so nichts, also wenig, nur ein bisschen, entspannend war's aber irgendwie auch nicht.

Existenzgründung läuft. Die Bude ist voll, und ich habe Vormerkungen bis September/Oktober 2015. Sehr genial! Bis nächste Woche Mittwoch muss ich Vertrag Nr. 1 fertig haben. Einerseits beruhigend. Andererseits schwingt da eine komische Angst mit, der ich noch auf den Grund gehen muss. Keine Ahnung, weshalb. Die ganze Stadt ist voll von Konkurrenz, die um Kunden ringen, ich habe eine Warteliste, heute ein Anruf vom anderen Ende der Stadt. Ich habe mir einen exzellenten Ruf aufgebaut. Damals. Kann ich so sagen. Von diesem profitiere ich auch noch jetzt, fünf Jahre später. Man kennt die Beelze. Man weiß, was ich geleistet habe. Der damalige Erfolg als Bürde? Vielleicht deshalb diese Angst. Ob ich's wohl schaffen werde, meinem Ruf gerecht zu werden? Ob ich die in mich gesetzten Erwartungen erfüllen kann? Ob ich komplett im Chaos versinke und den Karren gegen die Wand fahre?! Zeitgleich weiß ich auch, dass dies wohl meine letzte Chance ist, beruflich wieder auf die Beine zu kommen. Und natürlich dient der Job dazu, endlich auch sichtbar unabhängig von Fred zu sein. Der Erfolgsdruck ist dementsprechend groß.

Umgedreht ... ich hab's doch schon einmal geschafft. Damals von 0. Jetzt zusammen mit den großen Erwartungen in mich mit einem riesigen Erfolgsbonus. Warum sollte ich's also nicht schaffen?

Die Beziehung zu Fred, die zu Beelzebebi's Erzeuger, das, was im letzten Jahr passiert ist, und Frida, haben mich zu etwas werden lassen, das nicht mehr der Beelzefrau entspricht, die ich bin, haben mich in eine Richtung verändert, die mir sehr bedenklich erscheint. 

Wo ist die selbstsichere Beelze hin?! Und wie kriege ich sie zurück? Rekapitulieren, wann es mir zuletzt so richtig gut ging. Was war anders als jetzt? Nachmachen! Schleunigst!

The Empire Strikes Back

Tja nun, was soll ich schreiben ... Beelzebebi's Geburt war schön, einfach, keinerlei Komplikationen, und unmittelbar danach wieder fit (wenn man mal das zuvor außen vor lässt). Seit ziemlich genau vier Wochen jedoch scheint mein Körper zurückzuschlagen. Alles, was ich zuvor hatte, bekomme ich aktuell doppelt und dreifach zurück. Warum ist das so? Gestern hätte ich eine OP gehabt ... die abgeblasen werden musste, weil die Elefantendosis Betäubungsmittel nicht anschlug, meine Nervenstränge wären zu dick, sagte die Ärztin. Zuvor hatte ich riesige Angst vor den Schmerzen gehabt, aber im Endeffekt war nichts. Die Ärztin sagte aber, wenn die Betäubung nicht anschlägt, könne sie nicht operieren. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Leider. Also gestern aufgeschlitzt, zugenäht, und unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Naja, Antibiotikum bekam ich noch, und was gegen die Schmerzen. Tat aber gar nicht weh irgendwie. Die Ärztin wunderte sich auch. "Normalerweise müssten Sie nicht mehr stehen können vor Schmerzen". Hm.
Vielleicht liegt's auch an meinem Ablenkschmerz - nächste Baustelle. Es kommt hier echt gerade dicke.

Dazu zicke ich hier grade rum, wie es schlimmer nicht mehr geht. Ich. Zickig. Never ever. Geht ja gar nicht. Rumgezicke ist nicht Beelze, geht's mir auch nicht gut mit.
Ich bin hier grade in irgendwas ganz schön Ungutem drin. Keine Ahnung aktuell, wie ich da wieder raus komme. Fest steht: so geht's nicht weiter. Heute knallhart vor Augen geführt bekommen: wenn ich nicht mehr bin, ist Beelzebebi alleine. Und ich meine alleine. Fridolin auch. Grade gesehen. Selbst wenn Fred da ist, hängt er an mir. Mir darf nichts passieren, ich muss auf mich aufpassen.

Und während ich so schrieb, schlief ich erschöpft ein, mitten in der Nacht wachte ich blutüberströmt auf. Nächste Riesen-Baustelle. Keine Pointe. Ich habe einen Verdacht, was das sein könnte. Aber ich hatte ja nix, laut erster Ärztin von vor einem Jahr. Ganz genau, deshalb liege ich jetzt hier. Ich bin bedient. Nachher den anderen Arzt anrufen. Am Ende wird's drauf raus laufen, dass Baustelle 1 die Ursache für Baustelle 2 ist - oder beide irgendwie zusammenhängen - und das eine nicht behoben werden kann, so lange das andere nicht im Griff ist. Derweil das eine sich aber logischerweise verschlimmert ... .

Mal sehen, was noch alles hier oben drauf kommt. Bebi liegt neben mir und brabbelt vor sich hin.

Gestern kam ich von einer abgeblasenen OP nach Hause. Fred ist verhindert - hat sich den Aufmerksamkeitsdefizitnerv eingeklemmt. Wenn ich irgendwas habe, hat er irgendwas Anderes, viel Schlimmeres. Immer. Selbst wenn ich schwanger bin und Baby bekomme. Packt er nicht, wenn die Aufmerksamkeit auf jemand Anderem ruht. Woraufhin die Arbeit dann komplett an mir hängen bleibt, weil irgendjemand muss das Zeug ja erledigen. Bebi und Fridolin nahmen mich sofort in Anspruch, keine Gnade. Nix mit Ausruhen. Wobei das umgedreht vielleicht auch ganz gut ist - ein Zeichen für mich "ich darf nicht schlapp machen", und ein Selbstschutz davor, dass ich mich auf das Sofa lege und in Selbstmitleid zerfließe. Wenn's mal so weit ist, gute Nacht, schöne Welt. Zum Glück geht's mir nicht schlecht.

