Donnerstag, 31. Juli 2014

Die Frage aller Fragen

Die Frage aller Fragen: Wann kommt das Beelzebebi?! Eigentlich darf ich's ja nicht riskieren und beschreien ... die Arzthebamme meinte heute morgen bei der Untersuchung, sie würde fast ihre Hand ins Feuer legen dafür, dass ich Beelzebebi bis übermorgen habe. Sei soweit alles bereit. Tja nun. Ja, der Bauch wird ab und an hart, ansonsten kann ich es nicht so wirklich glauben. Vermutlich werde ich ins Guinnessbuch der Rekorde eingehen als erster Mensch der Welt, dessen Kind den 18. Geburtstag im Bauch feiert.
Ja, ab und an wird der Bauch hart - das sind wohl Wehen. Aber da tut nix weh. Geschweige denn, dass sich ernsthaft irgendwas tut. Ich habe heute auf Anraten der Hebamme einen starken Espresso getrunken und einen Piccolo - woraufhin wir eine sehr lustige Zeit hier hatten, später nach Rücksprache mit meiner Hebamme noch einen Wehencocktail. Was soll ich sagen?! Noch ist Kind drin.

In meiner Euphorie war ich heute dann gleich bei der Kinderärztin, um einen Termin für die U3 zu vereinbaren - für ein Baby, das noch gar nicht auf der Welt ist. Die Ärztin ist sehr begehrt, Fridolin ist auch dort, dadurch habe ich einen Fuß in der Tür, solche Termine muss man mit Vorlauf anmelden. Nun denn "Beelzebub's Geschwisterkind" steht drin.

Dienstag, 29. Juli 2014

Sommerferien!

Hihi, das Sommerferienkind ist stolz und glücklich, weil's ein superoberhammerfantastisches Zeugnis hat. Ich muss mir das nachher nochmal in Ruhe durchlesen. Wahnsinn, welches Gespür Kinder haben ... es steht ein einziges "meist" drin, und Fridolin gleich "Also mache ich das nicht immer gut!" Hrcks. Ach Kind, das Zeugnis ist exzellent! Und das nach so einem aufregenden 1. Schuljahr mit drei verschiedenen Klassen. Die Lehrerin hat ihn zusammen mit der Lehrerin aus der 2. Klasse bewertet. Ich erkenne mein Kind 1:1 wieder. Das ist, worauf es mir in erster Linie ankommt, noch bevor irgendeine Leistung bewertet wird. "Jederzeit sehr zuverlässig", "planvolles Arbeiten", "ausgeprägtes Rechtschreibebewusstsein", "löste alle Aufgabenformen selbständig und fehlerfrei", "sehr ordentlich und genau" - gefällt mir. Aber am Wichtigsten finde ich "Fridolin arbeitete alle Themen mit sichtbarer Begeisterung".

Zusammen mit dem Zeugnis haben wir eine ellenlange Liste mitbekommen, was an Material für die 2. Klasse zu besorgen ist. Wofür brauchen die Kinder Klopapier, Küchenrolle und Flüssigseife?! Außerdem gab's noch einen Brief der Rektorin, der nett wirkt, wenn man aber zwischen den Zeilen liest, klingt das nach einer halben Katastrophe. Die Schule hat zum jetzigen Zeitpunkt noch für sieben (!) Klassen keine Klasslehrerin, außerdem fällt die Konrektorin nach wie vor auf unbestimmte Zeit aus. Wahnsinn. Was sind das für Zustände?!

Nun ja ... Fridolin kam voller Stolz nach der Schule nach Hause gesprungen, erst mal voller Stolz zusammen Zeugnis gelesen, und Großeltern angerufen. Nun ja ... Frida rief er freiwillig an, bei Fred's Eltern anzurufen, musste ich ihn halbwegs zwingen. Aber ... ich kann's ja verstehen. Fridolin kam nicht wirklich zum Erzählen, weil die Oma sowieso schon alles wusste, und das Kind dementsprechend nur noch Ja oder Nein auf ihre rethorischen Fragen antworten musste. Ein wirkliches Gespräch war das nicht. Am Besten dann der Spruch der Oma, sie hätte ihn ja schon so lange nicht mehr gehört ... zum Einen scheint Fred auch kein Interesse zu haben, dass da irgendein engerer Kontakt zwischen seinem Sohn und seinen Eltern besteht, zum Anderen - was hindert die Oma dran, ihren Enkel anzurufen, wenn sie sich doch angeblich so sehr interessiert?! Von Fred's Eltern kommt nichts, von Frida too much. Mann, Mann, Mann.

Heute Abend feiern wir schön, beste Freunde kommen auch mit dazu. Grade ist die Bude voll. Erst waren die Kinder im Garten, nun drinnen wegen dem Gewitter. Alle Nachbarn fragten wenigstens mal kurz nach, ob die Kinder bei Blitz und Donner in Sicherheit seien, unsere DHH-Proleten-Nachbarn interessiert einen Dreck, was mit ihrer Tochter ist. Nachbarkinder, wie auch Fridolin und ich haben nach der Schule erst mal das Zeugnis zusammen gelesen, und ich habe ihm erklärt, was er nicht wusste, und gelobt und wir haben uns zusammen über das tolle Zeugnis und die Sommerferien gefreut. Bester Freund-Nachbarkind bekommt zum Zeugnis ein Fahrrad - gab's bei uns zum Geburtstag -, wir feiern heute Abend Zeugnis mit schön essen und Spieleabend. DHH-Nachbarkind meinte nur: "Die Mama hat sich das Zeugnis gar nicht angeschaut, und ich verstehe nicht, was das alles bedeutet." Wundert mich nicht. Nachbarin muss ja auch von früh bis spät auf der Terrasse sitzen und Blöder Hund anplärren, oder telefonieren oder qualmen. Versteh' schon, dass da keine Zeit für das Kind bleibt. Bei uns gab's dann erst mal Mittagessen, Nachbarkind stand, noch als ich mit Fridolin sein Zeugnis gelesen habe auf der Matte. Tür auf - "Darf ich zu euch?" " 'Hallo' erst mal. Ob der Fridolin spielen darf und möchte?!" Zum Schuljahresabschlussfrühstück sollten/durften alle Kinder eine Spezialität aus ihrem Land mitbringen. Das war der Tag, an dem ich mit Fridolin im Krankenhaus war, weil er einen Fußball ins Gesicht bekommen hatte. Ich habe Brownies gebacken, andere Kinder brachten selbstgebackene Empanadas mit, Blinis, türkisches Essen und und und. Unser Nachbarkind kam mit einer Tüte Aufbackbrötchen an. Fridolin meinte nur "Die Lehrerin guckte sehr irritiert und sagte nur 'aha' ". Selbst im Winter hängt sie noch alleine draußen rum, wenn es schon dunkel wird, und alle Kinder nach Hause gehen. Das ist dann immer so eine Gratwanderung ... meinem Mitleid für dieses Kind erliegen, und sie halt einfach hier sein lassen? Oder doch ab und an mal ein Signal setzen für die Eltern "Hey, bei uns geht's heute nicht.", wenn ich mal was mit Fridolin alleine machen möchte. Mal ganz abgesehen davon, dass die Eltern sowieso nicht mitbekommen, was ihr Kind so macht, oder wo es sich rumtreibt oder auch nicht. Ganz zu schweigen, dass mal ein "Danke" kommt. Ich bin auch kein Wohlfahrtsinstitut. Das Kind tut mir einfach nur leid, so verwahrlost und sich selbst überlassen.