Montag, 27. Oktober 2014

Wohnen als Visitenkarte

Gerade eben habe ich dann noch eine Artikel über "Wohnen als Visitenkarte" gelesen. Wer sein Wohnumfeld schlicht-ästhetisch unter Verwendung von Naturmaterialien einrichtet, also Stein, Holz und Wolle, steht für eine sichere, selbstbewusste Persönlichkeit. Bin ich das? Irgendwie sicherlich schon. Erstaunlich viele Menschen orientieren sich an mir. Und sind aufgeschmissen, wenn ich mal keine Antwort auf eine Frage, keinen Rat habe.
Der Artikel macht mich nachdenklich. Traurig. Jemand, der diesen Blog liest, ist auch gerade am Gestalten und Einrichten einer Wohnung, anders zwar, aber. Es ist doch das Normalste der Welt, dass man sich sich Lebensumfeld nicht nur irgendwie einrichtet, sondern schön? Man lebt doch da! Aus welchem Grund sehe ich mich eigentlich in einem Rechtfertigungszwang, dass ich mein Wohnumfeld  und das meiner Kinder schön gestaltet haben möchte? Weil es Geld kostet? Einsatz erfordert? Arbeit? Weil man ein bisschen Zeit investiert? - Zeit, die man gemeinsam schön gestalten kann?! In der man zusammen Spaß hat, ein bisschen schwitzt, sich manchmal auch etwas ärgert, wenn etwas nicht so passt wie es soll, und sich hinterher bei einer Tasse Kakao freut, wie schön das gelungen ist, und ein bisschen stolz sein kann, etwas geschaffen zu haben?

Stimmungskanone

So nun ... hier ist die Stimmung denkbar mies. Die zwischen Fred und mir.
Es kotzt mich alles so dermaßen an

Mich macht so wütend, dass
... die Stimmung nun wieder grottig ist zwischen Fred und mir, und sich daran nichts ändern wird, wenn ich nicht auf ihn zugehe. Bevor er mal irgendeine Initiative ergreift ... nun ja. Niemals.

... er vor dem Arbeiten schon wieder hat verlauten lassen, wie krank er ist. Demnach ist er dauerschwerstkrank. Mich würde das ankotzen, dann würde ich etwas dagegen tun. Oder aber: WENN er so krank ist, wie er sagt, soll er bitte zum Arzt gehen, und das checken lassen. Ist doch scheiße, sein Leben krank zu verbringen? Oder ist das etwa nur vorgeschoben?

... ich mich hier ausnutzen lasse wie der letzte Depp.

... Fred mich nicht hält, aber auch nicht gehen lässt.

... für diese Woche schöne Dinge geplant waren, die nicht so stattfinden werden, weil von Fred nichts kommt.

... wenn von mir nichts kommt, nichts geschieht. Schlicht und einfach. Klar, mache ich eben mein eigenes Ding. Aber.

... ich die Sache irgendwie nicht haargenau auf den Punkt bringe.

... die Gesamtsituation hier so dermaßen unbefriedigend ist.

... ich in einer Art Abhängigkeit gehalten werde, die mir gar nicht gefällt, die ungesund ist für mich. Nicht nur, um da raus zu kommen, freue ich mich riesig auf meine Arbeit.

... heute der dritte Ferientag ist, und noch immer ungeklärt ist, wo Fridolin die Ferien verbringen wird.

... bald Weihnachten ist, und mir ehrlich gesagt davor graut. Letztes Jahr habe ich Fridolin Weihnachten/Sylvester übernommen, weil Fred keine Lust (!) hatte. Ich kann ja nicht Weihnachten ausfallen lassen nur aus Unlust? Demnach wäre regulär wieder ich dran. Oder wir ändern den Rhythmus? Wie auch immer ... es ist unklar, was geschehen wird. Wenn von mir nix kommt, wird es auch bis zum 24. Dezember keine Lösung geben. Klar kann ich schweigen. Auf Sankt Nimmerlein warten, ob/dass von Fred ein Gesprächsansatz kommt. Der Leidtragende wird Fridolin sein. Das kann ich nie und nimmer zulassen. Niemals! Was bedeutet, dass wieder ich weich werde, das Gespräch suche, und den Kürzeren ziehe ... alles wie immer. Und was will ich überhaupt? Beelzebebi's erstes Weihnachten ohne den Beelzebub?! Umgedreht ... so lange Beelzebebi so klein ist, könnte ich Weihnachten/Sylvester ja wenigstens dieses Jahr nochmal ausfallen lassen? Für mich alleine brauche ich das dieses Jahr noch nicht.
Oder aber ich schaffe einfach Fakten für Fridolin, Bebi und mich. Und bekomme endlich in den Schädel rein, dass ich nicht so abhängig bin, wie ich glaube und glauben gemacht werde, zu sein.

... wir auf einem verdammt guten Weg waren. Nun scheint alles wieder dahin. Inaktivität. Den nächsten Schritt kann man gehen, muss man aber nicht. Dann braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn Leben für einen gelebt wird, anstatt dass man selbst das Leben gestaltet.

Sieben Meilen, sieben Zwerge und sieben Brücken

Die Zeit jagt mir in 7-Meilen-Stiefeln hinterher.
Noch bin ich schneller, lasse mich nicht einholen.
Ich versuche, ihr zu entkommen.
Die Fortschritte hier sind ... nun ja, monströs.
Nahezu jeden Tag geschieht irgendetwas Größeres oder noch Größeres, das mich näher an mein Ziel bringt.
Das ist bisweilen ganz schön anstrengend, aber anscheinend brauche ich das. Vorgestern dachte ich, mir mit einem Pausentag etwas Gutes zu tun. Am Ende des Tages war ich die Unausgeglichenheit in Person. Gestern legte ich dafür eine extralange Laufeinheit ein - die extrem gut tat. Dabei nahm ich Beelzebebi im Kinderwagen mit, und Fridolin fuhr auf seinem Tretroller neben mir her. Wir redeten viel. Und gut.

Und dann ist da noch die Sache mit Fred. Ganz schön bequem, wenn man sich jemanden abhängig halten kann. Ich bin allerdings vermutlich weit weniger abhängig, als Fred das recht ist, als ich selbst mich abhängig fühle. In jedem Fall geht es nun in riesigen Schritten da raus. Ist ja auch praktisch, wenn man sich "Familie" holen kann, wenn man sie braucht, und wenn eben nicht, dann nicht, sich in seine eigenen Wände zurück ziehen. Bloß nichts Verbindliches. Bloß keine klaren Ansagen, niemandem gegenüber. Sieht ja auch viel schöner aus, wenn man das Bild der heilen Familie nach außen hin so einigermaßen wahren kann, wenn man sich sein "Recht" am Kind einfordern kann für die schönen Dinge des Lebens, die "Pflicht" liegt dann bei mir.

Ich fühle mich ausgenutzt. Ich eile mit Sieben-Meilen-Stiefeln meiner Unabhängigkeit entgegen. Wenn ich wieder arbeite, kann mir keiner was. Aber bis dahin ist noch so viel zu tun.
Und das werde ich garantiert nicht alleine machen. Dieses Haus ist zum Teil mehr Fluch als Segen. Besitz macht unfrei. Unfrei ist scheiße. Wenn Fred hier ständig sitzt, seinen Sohn so viel sieht wie kaum ein getrennter Vater, und hier Chaos verursacht, dann hat er auch was zu leisten. Sein Haus, mein Haus, unser Haus. Andere Familien haben das eben schon vor Jahren gemacht, beim Einzug oder kurz danach, ich hatte da nicht alles alleine geschafft.
Es kostet so viel Kraft, mich dagegen aufzulehnen, dass Fridolin und ich nicht in diesen Strudel der Negativität hinab gezogen werden. Kraft, mit der ich eigentlich unser Leben aktiv gestalten möchte. So unnötig verplemperte Kraft! Kräfte, die sich gegenseitig aufheben. Aber es ist den Kampf wert. Jedes Mal! Gestern habe ich mit meinen Kindern einen wunderschönen Herbstausflug gemacht.

Unterm Strich: wenn Fred hier in Zukunft weiter mitessen möchte, dann muss er einkaufen. Ja klar, zum Ausnutzen gehören immer zwei: einen, der's tut, und einen, der's mit sich machen lässt. Und wenn ihm die Wasserkästen zu schwer sind, zu viele Leute beim Einkaufen, und und und ... tja, dann weiß ich auch nicht. Ich darf mich nicht mehr benutzen lassen für sein Heile-Familie-Feeling!! Nicht, wenn mir das nicht gut tut.

Und das tut sie nicht. Fred hat letztes Jahr? vor zwei Jahren? Fridolin einen Gutschein geschenkt. Ach ja, zur Einschulung war das. Für einen Zirkusbesuch. Der Zirkus ist vor einem Jahr weitergezogen und vermutlich bald wieder hier. Fridolin bekam von Fred auch einen Gutschein für den Besuch einer großen Ägypter-Ausstellung hier. Die Ausstellung wurde vor einem Jahr (?) abgebaut, Fred bekam keine Karten mehr am letzten Tag. Fridolin musste sich vor zwei Jahren im Dezember entscheiden, zu welchem Kindergeburtstag er gehen wollte - zwei seiner Freunde feierten am gleichen Tag. Er entschied sich unter dem Versprechen Fred's, dass dieser dann mit den Kindern zum Bowling gehen würde, um den Geburtstag des einen besten Freundes nachzufeiern. Inzwischen habe ich das gemacht, wir hatten einen wunderschönen Tag ......... .

Horror habe ich vor Weihnachten aus genau dem Grund, weshalb ich hier die Woche mit Fridolin sitze, aber davon schreibe ich später, wenn ich hoffentlich die Zeit dazu gefunden haben werde (Futur II), es ist mir wichtig.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Toby Tiger

Was für ein Tag
heute
gestern
vorgestern
der Tag vor vorgestern
...

Wieviel Action ist das, die es derzeit für mein armes kleines Hirn zu verarbeiten gilt?!
Anstrengend für Herz und Hirn.

Da wäre mein herzallerliebstes süßes Beelzebebi. Ihre Geburt stellt alles bisher an Glück Dagewesene weit in den Schatten, die Geburt vom Beelzebub war für mich ein schlimmes Ereignis gewesen. 10 Wochen danach (morgen) bekomme ich immernoch Gänsehaut am ganzen Herzen, wenn ich denke 'meine Tochter' - dieses Wow-Gefühl. 
Stolz - zwei so tolle Kinder zu haben, 
Glück - so viel Liebe zurück zu bekommen

Ja nun ... viele tolle Menschen sind für Beelzebebi da, und schenken ihr Liebe ... aber wenn's hart auf hart kommt, stehen diese Menschen alle nur in einer losen Verbindung zu ihr, bleibe nur ich. Alleine. Und Fridolin. Er liebt sie über alles. Er schafft, sie zu beruhigen, wenn sie weint, bringt sie zum Lachen. So einfühlsam, wie man sich nur vorstellen kann. Aber er ist auch erst ein kleines Kind, für das ich da bin. Das selbst noch Schutz braucht und bekommt. Sie braucht mich. Sie ist mehr als irgendjemand auf dieser Welt auf mich angewiesen. Oft habe ich das Gefühl, sie merkt, dass sie nur mich hat. Fridolin brauchte mich als Baby, um ihn mit Nahrung zu versorgen, zu wickeln, ... ansonsten war er autonom. Von Anfang an. Auf meinem Schoß sitzen, kuscheln, all das, kam erst wesentlich später. Er wollte von Anfang an 'weg', die Welt erkunden. Wenn ich mal eben den Raum verließ, stellte das nie ein Problem dar. Bebi ist da ganz anders, und ich vermute ganz stark, dass dies mit eben der Tatsache zu tun hat, dass sie im Wesentlichen nur mich hat. Sie ist kein Schrei- oder Klammerkind, aber verlangt doch für weit mehr als nur essen und wickeln nach mir. Und es tut mir gut. Wir brauchen uns im Moment beide sehr. Ich vermute, wir versuchen beide, die Zeit nun mit möglichst viel Glück zu füllen, um die schrecklichen ersten Monate der Schwangerschaft zu egalisieren. Wenn wir hier wieder ausgeglichen sind, können wir vermutlich mehr voneinander loslassen.