Wie auch immer: SOMMERFERIEN!!!!!
Next stop: Beelzebebi. Eventuell. Vielleicht träume ich das alles ja auch nur.

Durch

Tja nun, was soll ich sagen?!
Wozu noch groß kämpfen?
Mein Körpergefühl spielt komplett keine Rolle.
Die Halbgötter in weiß haben recht?
Ich habe sowieso keine Chance, gehört zu werden,
geschweige denn ernst genommen.
Der Mensch scheint völlig egal.

"Das Baby entscheidet, wann es kommen will." - Ihre Meinung.
Beim Beelzebub wurde nach 25 (!) Tagen gegen den Widerstand der Ärzte auf MEIN Verlangen hin eingeleitet. Beelzebub hatte alle Symptome von maßloser Übertragung und war ewig auf Säuglingsstation, von mir weg. Er hat gar nicht entschieden, wann er kommen wollte, und es ging ihm NICHT gut. - Meine Erfahrung.

Sonntag, 27. Juli 2014

Monster of the Year

Nach so einem Tag gestern und einem entsprechenden Abend am nächsten Morgen aufwachen, und einfach weiter heulen.
Tante sagte gestern, ich solle doch einfach gar nicht mehr mit Frida planen. Tja. Hart, wenn man keine Eltern hat auf dieser Welt. Hart, einmal mehr vorgeführt zu bekommen, wie egal man der eigenen Mutter ist.

Wann sie Zeit hat, um für mich da zu sein (heißt: Fridolin an sich zu raffen):
Vom 17. August bis 6. Sept. bin ich weg; 11. 8. ist für XY reserviert. 9./10. wenn ich nicht gebraucht werde. Ansonsten habe ich Zeit.
So direkt hätte ich's jetzt nicht gebraucht, dein Desinteresse und deine Ablehnung.
So grotesk. So lächerlich.
Wie egal man jemandem ist.
Dieser Jemand, die eigene Mutter.
Danke für dein Engagement.
Kannst ja dann deiner Selbsthilfegruppe für verstoßene Großeltern erzählen, wie die böse Tochter dir die heißgeliebten Enkelkinder vorenthält. Ach ja, und wieder Geld überweisen, um dein schlechtes Gewissen rein zu waschen. Ich kann mir ja eine Mutter davon basteln aus deinem Drecksgeld.
Ach ja, gestern beim Putzen habe ich auch noch den Umschlag von Hannes mit dem Geld für Beelzebebi's Abtreibung gefunden. Blutgeld. Schade, dass Kotzreiz keine Wehen auslöst. Immerhin der ist latent vorhanden ob der Situation, wenn schon sonst nichts da ist.

Hier ist etwas definitiv nicht Gutes im Gange.
Morgen muss ich wieder zum Arzt.
Aber was soll das alles noch. Ich werde sowieso nicht ernst genommen.

Nur Fred ist da.
Zum Glück.
Freiwillig.
Nicht nur aus Mitleid.
Und Fridolin.
Bleibt ihm ja nix anderes übrig als hier mit mir.
Vermutlich würde auch er flüchten, wenn er könnte.

Wie soll das alles enden.
Und dann wundert sich die Öffentlichkeit, wenn in regelmäßigen Abständen irgendwelche Dramen durch die Medien gehen und alle heulen pseudo-betroffen und gucken bedröppelt in die Landschaft. Als kündige sich sowas nicht lange genug im Vorfeld an. Man muss einen schwachen Menschen nur in die Verzweiflung treiben.
Nein, um mich braucht sich diesbezüglich keiner zu sorgen. Niemals. Ich bin stark genug. Immer. Ich habe schon ganz andere Situationen überlebt (im wahrsten Sinn des Wortes) als das hier. Keine Ahnung, wieviele abgebrochene Flaschenhälse an meinem Hals etc.
Ich will damit nur sagen, dass es mich, nicht wundert, wenn Menschen, die sich hilflos in Ausnahmesituationen befinden, austicken, oder wenn eben etwas Schreckliches passiert. Man muss nur mal hinsehen. Oft genug braucht es nicht mal ein "genaues Hinsehen", sondern lediglich den Mut, "nicht wegzusehen", um einem anderen Menschen zu helfen.

Samstag, 26. Juli 2014

Zorba the Greek

Leck mich doch am Arsch, scheiß Alles!
Was will ich denn von dir?!
Ich wünsche mir doch nur, dass irgendwas nur einfach mal funktioniert wie es soll.
Damit wäre ich mehr als glücklich.

Mach nur so weiter, scheiß Alles!
Ich hab' keinen Bock mehr!

Rücksicht.
Geduld.
Bla.
Bla.
Bla.

Irgendeine Belohnung vielleicht mal?!
Und wenn's ist, dass zumindest irgendwann mal irgendwas nicht schief geht.
Langsam reicht's. Echt.
Ich will nicht mehr.
Ich mag nicht mehr.
Ich kann nicht mehr.
Muss doch irgendwann mal gut sein. So mit nix mehr oben drauf.
Oder was ist der Sinn hinter diesem Ganzen?
Oder springt gleich Frank Elstner aus irgendeinem Gebüsch und schreit
"Verstehen Sie Spaß?!"