Auch Fridolin profitiert aktuell sehr von seiner kleinen Schwester. Dieser kleine Kerl hat so viel Liebe in sich, das reicht nicht für die ganze Welt. Schon bevor von Beelzebebi auch nur die Rede war. Sie ist das Beste, das ihm passieren konnte. Er kann sie liebhaben, so viel er braucht - und tut das auf einfach unbeschreibliche Weise. Ich hoffe sehr, dass er - wenn er selbst als gefestigter junger Mensch aus der Pubertät hervorgeht - ihr auch ein wenig Halt geben kann. Er soll ja nicht Ersatzpapa für sie spielen, das ist er wahrlich nicht. Aber ich wünsche mir sehr, dass er eine gute Bezugsperson für sie sein kann, besonders, wenn ich ihr irgendwann von ihrem Schicksal erzählen muss. Der große Altersunterschied sollte da eine Hilfe sein.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Baumhaus

Der Beelzebub kriegt sein Baumhaus!!!
Ich könnte ... awwwww!
Riesen-Aktion gestartet in Form eines Hilferufes. Mir mittlerweile auch egal, wenn das peinlich ist für Fred - IST es! Ein Armutszeugnis. Ich mache das nicht, um Fred vorzuführen oder sonst was, sondern um den Beelzebub glücklich zu machen.
Einfach mal alle Kontakte angehauen a la "Kennt ihr jemanden, der jemanden kennt ... ?" - nach sage und schreibe 5 (!) Minuten (!) der Anruf eines Schreiners: "Ich mach dir das!" Und nicht nur "Ich mach dir das!", sondern "Ich komme am Donnerstag vorbei, mal was auf, druck was auf, dann sehen wir, ob ich's dir selbst baue, oder ob wir (!) - (WIR!!!!!) - eines bestellen, und ich dir das aufbaue."

Geweint vor Glück. No further words needed.

Lästerschwester

Und dann dieses Geläster über Nachbarn, Bekannte, sonstwen, die sich für irgendeine Sache engagieren, die Projekte haben, die in ihrem Garten arbeiten, und der Stolz darauf, das alles nicht zu machen. Engagement für etwas ist klasse! Das nennt sich LEBEN! Nein, ich mache nicht mit bei diesem Geläster!
Mein Neid ... wie gerne hätte ich einen Partner gehabt, mit dem gemeinsam ich unser Haus gestaltet hätte. Oder hier. Oder da. Gemeinsame Projekte verfolgt hätte. Meinetwegen gemeinsam Fred's Hobby nachgegangen. Aber er hat keine Hobbies. Da ist - nichts. Den Absprung habe ich persönlich immerhin geschafft - mein Ziel ist nicht mehr das Sofa. Vor dem Sofa kommt Leben. Bei mir.

Irgendwas Anderes wollte ich schreiben. Weiß nicht mehr.

Immerhin

Immerhin - diese Wut in mir, die Fred's Verhalten auslöst, setzt gewaltige Kräfte in mir frei. Werde ich schon noch irgendwie schaffen neben Beelzebebi, Haus-Renovierung, Weihnachten, Taufe, Selbständigmachen und dem ganz normalen Leben. Keine Ahnung, wie.
Dieser Satz Fred's "dann bleibt die Arbeit am Baumhaus-Projekt an mir hängen" ... Fred, du hast das Strahlen in Fridolin's Augen nicht verdient! Dann verdiene ich sie mir eben! Mehr wert als alles Geld der Welt.
Ich habe bloß einen dummen Fehler gemacht, und Fred meine ganze Wut gleich an den Kopf geknallt, anstatt einfach mal konsequent zu sein, Klappe zu halten, und ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. So treudoof wie immer. Ich. Friss oder stirb. Ich kann nichts erzwingen, das ist mir inzwischen klar.

Malwettbewerb

So nun ... mein Tagesziel an Bewegung habe ich heute schon gegen 11.30 Uhr erreicht. Vielleicht habe ich mein Ziel zu niedrig angesetzt, kann auch sein. Eventuell belasse ich es aber trotzdem mal eine Weile, um mich selbst nicht gleich zu überfordern. Mein Ziel heißt 3. Oktober 2015.
Inzwischen war ich Sport machen als Ausgleich für mich, währrenddessen Bankgeschäfte für mein Beelzebebi regeln, zur Belohnung für den fleißigen Bub Straßenmalkreide kaufen, Wandfarbe organisieren, damit wir in den Ferien unseren Flur und eine Wohnzimmerwand streichen, Beelzebebi und mich aussreichend lüften, Cappuccino trinken, Wäsche weiter erledigen, Aloo Gobi kochen zum Mittagessen. Mittelgroßer Aufwand, aber sowas von lecker! Ich bin so froh, das alles zu wuppen. Nicht nur irgendwie, sondern gut. Und es macht mir Spaß! Das ist viel alles? Ja, ist es! Aber die Freude - die eigene, und das Glück in den Augen meiner Kinder ist mir jeden Aufwand wert.

Tja und dann passierte eine Sache, die mich mehr als nachdenklich macht. Vor ein paar Wochen nahm Beelzebub mit seinem besten Freund und dessen kleinem Bruder voll Begeisterung an einem Malwettbewerb teil. Soweit normal. Nun habe ich durch Zufall vor der offiziellen Bekanntgabe erfahren, dass Fridolin in besagtem Wettbewerb den 2. Platz gemacht hat, und mich riesig darüber gefreut. Ich war grade da, als die Angestellten die Stellwände mit den Gewinnerbildern aufbauten - mit dem Bild vom Beelzebub drauf! Selbstverständlich habe ich gleich ein Foto geschossen, das ich ihm dann zuhause zeigen wollte. Er hatte sich mit dem Bild solche Mühe gegeben, und tagelang daran gemalt, nun ist die Arbeit belohnt worden - SPITZE!

Dann kam der Beelzebub aus der Schule nach Hause - und freute sich nicht. Quittierte die Ankündigung, dass er gewonnen hätte mit Gleichgültigkeit. Das ist so nicht normal. Das entspricht nicht dem normalen Verhalten eines 7-Jährigen, der einen Wettbewerb gewonnen hat! Und macht mich so sehr WÜTEND! Weil ich weiß, wo dieses Verhalten herkommt. Das hat nichts mit Schuldzuweisung zu tun. Ich mache auch Fehler - und stehe dazu. Fred ist seit 2006 lethargisch-depressiv (ist er ja nicht haha). Und tut nichts dagegen - weil er ja nichts hat! "Ich müsste mich auch mal ausruhen" - der Spruch setzt voraus, dass man zuvor mal etwas getan hat. Wovon genau ausruhen? "Dann mache ich das halt auch noch ..........." mit einer Stimme wie Gevatter Tod höchstpersönlich. Lebensenergie nicht vorhanden. Das Ergebnis dieser Lebens(?)haltung klatschte mir ins Gesicht wie Eisregen: mein - eigentlich - lebensfroher Sohn, der nicht in der Lage ist, sich über den 2. Platz in einem großen Malwettbewerb zu freuen. Das Foto mit den Siegerbildern schickte ich sofort an meine Freundin weiter, deren Sohn ja auch gewonnen hat. Sie riefen mich gleich an - vor Freude über den Sieg! Vor der Freude, die meinem Sohn fehlt! Ich muss weinen, so sehr macht mich das traurig und wütend.

Dann geht's ja noch weiter ... Sohni's allergrößter Wunsch ist es, in unserem Garten ein Baumhaus zu haben. Dahinein möchte er sich selbst ein kleines Labor einrichten mit seinen Schätzen, Mikroskop, was auch immer - sein eigenes kleines Reich eben. Fred fällt dazu nichts ein außer "dann habe ich das am Bein" - Mensch, das Kind hätte die größte Freude daran, dieses Haus zusammen mit seinem Papa zu bauen! Ganz zu schweigen dann vom Gestalten etc etc. Normale Väter hätten die größte Freude daran, ein solches Projekt mit dem eigenen Sohn zusammen zu starten. Zumal Fred ja das handwerkliche Know-How hat. Solche Sätze wie "Er muss auch mal lernen, etwas nicht zu bekommen" setzen voraus, dass Fridolin von seinem Papa schon mal etwas bekommen hätte. MEIN EX-Freund, Beelzebebi's Papa, hat Fridolin aus Mitleid Pfeil und Bogen gebaut - weil sein eigener Vater kein Interesse hatte daran. Schwimmen habe ich Fridolin beigebracht, weil Fred das Schwimmbad zu voll ist. Unsere Fahrrad-Zelttour durch halb Bayern habe ich mit Fridolin alleine gemacht. Tolle Sprüche dann von anderen Bikern - "Na, der Papa ist wohl schon voraus gefahren?" Nein, der sitzt zu Hause und muss sich auch mal ausruhen. Derlei Beispiele gibt es noch so viele. Fred ist auch noch stolz, dass er "eben anders ist als die Anderen". Aber am Traurigsten macht mich mein trauriger Sohn und die Tatsache, dass Fred das offensichtlich nicht juckt. Ja, ich könnte das Baumhaus zu meinem Projekt machen. Umgedreht ... stoße ich auch an meine Projekt-Grenzen. Was tue ich schon alles - während Fred sich auch mal ausruht (vor dem Fernseher liegt mit dem PC auf den Beinen, Chips trinkt, Spezi säuft, sich Pizza bestellt und sich ernsthaft wundert, wenn sein Körper auf diese Diät reagiert)?

Ich will, dass Fridolin dieses verdammte Baumhaus bekommt!!! Ich würde das gerne für ihn und mit ihm organisieren!! Es ist nicht so, dass Fridolin sich ein Baumhaus wünscht UND dies UND jenes. Er wünscht sich ein Baumhaus. Und Geld für sein Baumhaus. Ich lasse nicht zu, dass er an seiner Sehnsucht zerbricht. Seiner berechtigten Sehnsucht. Kinder dürfen Wünsche haben. Menschen müssen Träume haben. Was ist ein Mensch komplett ohne Ziele?

Unbehandelte Depression-Lethargie-Was-Auch-Immer grenzt an Kindeswohlgefährdung.

Das war's erst mal für jetzt, hier gibt's noch bisschen was zu erledigen. Bebi schläft. Macht mir Spaß, das zu machen. Bringt mich weiter.

Was der Beelzebub beim Malwettbewerb gewonnen hat?! Ein Kinoerlebnis zusammen mit seinen Freunden. DAS! IST! SUPEROBERHAMMERMEGAGENIAL!

Die Zeit anhalten

"Oggli heißt Glück."

Ganz klar.

Innehalten

9 Uhr - Innehalten für einen kurzen Augenblick.
Innehalten widerspricht sich mit der Tatsache, dass ich fertig rangeklotzt haben will/muss, wenn Beelzebebi aufwacht, sonst fühle ich mich wie die kleine Schwester von Sisyphos - doof.

Auf den Beelzebub muss ich verdammt gut achtgeben. Noch kann ich meine Ahnung nicht wirklich in Worte fassen, aber ich muss aufpassen, dass ich nicht irgendeine meiner blöden Launen an ihm auslasse. Ich weiß nicht, was in mich fährt, zur Zeit ab und an. Ich fahre ihn an und schimpfe, an denen andere Kinder auch geschimpft werden, ich im Normalfall aber nicht. Weil's unnötig ist. Unnötiges Geschimpfe ist blöd! Hat er nicht verdient! Zum Glück kommen bald Ferien. Wir haben nichts Großartiges geplant. Aber ich nehme mir vor, dass wir dann ganz oft stressfrei zusammen irgendwelche schönen Sachen machen. Dass ich ihn verwöhne. Dass er ein paar Wünsche erfüllt bekommt. Fred ist so oft so harsch zu ihm, hat so hohe Erwartungen. Vielleicht lasse ich mich auch mitreißen. Fridolin ist erst 7. Er ist von ganz alleine ein lieber Junge, freut sich über so kleine Dinge, da muss er nicht ständig auf den Deckel kriegen, wenn mal irgendwas nicht so läuft. Und schon gleich gar nicht so arg. Er freut sich ja schon riesig, wenn ich ihn aus der Schule abhole mit Bebi im Kinderwagen. Oder wenn wir uns zusammen hinsetzen zu einer Tasse Kakao. Oder. Oder. Oder. Merken Beelze: lieb sein!