First Day Of My Life

Gestern ... der vielleicht letzte Abend mit Fridolin als Einzelkind. Ich habe nix Besonderes zubereitet zu Abend - Gurken, Paprikaschiffchen, Brot -, aber wir haben es uns besonders schön gemacht. Später kam noch eine Dokumentation über den Nil, die Fridolin bis zum Ende gucken durfte, dazu haben wir gekuschelt. Irgendwie hatte ich angenommen, dass er das alles bewusster wahrnehmen würde, dass er bald kein Einzelkind mehr ist. Aber irgendwie freut er sich mehr auf das Beelzebebi, so dass für ihn anscheinend gar keine Rolle mehr spielt, dass unsere Tage zu zweit alleine gezählt sind, dass wir als 2er-Team mehr als nur angezählt sind.

Eigentlich ist geplant gewesen, dass Fred heute da wäre, und ich mal diesen Wehencocktail probiere, um mal bisschen was in die Gänge zu bringen. Heute morgen fühlte sich das auch alles ... irgendwie gut ... an, auch ohne Cocktail, und noch bevor ich überhaupt daran gedacht hatte, das nun zu trinken, hatte ich den Eindruck, dass alles irgendwie anders wäre heute. Da ich seit ziemlich früh sowieso nicht mehr schlafen konnte, stand ich um kurz vor 6 Uhr auf, und habe Käsekuchen gebacken. Danach zurück ins Bett und mit Fridolin gekuschelt, bis wir frühstücken konnten. Frisch und lecker.

Fred kam später als verabredet ... irgendwie war 9 Uhr geplant. Inzwischen fragte er ungefähr 10 Mal, ob ich "das Zeug jetzt schon weggekippt" oder "eingeworfen" hätte. Hey ... was soll der Scheiß?! Weniger sensibel geht wohl nicht. Drängen lasse ich mich schon gleich dreimal nicht. Und mit solchen Ansagen funktioniert das auch garantiert nicht. Dass ich das auch nicht machen kann, wenn ich alleine hier bin, sollte wohl klar sein. Und in so einer Scheiß-Stimmung, die hier grade ist, erst recht nicht. Stimmung kaputt irgendwie. Sensibel wie eine Abriss-Birne. Fridolin ist irgendwie auch ... keine Ahnung, alles doof grade.

Something in the air last night - und immer noch. Nun muss ich mich halt wieder 'in Stimmung finden', den Fred's komisches Auftreten hat mich grade irgendwie ... weiß nicht. Durcheinander gemacht. Traurig. Diese besondere Stimmung ruiniert. Was auch immer.

Eigentlich wäre ich jetzt fertig; zu Ende geputzt, frisch geduscht, nix mehr zu tun. Zack und weg ... ?! ... . Und genau in dem Augenblick, in dem ich frisch geheult habe wegen Fred's Holzfäller-Sensibilität und hier sitze mit Vodka, Pfirsich und Rizinus, ruft die Tante aus Korsika an, wie's denn geht, was Bebi macht und so. Oh Mann!

Kam heute morgen im Radio. Wie passend. Rotz und Wasser.

First Day of my Life - Mel C

Donnerstag, 24. Juli 2014

Zufrieden

So nun ... nachdem ich viel geschafft habe heute, gönne ich mir jetzt einfach mal Feierabend!

Waschmaschine ist auseinandergebaut, repariert, geputzt und mit Hilfe des Lego-Experten wieder zusammengebaut. Ohne ihn hätte ich dieses Teil fürs Waschmittel tatsächlich nicht wieder zusammengebaut bekommen.

Tausende Babyfläschchen in allen Variationen sind gespült, abgetrocknet und eingeräumt.

Millionen Ladungen Wäsche sind gewaschen, aufgehängt, zusammengelegt, aufgeräumt.

Mit Fridolin zusammen sein "Schul-T-Shirt" angemalt, das er zum Schulstart geschenkt bekommen hat ... jaaaaaa.... . Das ist inzwischen nun sogar gebügelt, um die Farbe zu fixieren. Fridolin ist stolz wie Oskar.

Hauswirtschaftsraum aufgeräumt und saubergemacht.

Das Haus ist komplett geputzt von oben bis unten, Betten frisch überzogen ... .

Und noch viele viele Kleinigkeiten mehr, die irgendwie nebenbei erledigt sind.

Die Hitzewelle nach den angekündigten Gewitter- und Regentagen, die nicht so wie gemeldet stattgefunden haben, empfinde ich aktuell als nicht so anstrengend wie die Hitze vor der Abkühlung, die keine war. Schlafen kann ich aktuell immer und überall, dazwischen bin ich nach wie vor fit wie eh und je. Macht Spaß, hoffentlich bleibt's so, fühlt sich gut an! Ich bin zufrieden mit den Dingen, wie sie sind.

Eigentlich hatte ich mir vor vielen Wochen als Belohnung für das Bodenaustausch-Umzugs-Theater eine kleine, feine Espressomaschine gönnen wollen ... bis heute nicht geschehen. Und eine neue Nackenrolle ... wenn frau sich nur entscheiden könnte. Also 'grün' ist mal klar, 'hart' auch ... nur: Nackenrolle? Nackenkissen? Knochenkissen? Klein? Groß? Wie klein? Wie groß? Vielleicht einfach mal machen! Bei um die 20 € für ein Thaikissen mit Kapokfüllung kann man doch nicht soooo viel falsch machen. Bei den Negativrezensionen steht was von "hart wie Holz", dann ist es genau richtig für mich. Gesagt - getan. Jetzt noch die Espresso-Maschine.

What's Up?!

Viel zu berichten ... eigentlich.

Am Dienstag Abend brachten seine Freunde Fridolin vom Spielplatz nach Hause - stark blutend und benommen. Er hatte beim Fußballspielen einen Ball ins Gesicht bekommen. Passiert, dazu sind's Kinder. Die Nachbarin in heller Aufregung, ich nicht. Oh. Muss ich mich nun fühlen wie eine Rabenmutter?! Fridolin muss auch weiterhin mit den anderen Kindern Fußball spielen. Warum auch nicht?! Er hatte sich nach eigenen Angaben eben dem Ball in den Weg geschmissen. Kommt vor, dass man mal was abbekommt. Es war kein Streit oder so.
Nichtsdestotrotz kenne ich mich, was Unfälle an Kindern angeht, berufsbedingt gut aus, und da ihm sehr schwindelig und schlecht war, rief ich bei der Kinderärztin an. Vermutlich hätte gereicht, bei ihr vorstellig zu werden, aber da es bereits 17.50 Uhr war, und die Kinderärztin um 18 Uhr Feierabend hatte, schickte sie uns gleich in die Kinderklinik zum Nachschauen. Dort wurde er untersucht - Reflexe ok, jedoch nach wie vor schlecht und schwindelig, so bekamen wir ihn wieder mit. Unter der Option, dass er unter Beaufsichtigung bleibt, und wir sofort kommen, wenn was ist. Eh klar - hallo, er ist mein KIND! <333 :D

Wie zu erwarten wurden meine Brownies, die ich genau zu dem Zeitpunkt für ihn gebacken hatte, jetzt nicht der Hit. Die Kinder hatten gestern Frühstücksbuffet in der Klasse, und jeder sollte etwas aus seinem Heimatland mitbringen. Ein Mädchen hatte rhoti dabei, ein Junge empanadas, Fridolin brownies ... und unser Doppelhaushälften-Nachbarkind eine Packung Aufbackbrötchen. Fridolin sagte nur, die Lehrerin hätte mehr als "irritiert" geguckt ... was ich mal als pikiert deute. Nun ja, unsere Nachbarn eben live und in Farbe.

Gestern war es Fridolin dann aus irgendeinem Grund ein großes Anliegen, dass ich mit zum Jahresabschlussgottesdienst in die Kirche mitgehe. Ich weiß nicht genau warum, aber er betonte die Tage zuvor oft, dass ich doch mitkommen solle, und ob ich da Zeit hätte und und und. Als ich ihn früh ausnahmsweise in die Schule fuhr - mit gehirnerschüttertem Kopf wollte ich ihn tatsächlich nicht wie üblich alleine mit den anderen Kindern laufen lassen - und bei der Lehrerin abgab, sagte sie, Eltern seien herzlich eingeladen, teilzunehmen. Nun ja ... im Endeffekt waren ich und Nachbarin 2, die Mutter von Fridolin's allerbestem Freund, die einzigen zwei Eltern, die mitkamen. Ach, egal. Fridolin war's sehr sehr wichtig, deshalb. Der Gottesdienst selbst war die Erkenntnis pur. Fünf 1. Klassen, darunter auch Fridolin's erste 1. Klasse. Grausam zu erleben, dass Lehrer tatsächlich kapitulieren. Aber was sollen sie machen?! Die Nachbarin meinte nur "Jetzt verstehe ich, dass du Fridolin da raus haben wolltest!" Disziplinlos ohne Ende. Die Lehrerinnen teilweise chancenlos. Der Gottesdienst richtete sich nach 1. Klässlern, und ging schon deswegen nur eine halbe Stunde. Die Kinder aus Fridolin's erster Klasse waren nicht in der Lage, sitzen zu bleiben, leise zu sein, zuzuhören. Nachdem die Lehrerinnnen schon 20 Minuten brauchten, bis sie überhaupt anfangen konnten, mussten sie den Gottesdienst mehrfach unterbrechen, und verschiedene Gebete abbrechen, weil kein Durchkommen war bei diesen Kindern. Jetzt weiss ich, dass ICH in meinem Gefühl von Anfang an richtig lag, dass das mit Fridolin von Anfang nicht passte in dieser Klasse. Ich meine, er ist nun kein Streber - garantiert nicht. Er hat's auch faustdick hinter den Ohren! Aber er weiß, wo seine Grenzen sind. Er weiß, wo er sich benehmen muss und was er wo schlicht und einfach zu lassen hat. Er ist kein Streber. Aber im Gegensatz zu den Kindern aus seiner ersten 1. Klasse geht er nicht in die Schule, um erstmal erzogen zu werden. Ich denke, er ist ganz gut gelungen ............ . Sondern er geht hin, weil er Wissen vermittelt bekommen möchte. Das in Anspruch nehmen möchte, wofür Schule eigentlich da sein sollte, wenn zu Hause alles richtig läuft. Wenn Lehrer schon mal 30 Minuten brauchen, bis alle Kinder sitzen, still sitzen und zuhören. Dann noch 5 Minuten Arbeitsplatz einrichten, bleiben unterm Strich 10 Minuten fürs Lernen. Dumm gelaufen für diejenigen, die von Anfang an still sind. Dass da gewaltig was schief läuft in Fridolin's Klasse, war mir von Anfang an klar. Mit Grausen erinnere ich mich an seinen ersten Schultag. Er hatte sich so sehr auf diesen Tag gefreut. Als die Einschulung zu Ende war, und ich ihn für den Nachmittag mit seiner Schultüte und Schultasche für einen Nachmittag in seinen alten Kindergarten gebracht hatte, musste ich erst mal heulen, weil selbst mich die Situation in der Klasse nach nur einer halben Stunde da drinnen überfordert hatte, und mir von Anfang an klar war, dass das nicht passt. Auf mein Bauchgefühl kann ich mich verlassen. Immer!
Gestern das mal gesehen zu haben, was zum Einen ich immer im Gefühl hatte, was Fridolin mir dauernd erzählte, und dann ohne eigenes Zutun von meiner Nachbarin einfach zu hören "Jetzt verstehe ich, was du gemeint hast" - WOW! In seiner neuen Klasse passt alles. Das sind jetzt auch keine Streberkinder, aber eben welche, die Regeln kennen. Alles richtig gemacht!
Später traf ich dann noch die Ergänzungskraft aus Fridolin's Klasse, die alle 1. Klassen betreut. Mit ihr unterhielt ich mich dann noch, weil ich verpeilte Mutter meinem verpeilten Kind dann noch die Bücher für die Schulbibliothek hinterherfuhr. Selbst vom Fach ist ja schon recht nervig, wenn ständig irgendwelche Eltern auf der Matte stehen, wenn man seine Ruhe haben möchte mit den Kindern ... dementsprechend peinlich war mir das. Aber die Lehrerin sah das ganz entspannt. Mache ich ja normalerweise nicht. Wir plauderten dann eine Weile, und sie als Fachkraft an der Schule, die auch Fridolin's alte 1. Klasse kennt, sagte, diese sei die mit Abstand schlechteste 1. Klasse von allen, und dass es sie nicht verwundere, dass Fridolin sich da nicht wohl fühlte, weil es schlicht und einfach nicht passte. Selbstbestätigung einerseits. Andererseits mache ich mir die größten Vorwürfe, dass ich mich so lange von den Beschwichtigungen der 'Autoritäten' habe einlullen lassen. Die nächste Lehrerin, die bestätigte, dass Fridolin eigentlich kein 1. Klässler sei, und dass bei rechtzeitigem Handeln im Herbst er das Überspringen mit Leichtigkeit geschafft hätte, er sich die 1. Klasse hätte sparen können. Ich Arsch!!!!!!!!! Ich Arsch, der an der falschen Stelle vertraut hat. Könnte grade irgendwas kurz und klein schlagen.