Das halbe Tagwerk für den Augenblick habe ich schon fast erledigt. Seit dem Aufstehen bin ich nur am Ackern, damit nachher besser Zeit ist. Fenster auf - durchatmen! Die alte Wäsche ist komplett erledigt, da kommt schon wieder neue obendrauf. Nicht irgendwelche neue. Fridolin's Kiste mit den 62/68er-Klamotten. Beelzebebi wächst so schnell. So viele Kleidungsstücke, an denen ich irgendwie hänge. Klingt doof. Nicht, weil das Zeug besonders exklusiv wäre, oder in irgendeiner Form zusammenpassen würde ... weil es mir vor Augen führt, wie schnell mein Leben an mir vorbei zieht.
Die Zeit rast. Und ich komme mit dem Leben nicht hinterher. Das macht mir im Augenblick - ein bisschen Angst. Das macht mich wütend. Vielleicht bin ich deshalb ab und an so ... blöd ... zu Fridolin. Weil mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Wie die Balance finden zwischen Arbeit/Schaffen und Leben?! Wer erledigt mein Zeug, während ich lebe? Wer sorgt dafür, dass mich die Arbeitslawine nicht überrollt, während ich für einen Augenblick da sitze und innehalte? Wer lebt für mich, während ich arbeite, um zu leben? Wann findet denn dieses 'Leben' statt, wenn nicht JETZT?!

Dann wieder diese Wut ... wir haben ein wunderschönes Haus. Das noch viel schöner sein könnte. Wenn wir etwas daran getan hätten. Nein, das sind die falschen Worte. Vielleicht ist das alles im Augenblick auch so viel, weil ich gleichzeitig meine neue Existenz aufbaue, weil ich die Zeit mit meinen Kindern genießen und leben möchte, weil ich ein vierstöckiges Haus alleine entrümple, und nahezu komplett neu herrichte, weil ich unseren Lebensraum neu gestalte, weil ich den Garten mal weniger arbeitsintensiv herrichten möchte. Weil mir mein Sport sehr wichtig ist. So widersprüchlich alles. Hätten wir damals ordentlich in den Garten investiert, und ihn gemeinsam gestaltet, wäre das alles jetzt nicht so sehr arbeitsintensiv. Fred war schon immer alles egal. Kein Interesse, Leben zu gestalten. Nicht für sich, nicht für uns. Nicht sein Leben, nicht unseren Lebensraum. Nein, nicht nur kein Interesse an Schönheit, sondern Destruktion. Was auch immer ich startete, wurde mit kompletten Lebensunmut quittiert. "Muss das jetzt auch noch sein!" "Dann mache ich das halt auch noch!" Damals hatte ich andere Prioritäten. Oder: ich habe an zu vielen Fronten gleichzeitig kämpfen müssen. Alleine mit so viel Kontraproduktivität, und so vielen anderen Dingen auch noch - Fridolin war damals noch klein, ich Leitung einer großen Kindertagesstätte, selbst schwer nierenkrank, Fred stark depressiv und viele andere Sachen mehr - keine Chance. Vermutlich hole ich das nun nach - unseren Lebensraum lebenswert gestalten. Die letzten Wochen und Monate habe ich viel Arbeit, Kraft, Energie und Geld dahinein gesteckt, dass es hier irgendwann mal so schön ist, dass auch ich mich hinsetzen kann und sagen "So ist es schön!" Jetzt ist gut. Beelzebebi's Zimmer passt, wie es ist, Fridolin's Zimmer auch. Mein Dachstudio ist bald fertig, im Hamsterzimmer bin ich auf der Zielgeraden, was Tabula Rasa angeht, danach wird gestaltet, im Wohnzimmer noch kleine Restarbeiten, die Küche ist gut, wie sie ist.

Ha! In den Ferien mag ich mit Fridolin die eine Wand im Wohnzimmer streichen! Grün. Selbstredend. Und den kleinen Flur oben. Den Windfang haben wir vor ein paar Jahren schon zusammen gestrichen. Das war einfach nur Spaß!

Montag, 20. Oktober 2014

Thougts Running Through My Head

Ich solle meine Gedanken hier im Blog ausschütten ... - gute Idee. Mir war sowieso danach.
Schon seit einigen Tagen habe ich das Gefühl, 'es' jetzt geschafft zu haben. Beelzebebi ist nun 9 Wochen alt. Ich meine, behaupten zu können, nun hätte sich hier alles eingespielt. Allein mit dem Beelzebub und Beelzebebi. Alleinerziehend eben.

Hinter mir liegt die schrecklichste Zeit meines Lebens, darüber habe ich mich an anderer Stelle lang genug ausgelassen.
Wir drei haben nun unseren Rhythmus gefunden, 
wir haben einen festen Tagesablauf,
der Beelzebub ist endlich glücklich in der Schule, letzte Woche waren wir zur Sprechstunde da,
und auch sonst ist er glücklich mit seiner kleinen Schwester, er vergöttert sie schlichtweg,
aber hat auch genug Rückzugsräume für sich selbst, wir haben oft genug die Bude voll mit seinen Freunden.
Wir gestalten unser Umfeld gemeinsam, der Bub und ich, in ganz großen Schritten. 
Wir schreiben unsere Wünsche, Pläne, Träume groß an die Wand. Kleine wie große. Mit Post-Its.

Beelzebebi - ist gesund und munter,
brabbelt und lallt ordentlich vor sich hin - oggli oggli oggli lo lo lo oooooh und neiiiiiiiing neiiiiiing nei nei nei. So goldig. Manchmal weint sie ein bisschen viel, vermutlich wenn wir beide miteinander Yoyo spielen und sich meine gereizte oder sonstwas-Stimmung auf sie überträgt. Phasenweise spuckt sie recht ordentlich, wenn sie sich überfressen hat. Sie schläft mit ihren knapp 10 Wochen fast durch, ist everybody's darling, strahlt, wenn man sich mit ihr beschäftigt, wird knatschig, wenn's langweilig ist ... und auch sonst ist sie mein Aktiv-Baby, hat enorm viel Kraft, hält den Kopf mehr oder weniger seit Geburt ... liegen ist gar nicht bis kaum - da sieht man nix, also laaaaaaangweilig

Und ich - bin ziemlich zufrieden mit dem, was grade so ist. Tausend Baustellen auf einmal, aber vermutlich gehört das zu mir. Wenn Bebi schläft, komme ich dazu, gewaltig zu arbeiten ... der Garten nimmt Gestalt an - kann man so lassen für den Winter. 