So, und Beelzebebi?! Tritt und dreht und tut und macht. Gestern hatte ich die erste richtige Wehe meines Lebens. Tatsächlich. Leider blieb es bei dieser einen. Aktuell fühle ich mich fit wie eh und je, keine Beschwerden und nichts. Ja, bisschen ... "dick" ... aber nicht im Ansatz, als würde ich die nächsten zwei Wochen ein Baby auf die Welt bringen - was ich definitiv tun werde. Plöd. Also nicht, dass ich mein süßes Baby bekommen werde, auch nicht, dass ich fit bin, aber dass so gar nichts auf eine Geburt hindeutet, außer dieser einen Wehe gestern. Mehr davon, bitte! Bald!
Heute Nachmittag kommt unsere Haushaltshilfe, dann haben wir die Bude sauber. Bis dahin werde ich noch ein bisschen hier weiter schaffen. Und am Wochenende mal sehen, ob sich was "anstupsen" lässt. Alles abgesprochen mit meiner Hebamme.

Dienstag, 22. Juli 2014

Kotzübel

Tja nun ... was will man zu so einem Tag sagen?
Heiß, viel zu heiß. Wenn ich das mal schreibe, bedeutet das was.
Dass meine Haare zu lang sind. Und zu viele. Und zu dick. Sowieso.
In Mexico ist diese Hitze ja ok. Mehr als geil. Heiß und schwül - Regen - genauso stickig wie zuvor.

Mich bis Nachmittag von Nickerchen zu Nickerchen gehangelt. Dazwischen mal kurz einkaufen. Mittagessen machen. Mittags las Fridolin mir vor aus seinem Gedicht-Buch. Sah uninteressant aus für ihn - "Jaguar und Neinguar" -, aber nachdem ich ihn gezwungen habe, auch das mal anzufangen zu lesen, legt er's nicht mehr aus der Hand. Er las mir vor, ich - wie soll's anders sein - schlief ein. Sorry, kidoh!
Nachher auf dem Spielplatz traf ihn ein Fußball mit voller Wucht im Gesicht. Seine Freunde brachten ihn mit Nasenbluten nach Hause - super, dass sie ihn nicht haben alleine gehen lassen!! Nachdem es schon spät war, und es nicht mehr für die Sprechstunde gereicht hat, verwies die Kinderärztin uns an die Kinderklinik. Also sind wir mit Fridolin da hin gefahren. Erst wollte er den Starken markieren. Aber das zieht nicht bei mir. Ich kenne dich, Brutus! <33 Naja, unter Auflagen hat die Ärztin dort uns dann doch ziehen lassen, normalerweise hätte sie ihn zur Beobachtung behalten. Beobachten kann ich hier auch, Kind wäre in Panik verfallen, hätte ich ihn da gelassen.

Zu Hause noch schnell Brownies zu Ende gebacken für Fridolin's Jahresabschlussbuffet in der Schule morgen. Bin nun auch k.o. und mir ist kotzübel.

Wetterleuchten

Komischer Abend gestern.

Nach allem, was die letzten Monate passiert ist,
und trotz meiner riesigen Vorfreude auf mein süßes Baby,
frage ich mich jetzt, ob ich aktuell schon bereit dafür bin,
oder ob ich jemals bereit dafür sein werde.
Das macht mir Angst.
Umkehrschluss, bevor ich mich in Angst und sonstigen Gefühlen ergebe:
Was kann ich aktiv dafür tun, bereit für mein Bebi zu werden?
Genau das werde ich jetzt tun!

Fridolin fragte mich vorgestern, ob ich wisse, welches sein schönstes Erlebnis jemals gewesen sei ... .
Als ich mit ihm Wanderurlaub auf La Gomera gemacht habe, haben wir einmal einen Rucksack mit Essen und Trinken gepackt, und sind gleich nach dem Frühstück von unserer Unterkunft auf Meereshöhe an der Südküste hoch auf den Gipfel eines Berges geklettert. Das war insgesamt nicht wirklich ein hoher Berg (vielleicht 400m), aber wir starteten eben von Meereshöhe aus der Schlucht, und wanderten somit von ganz unten nach ganz oben, wo wir dann die Beine über den Klippen hingen, und picknickten. Das Picknick dort oben, direkt unter dem Himmel und über dem Meer bis zum Horizont und noch viel weiter, war Fridolin's schönstes Erlebnis. Ever.

Als ich ihm erzählte, dass mein schönstes Erlebnis gewesen sei, als ich ihn endlich ganz frisch im Arm hatte, sagte er nur "dann hast du ja bald zwei allerschönste Erlebnisse". So ganz ohne Geschwister-Neid oder irgendetwas. Liebe. Beelzebebi war für ihn von Anfang an "dann sind wir drei gegenseitig die jeweils wichtigsten Menschen auf der Welt für uns! Ich mag mit dir zusammen der wichtigste Mensch auf der Welt für mein Beelzebebi sein und sie ist der wichtigste Mensch für uns", noch nie "dann muss ich ja teilen" oder "dann habe ich die Mama ja gar nicht mehr ganz für mich alleine." Rührend, zu welchen Gedanken kleine Kinder in der Lage sein können. <333

Naja, vielleicht bin ich doch bereit fürs Beelzebebi. <333
Ich brauche Liebe.

Montag, 21. Juli 2014

Hey, Pippi Langstrumpf

So ... während in Fridolin's Zimmer grade vier 7-Jährige zusammen Hausaufgaben machen, habe ich ein bisschen Zeit, um hier zu schreiben.

Gestern war zunächst ein sehr anstrengender Tag - Fred ist eben Fred.

Fred, der sich am Samstag nach eigener Angabe eine halbe Stunde in der Hitze bewegt hat, und daher am Sonntag nicht wusste, ob er überleben würde.
Fred, der in Frage stellte, ob er sich aufgrund der Anstrengung vom Samstag am Sonntag würde bewegen können.
Fred, der fragte, ob er uns direkt am Eingang vom Fest rausschmeißen solle.
Fred, der mit Fridolin redet, als wäre er drei, und sich dann wundert, dass der entsprechend drauf reagiert
Fred, der Erfüllung findet in sämtlichen Leiden.
Fred, der so gerne und viel über Andere lästert - das mag ich so gar nicht!!!!
Fred, der sich so sehr abmüht, bei allem das Haar in der Suppe zu finden, anstatt die vielen schönen Dinge zu sehen, und das doofe Zeug einfach bis zu einem gewissen Grad wegzuignorieren.
Fred, der lieber ein Navi benutzt, um ans Ziel zu kommen, statt sein Gehirn.
Und so vieles mehr, was mich nervt. Eigentlich.