Dann gibt's schon so ein paar Sachen, die nicht klappen, wie sie sollen. Vieles ist noch ... ausbaufähig, an manchen Stellen läuft's noch nicht ganz rund, viele Baustellen sind offen. Aber hey, ist jetzt halt so. Was soll ich machen? Aufgeben? Never! Step by step. Die letzten Wochen und Monate habe ich verdammt viel geschafft - der Minimalismus nimmt Formen an. Parallel dazu bereite ich meine neue Selbständigkeit vor, im Januar geht's los mit der neuen Arbeit - ich freue mich riesig auf die neuen Kinder und Eltern! Und das Ganze so, dass ich arbeiten kann und gleichzeitig mein Beelzebebi bei mir habe.

Erst vor ein paar Tagen habe ich überdacht ... wie soll ich's ausdrücken? ... was ich mir erwartet hatte, wie's wohl werden würde, alleine mit Baby und Beelzebub - damals als ich mich bei vollem Bewusstsein dafür entschieden habe, sie zu bekommen. Nach neun Wochen, die sie jetzt auf der Welt ist, kann ich sagen: bisher ist alles genau so gekommen, wie ich es mir ausgemalt hatte. Mit allen Schwierigkeiten und natürlich auch verdammt vielen Freuden. Vor ein paar Wochen hat mich nur ein wenig das Gefühlschaos aus den Latschen gehoben zwischen dem ultimativen Glück, mein kleines Bebi in die Arme schließen zu dürfen, und der krassen Trauer bezüglich dessen, was passiert war. Aber dass das kommen würde, war vorher klar gewesen. Und wichtig, letztlich zu durchleben.

Ich habe bestimmten Personen gegenüber aktuell eine blöde Art an mir. Zynisch. Verletzend. Nix, worauf ich auch nur im Ansatz stolz wäre. Es ist besser, mich nicht zum Reden zu zwingen. Mein Schweigen akzeptieren. Ja, doof meinerseits einerseits.
Andererseits ... ich war lange genug alleine mit alledem. Musste so viel mit mir selbst alleine ausmachen. Jetzt geht's mir grade gut, so wie's ist. Ich brauche keine Problemgespräche. Vermutlich sollte ich die Situation sehen, wie sie ist: ich bekomme Gesprächsangebote. Angebote kann man annehmen, muss aber nicht. Da braucht kein Anbieter beleidigt spielen und schlechtes Gewissen verursachen, aber ich muss auch nicht reden, nur weil irgendjemand will - logisch. Kann ja nicht die Story vom Pferd erzählen. Und ich habe ja auch dazu gelernt.

So, Ende Gelände für heute. Morgen weiter.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Wut

Sonntag Vormittag, Beelzebebi ist grade recht friedlich*. Die Gunst der Stunde nutzen, um weiter zu machen mit Tabula Rasa. So ist das nun mal, wenn man so lange mit einem Menschen zusammen gelebt hat, der nicht in der Lage war, sein Leben in irgendeiner Form zu gestalten. Sein Leben nicht, geschweige denn unser gemeinsames, oder das vom Beelzebub. Beelzefrau dann nach wie vor am Aussortieren. Ein paar wenige Umzugskartons, die noch auszuräumen und zu sortieren sind, dann folgt das Masterpiece 'Hobbyraum'.
Vermutlich schmeiße ich sowieso viel zu viel weg, weil ich den ganzen Krempel um mich herum hasse. Weniger ist mehr. Mein Ziel ist Minimalismus. Aber zu viel ist auch doof. Nachbarin erzählte, sie sortiere das Zeug in Ordner, um das dann im Keller aufzubewahren. Hm. Vielleicht nehme ich dem Beelzebub irgendwas weg, was er dringend braucht, um ein glückliches Kind zu sein? Und was, wenn ich das Zeug eines Tages brauche?! Ich mag's trotzdem nicht um mich herum haben.
Zu viel ist nix, zu wenig aber auch nicht. Mittelmaß rules.
Und dann kommt wieder die Wut. Die Wut. Diese Wut auf viele verschiedene Dinge. 
Aber am Ende auf meine eigene Hilflosigkeit.
Diese Hilflosigkeit, die mich so abgrundtief nervt.
Weil ich gerne mache; Ärmel hochkrempeln und Dinge ändere, die nicht passen. Warum sich in einen Zustand ergeben, der nicht passt?
Und nun: hier liegt so viel im Argen - und ich muss tatenlos daneben stehen und bin zum Zuschauen verdammt. Ich hasse es! Zur Inaktivität verdammt. Oder andersrum: wirkungslos - wie sehr ich mich auch abstrample. Und dennoch muss ich weiter machen.

*schläft

How it begins

Hör auf, mir darzustellen, wie toll der Hund von der Tochter deiner besten Freundin Nachbarin sein Leben gestaltet. Schön, wenn er's so tut - ich nicht.

Wenn du mich nicht akzeptieren kannst, wie ich bin,
wenn du mich nicht respektieren kannst,
dann such' dir doch eine andere Tochter.
Ob die dich dann allerdings so nimmt, wie du bist, wäre herauszufinden.

Ich enthalte niemandem mein Beelzebebi vor, der sich nicht schon in der Schwangerschaft, als es mir so dreckig ging, wie nie in meinem Leben, für meine Tochter interessiert, und mir geholfen hätte.

Wenn du für dich entscheidest, mir keine Hilfe anzubieten, und darauf bestehst, dass du gefragt wirst, respektiere ich das. Deine Entscheidung, so zu tun.
Du wirst aber sicherlich meine Entscheidung respect, dass ich nicht auf Knien angekrochen komme, und um Hilfe bitten werde. Was ich geschafft habe, habe ich bis jetzt auch so geschafft - alleine. Weil ich musste. Wenn ich krepiere, hat der Bub zum Glück noch seinen Vater. Beelzebebi hat nur mich. Wenn ich drauf gehe, weil Köpfe, die zu oft vor selbigen gestoßen werden, nun mal irgendwann kaputt gehen, hat Beelzebebi ein riesiges Problem. Das kann, will und werde ich nie im Leben riskieren. Mal abgesehen davon, besitze auch ich so etwas wie Würde.
Wenn du weiter Spielchen spielen möchtest - tu das. Ohne mich.