Aber:
Fred ist DA!
Fred interessiert sich!
Fred lässt mich nicht hängen, wie so viele andere es getan haben.
Auf Fred ist Verlass.

Tut so gut.

Aufpassen ... meine Gedanken fahren Norisring-Rennen. Einfangen zum Boxenstopp - aufschreiben - weiterrasen lassen, dann kommt auch schon der nächste angebraust.

Seit gestern Abend fühle ich mich absolut unwohl.
Ob das nur am Wetter liegt, das anders als gemeldet, heute sonnig ist und doch wieder warm, statt regnerisch und kühl? Das Bisschen Regen gestern Abend, das gar nichts gebracht hat ... .
Oder liegt tatsächlich irgendetwas in der Luft? Etwas Bedrohliches, das ich (noch) nicht wirklich einzuordnen in der Lage bin. Etwas, das mir die Luft zum Atmen nimmt, sich wie eine Würgeschlange um meinen Hals schlingt.
In welche Richtung geht dieses Gefühl? Irgendwas mit dem Beelzebebi? Frida? Hannes? Oder einfach Respekt vor diesem neuen Lebensabschnitt, der auf uns zukommt?

Beelzebebi geht es blendend, sagte die Hebamme heute. Herztöne 1a. Wehen hat sie keine gesehen - aber wie soll es die auch aufzeichnen, wenn das Wehendings aus dem Gurt rutscht - logisch?! Relevant ist, was ich spüre. Und dass da was ist, bestätigte mir der Arzt später.

Unterm Strich: egal, was passieren wird im Krankenhaus, und was mir irgendwelche Ärzte einreden wollen: alles, was Arzt und Hebamme heute gesagt haben, deckt sich komplett mit meinem eigenen Körpergefühl, auch dass Bebi aktuell ein Sternengucker ist. Der Arzt meinte nur "Sie machen's aber echt spannend!" Gut das mit dem Körpergefühl so nochmal bestätigt zu wissen, dann bin ich nicht komplett ausgeliefert, wie wir es damals beim Beelzebubi waren, und blind vertrauen mussten. Das heißt ja nicht, dass ich den Ärzten nicht vertraue. Nur eben, dass mein eigenes Gefühl für mich auch einen nicht unbedeutenden Wert hat - den ich diesmal unter Garantie nicht dermaßen übergehen lasse durch Menschen, die ihr eigenes Interesse verfolgen.

Eigentlich bin ich heute nicht in der Lage, 1000 Kinder zu entertainen. Das mache ich auch nicht. Kompromiss für Fridolin ist, dass sie da sein dürfen, aber heute muss es eben mal ohne die Beelzefrau gehen. Ich bin müde, habe Kopfweh, fühle mich unwohl, und bin einfach erschöpft ... würde am Liebsten ganz lange duschen, aber das geht ja nicht mit den Kindern hier. Naja, Fridolin geht nachher zum Training, dann passt das schon für die Zeit jetzt.

Samstag, 19. Juli 2014

Die Frauen von Andros

Uns geht's einfach nur gut! Fridolin hatte nachmittags noch Gitarre, ich wartete mit Fred im Café ums Eck bei Cappuccino. So cool, dass wir's so weit geschafft haben! Trotz allem Geschimpfe manchmal. Die Gitarre darf bis Montag in der Musikschule bleiben, denn als Fridolin fertig war, kam er ins Café, und gleich danach ging's los zur Party des Jahres. So viele nette Leute auf einen Haufen! Als wären die verdammt harten letzten Monate nicht existent. Als wäre ich nie abgetaucht gewesen.
Arschgeil - Leben! Dafür habe ich so hart gekämpft. Dafür habe ich durchgehalten.
Hatte denn auch richtig fett Lust. Auf eine Radlermaß. So richtig schön mit Kondenswasser außen dran. Ansetzen, und dann zzzzzzzzzisch...... . Wenn Beelzebebi da ist, bekomme ich eine Flasche Haselnussschnaps aus Norddeutschland. Statt dem 1000sten Strampelanzug. Kein Gold dazu. Oh. Wenn die wüssten ... naja, ein Strampelanzug reicht doch fürs Beelzebebi, oder?!
Nächstes Fest eigentlich heute dann ab Mittag. Sommer eben. Und Beelze-Normalzustand. Endlich! Alles gechillt.

Eigentlich. Denn uneigentlich ist Beelzebebi wohl nun ins Becken gerutscht. Was ja schön ist. Fühlt sich selbst von außen so an, da war gestern irgendein Knochen zu spüren. Lustig. Uneigentlich weht Beelzebebi just seit gestern Abend vor sich hin. Mehr als sonst. Und ganz faktisch bin ich bis heute spät Abend mit Fridolin komplett alleine, also ohne seelischen Beistand. Oh weia. Meine Angst ist halt, dass dann zum Einen ich alleine bin, und zum Anderen in den Fängen der Maschinerie Fridolin weit weg geschickt wird von mir, und dann eben nicht sofort da sein wird. Er darf ja nun schon nicht mit in den Kreißsaal, weil man da erst ab 18 rein darf - was ihn ziemlich fertig gemacht hat, weil er so gerne die Nabelschnur durchschneiden möchte, dann soll er Bebi wenigstens unmittelbar nach der Ruhephase kennenlernen dürfen, so es denn normal läuft. Ohne ... noch ausschlafen, ausruhen und nicht schon zehn Stunden alt, sondern ganz frisch.
Ich bin mir sicher, wäre Fred heute da, könnte es losgehen. Oder aber es würde gar nix passieren .... Murphy eben.
Naja, durchhalten ... morgen können wir dann auch aufs Fest gehen, denn wenn's dann losgeht, bin ich nicht alleine.
Theoretisch ist nächste Woche schon wieder Termin beim Arzt. Mal sehen, was der dann sagt.

Wobei es zur Not ja noch andere Leute gibt, die da wären. Aber das wäre eben ... anders.

So, raus in die Hitze nun. Frühstücken. Einkaufen. Ansonsten nicht zu viel bewegen, damit heute nix stimuliert wird, was nicht stimuliert werden soll.

Fühlt sich alles so unglaublich schön an. Alles! Tolle Zeit!! Intensiv. Lustig. Uns geht's gut, und wir sind glücklich.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Ein Tag voll nichts

Der Tag heute fing schon so bescheiden an.
Oder eigentlich fing er gar nicht an.
Wie kann ein Tag überhaupt anfangen, wenn man nicht geschlafen hat?
Dann geht er doch eher nahtlos über von einem Nichts ins andere.
Nun ja, so war es jedenfalls letzte Nacht nichts mit Schlafen.

Eigentlich war der Plan dementsprechend, heute nur das Nötigste zu erledigen.
"Das Nötigste" - wie wir gelernt haben, ein äußerst dehnbarer Begriff.
Da es mir heute Morgen schon nicht gut ging, wollte ich dementsprechend die zu erledigenden Dinge möglichst schnell abhaken.
Als Fridolin dann raus war in die Schule, bin ich auch kurz darauf los gefahren. Erst Geld holen für die Haushaltshilfe, dann schnell einkaufen, Haus aufräumen für den Hausputz, fertig - so war der Plan.
Aber erstens kommt sowieso immer alles anders, und zweitens als man denkt.
Auf dem Weg zur Bank nahm ein aus einer Seitenstraße kommender Kleintransporter nahm einem auf der Hauptverkehrsstraße fahrenden Kleinwagen einer jungen Frau die Vorfahrt, und krachte voll in die Beifahrerseite - auf der ein Säugling im Maxi-Cosi festgeschnallt war. Ich war nicht direkt betroffen, der Unfall passierte 'nur' direkt vor mir. Aber mir ging das Ganze massiv nahe, ich musste auch erst mal ranfahren, und mich selbst beruhigen. Die Unfallbeteiligten wurden glücklicherweise schnell von Umstehenden versorgt, so dass ich keine 1. Hilfe leisten brauchte. Normalerweise ist das kein Problem für mich, an jeder Arbeitsstelle, wenn was auch immer passierte, wurde bisher ich gerufen, weil ich in solchen Situationen (im Gegensatz zu normaler Langeweile) einen kühlen Kopf bewahre, und handeln kann. Das heute ließ mich aber fast aus den Latschen kippen, denn das Baby im MaxiCosi war grade mal wenige Wochen alt. Gänsehaut und massive Übelkeit auch noch Stunden danach - das geht mir eben nahe, weil ich selbst ein Baby im Bauch habe. Kein Traum mehr von weit weg, sondern sehr realistisch und sehr nahe da. Ab Sonntag beginnt die 'heiße Phase'.

Nun ... der Unfall am Morgen warf meine gesamte Tagesplanung durcheinander, weil ich danach einfach nur noch durch den Wind war.

Und sonst?! Tja nun ... in ... krassen ... drei Tagen habe ich den ersten offiziellen ET für mein Baby. Heißt: ich bin höchstschwanger. Tja nun. Ja ne, ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwas wird vor Mitte August. Aber in der Theorie ist Sonntag der erste von vielen Stichtagen. Heute dann jede Menge gewuppt. Hausputz. Aufgeräumt. Fridolin versorgt. Fünf Siebenjährige hier gehabt zum Hausaufgabenmachen. Und noch so vieles mehr. Eigentlich hatte ich mich heute ausruhen wollen. Das alles strengte nicht wirklich an. Alles in Allem 'für meinen Zustand' verdammt viel. Der Haken an der Sache: es fühlt sich so sehr nach nichts an. Ein ganzer Tag voll nichts. Dazu diese Hitze. Wahnsinn. Wobei die mir ehrlich gesagt gar nicht so sehr zugesetzt hat, im Gegenteil. Mag ich ja eigentlich sehr sehr gerne.

Erschwerend kommt die Sache mit Fred hinzu, der grade eine massiv depressive Phase zu haben scheint, und alles, was man von ihm hört ist, wie schlecht es ihm geht, und dass er mal wieder Pause braucht - WOVON genau?! Fridolin ist ja permanent bei mir (kein Gejammer, nur eine Feststellung). Fred hat Fridolin aktuell ja nicht mal tageweise, sondern maximal für ein paar Stunden. Ich bin ganz gut im Bilde, was er so tut, weil Fred momentan arg an mir klebt, und mich ständig Up-to-date hält. Nach so einem Leben lecken sich Milliarden von Menschen die Finger.
Über irgendwelche Leiden, die er hat, kann man sich stundenlang mit ihm unterhalten, da geht er komplett drin auf. Keine Chance, dass ich mal sage "Hey, mir ist grade übel, weil höchstschwanger" oder oder oder, weil er IMMER irgendwas hat, was schlimmer ist, als das, was irgendwer anderes um ihn herum hat. Er hat auch nie "nur Männergrippe", sondern er stirbt meistens wirklich ....... . Naja, dementsprechend habe ich Fridolin halt entsprechend viel bei mir. Passt schon, weil er echt lieb ist, nur ab und an Entlastung grade jetzt ... ich komme mir vor, wie mit einem pflegeleichten Kind (Fridolin), und Fred als vorpubertäres Kind noch dazu zu versorgen .... - echt anstrengend. Wobei ich ihm zugute halten muss, dass er - dafür, dass er hier aktuell ständig ein- und ausgeht, schon hier und da was übernimmt.

Wie auch immer ... da Fridolin gestern nicht in der Schule war, weil krank, und es meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, ihn möglichst schnell wieder flott zu kriegen, bin ich diesem Auftrag nachgegangen ... und mit ihm in den Zoo gefahren. Dort hatten wir vier, fünf wunderschöne Stunden, wundervolle Gespräche, viel Herumgephilosophiere - braucht er einfach - und jede Menge Spaß. Unkonventionell, ich weiß, und ich unterstütze definitiv keine Schulschwänzerei. Nur ... hier zu Hause die Wände hoch gehen hätte ihn wahrlich nicht so schnell aufgepäppelt, wie diese Aktion. Zumal es ihm ja wirklich schlecht gegangen war - wenn eine Klassenlehrerin entscheidet, ein Kind, aus der Schule abholen zu lassen, dann tut sie das sicherlich nicht aus Spaß.

Und Bebi? Weht und weht und weht ... tut gut. Mal sehen, was die Hebamme am Montag sagt ... . Da bin ich ja wirklich mal gespannt. Meine Hebamme letzten Montag erinnerte mich dran, dass ich ja hochschwanger sei, und was ich da mache, Hochleistungssport wäre. Hm. So gesehen hat sie recht. Fühlt sich nicht so an. Aber was bleibt mir übrig. Fridolin braucht ja Essen und Trinken und auch sonst dreht die Erde sich weiter, egal wie schwanger ich kleine Beelze bin.