Ende.

Samstag, 18. Oktober 2014

Soft Cell

Kopf ist voll und gleichzeitig leer.
Switch to overload.
Auto delete all in 10 - 9 - 8 - ... >>KAWOOM!<<

Dabei wär's so einfach.
Einfach machen.
Würde ich sofort.
Liegt nur leider nicht in meinem Einflussbereich.

Herz hat so viel gelitten.
Verstand hat so viel gelernt.
Warum funktioniert das mit der Umsetzung nicht?

Mich auf mich selbst konzentrieren.
Einfach nur.
Kann doch nicht so schwer sein!
Oder doch?

Warum?
Warum?
Warum?

Fragen über Fragen.
Und wo sind die Antworten?

Sie wären so einfach.
Also streune ich weiter verloren durch die Landschaft.
Mit etwas um meinen Hals, das mir die Luft zum Atmen nimmt.
Mit einem Ziel vor Augen,
das ich nicht erreichen soll.
Weil ich nicht genug Mut habe.
Oder weil ich aus der Vergangenheit gelernt habe.
Aus Angst.

Was bleibt?
Neue Ziele suchen.
Ich will keine neuen Ziele suchen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Ungefiltert

Ungefiltert. Hier. Heute.

Aufstehen, wenn Beelzebebi noch schläft - die Zeit nützen, um zu arbeiten. Naja, mehr ranklotzen als arbeiten. Das Haus gleicht einem Fass ohne Boden.
Herbst. Künftig machen die Kinder sich im Dunklen auf den Weg in die Schule.
Im ganzen Haus die Fenster aufreißen - frische Herbstluft hinein lassen.
Gleich Tee machen in der neuen Teekanne. Nun die dritte Kanne. Macht nix. Keramik mit Muster. Gemütlich. Passt nun irgendwie nicht mehr zur Einrichtung. Stilmix. Wurscht.
Trockene Wäsche aus dem Keller holen. Nicht viel zum Glück. Das Wochenende ist von Wäschewaschen frei zu halten.
Den Taschenkalender für 2015 eintragen. Wahnsinn. Jetzt ist Oktober. Der Familienplaner ist schon komplett übertragen. Sogar schon alle Termine für Altpapier und Gelben Sack. Gnihihi. So früh war ich noch nie dran. Fühlt sich gut an. Dann ist das nix mehr, was ich im Dezember in Eile machen muss. Da wird dann sowieso viel zu tun sein - zu viel für einen Einzelnen mit den Weihnachtsnachwehen, Vorbereitungen für Beelzebebi's Taufe und meinem Neustart ins Berufsleben.
Jahresplanung 2015 - fertig. Sehr geil.
Grade nix los - und jetzt?
Erst mal wieder Tee.

Ach ... gestern beim Aussortieren habe ich unter Anderem meine Stressbrille wieder gefunden - sieht gar nicht so schlecht aus, lenkt ein wenig von den viel zu langen Haaren ab.

Gedanken verlieren.
Überlegen
Die Vögel im Garten beobachten.

Mein hübsches grün-weiß-gepunktetes Tablett ist wieder aufgetaucht. Das war gar nicht mit Kuchen drauf bei der Nachbarin, sondern steht hier mit der Lego-Arktis-Station vom Beelzebub auf dem Schrank, damit er die Teile nicht verliert.

Die Melone riecht entsetzlich und schmeckt nach gar nichts. Dann eben nur Mango und Banane zum Frühstück.

Bebi scheint aufzuwachen ... dann ab nach oben mit mir, Notizblock nicht vergessen! Auf dem Weg nach oben gleich noch irgendwas aufräumen. Effektive Effizienz.
Ach ne, wieder ruhig da oben. Trotzdem mal schauen.

Morgen Brot backen, sonst hat der Beelzebub am Montag kein Pausenbrot. Faule Mutter ist zu faul, um loszumarschieren und einzukaufen. Hm. Und ich habe sowieso alles da fürs Wochenende, deshalb ... . Verhungern werde ich vermutlich erst, wenn das letzte Knäckebrot gegessen ... .

So, Kleiderschrank vom Beelzebub aussortieren stand nicht aufm Plan, ist nun aber trotzdem erledigt. Nebenher. Nun hat er wieder Socken und Unterhosen im Kleiderschrank. Passend. Die aussortierten Sachen gleich in eine Kiste gepackt, beschriftet und aufgeräumt. Die ersten Kleider vom Beelzebebi gehören jetzt eigentlich auch schon wieder aussortiert. Kinder!

Dazwischen mal kurz rumhängen und Mails checken.

Bebi stillen, Bebi füttern, Bebi anziehen, mit dem Beelzebub telefonieren. Er hat mich vermisst, Beelzebebi und daheim. Ach Bub, ich dich auch! Beelzebebi konnte ich am Telefon leider keine Töne entlocken, auch wenn er sich noch so sehr gefreut hätte.

Tee 3.0 - diesmal: Kräutertee. Mit der neuen Teekanne schmeckt der Tee gleich wieder viel besser!

Bebi füttern 2.0, für mich gibt's heute Penne mit Sellerie und Pilzen. War halt noch da.
Team SATT! - "Oops! Das hast du bereits gegessen."

Bebi schläft, und ich ... naja, Beelzebub's alte Schulsachen aus dem 1. Schuljahr aus drei verschiedenen Klassen zusammengesucht und sortiert. Bilder im Treppenhaus aufgehängt, dann sieht man da weniger dreckige Wand, die Bilder fliegen nicht rum, und der Bub freut sich.

Der Rest vom Tag war ... kleine Fahrradtour durch unbekannte Sphären, duschen, stillen, Abendessen, Fläschchen machen, Kümmelzäpfchen und Dinkelkissen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Puede Ser

Puede Ser - Kann sein

So unendlich viele Gefühle sendet Herz an Hirn.
So unendlich viele Gedanken, die Hirn an dich schicken möchte.
Es sind der Worte viele, die ich sagen möchte.
Und doch, es fehlen die Worte.
Es fehlt der Mut.
Bleibt die Hoffnung, du magst erzählen.
Bleibt die Hoffnung, du magst wissen.
Bleibt die Hoffnung.
Bleibt die Sehnsucht.
Bleiben Tränen.