Ich habe heute dermaßen viel geschafft, dass ich tatsächlich Freizeit hatte. So dieses mit nix zu tun, außer was man will. Aber: Vorhin hatte ich keine Lust zu lesen, weil mein Hirn langen/längeren Texten zur Zeit sowieso nicht wirklich folgen kann, keine Lust auf fernsehen, weil das sowieso alles zu dumpf ist, kein Hunger, kein Durst - gar nichts. Einfach eine lange Weile. Nachdem ich mir den Tag heute von der Seele geschrieben habe, merke ich, wozu diese lange Weile gut war .... .

Morgen dann Gitarrenunterricht und gleich danach Fest des Jahres in Fridolin's altem Kindergarten. Da freuen wir beide uns schon seit letztem Jahr drauf!! So viele nette Menschen auf einem Haufen!!

Gute Nacht! <3

Dienstag, 15. Juli 2014

39. Woche

Zu wach zum Schlafen.
Zu müde zum Schreiben.
Klartraum von Beelzebebi's Geburt.
Ich war alleine, und überfordert.
Vermutlich bin ich alleine und überfordert.

Herzrasen
Zappelbeine
wach seit um 3 Uhr

39. Woche - da senkt sich nix.
Wehen sind da, aber mal ganz im Ernst: das ist nichts wirklich Effektives.
Nichts, was auch nur im Ansatz darauf hindeutet, dass diese Schwangerschaft nicht wieder bis zum Äußersten gehen wird.

Mir geht es auch viel zu gut,
ich bin viel zu fit.
Kein Leid.
Kein nix.

Fred - der von mir getrennte Nochmann, gesetzliche Vater für mein Bebi.
Gesetzlich, aber nicht leiblich.
Der einzige von allen, der wirklich für mich da ist.
So grotesk, diese Situation.
Theoretisch ein Bebi aus einer unehelichen Affäre.
Wir sind ja verheiratet.
Fred sieht in meiner Trennung nach wie vor keinen Grund bei sich.
Völlig klar für ihn, dass er keine Depression hat, aber dass ich seine "lethargische Phase" (die er ja nicht hat - völlig normal für ihn, nicht leistungsfähig zu sein) jetzt um die acht bis neun Jahre aushalte.
Nur mal zum Mitschreiben: "beinahe 9 Jahre" entsprechen knapp einem Viertel (!) meines eigenen Lebens!!!
Oder auch: mehr als der Hälfte meines nun 16 Jahre dauernden Erwachsenenlebens.
So grotesk alles.
So krank.

Klartraum von Beelzebebi's Geburt.
Schmerzfrei, schnell.
Dann war sie da.
Und ich emotionslos.
Nicht bereit. - ?!
Oft genug, dass ich mich nicht schwanger fühle, sondern einfach dick.
Oft genug, dass ich die sanften Tritte in meinem Bauch nur als Gegrummel wahrnehme.

Vielleicht bekomme ich Wochenbettdepressionen.
Irgendwann, wenn sie sich doch entschließen sollte.

Montag, 14. Juli 2014

Abschied, Anfang und alles auf einmal

So nun ... heute der letzte Termin bei meiner Hebamme. So schön. Eigentlich habe ich noch einen, aber hoffe, diesen nicht mehr wahrnehmen zu müssen. Die letzten Wochen habe ich (!) tatsächlich so viel geschafft, viel erreicht, gleichzeitig hat sich viel durch harte Arbeit einfach in Wohlgefallen aufgelöst. Langsam wird's ernst. Der Termin heute war einfach ... Seelenmassage und Fußmassage. Ich hätte mich so sehr gewandelt, würde Zufriedenheit ausstrahlen. Ja, nach allem, was ich geschafft habe: Ja! Toll, das mal von einem neutralen Menschen gesagt zu bekommen, der zwar was von "viel Trouble" weiß, aber dieses ganzen Dramen nicht so hautnah mitbekommen hat - ergo wird das wohl kein "sagen wir ihr mal was Nettes" gewesen sein, sondern ehrlich.

Seitdem ich mich mental auf das Worst-Case-Szenario eingerichtet habe, kann mir irgendwie keiner mehr was, und das fühlt sich gut an. Worst case heißt in diesem Fall der letzte aller genannten Entbindungstermine PLUS 14 Tage Übertragungszeit. Einen anderen Termin nenne ich schon gar nicht mehr, wenn mich jemand fragt, "wie lange noch". Aber eigentlich mag ich auch gerne mal wieder über irgendwas Anderes plaudern als über meinen Bauch. Und vor allen Dingen Beelzebebi endlich in die Arme schließen!!

Mit Fridolin WM-Finale gucken war einfach nur schön. Ja, durfte er gucken, weil's 'schon' um 21 Uhr angefangen hat, und Schule heute nur vier Stunden dauerte. Wir hatten zuvor ausgemacht, dass wenn er bis spät gucken darf, ich mich darauf verlassen können muss, dass Aufstehen, Anziehen und Schule heute klappt wie normal. Ein Mann, ein Wort! Highlight für ihn gestern Abend war seine kleine Flasche Spezi - sowas ist bei uns Super-Ausnahme. Und dann "Ich freue mich so, auf wenn die Spieler den Pokal hochhalten, und strahlen bis über beide Ohren und glücklich sind wie noch nie in ihrem Leben!" - mein Fridolin. So isser.

Heute in der Schule haben die Kinder eine Probe und ein Diktat zurück bekommen. Fridolin war ... Klassenbester. Sagte er, sagte die Lehrerin. Einmal keinen Fehler, einmal einen. Im Unterricht war er heute dann ewig viel schneller fertig mit seinen Aufgaben, und alle richtig, deshalb hat er lesen dürfen. Hm. Hrcks. Nun ja. Für die letzten paar Tage in diesem Schuljahr ist das ja ok jetzt noch. Im neuen Schuljahr möchte ich das nicht. Gleich zu Beginn des Jahres werde ich ein Gespräch mit der Lehrerin vereinbaren ... . Er geht ja nicht zum Buchlesen in die Schule, während die anderen Kinder lernen?! Nun fühlt er sich sauwohl in der dritten neuen Klasse in diesem Schuljahr, aber dieses Problem schwebt nach wie vor im Raum. Eine Baustelle, die nun ruhen kann bis Mitte September.

Eigentlich wollte ich in diesem Posting irgendwas Anderes schreiben. Nur was?! Weiß nicht mehr. Alles ganz schön verrückt zur Zeit!

Geile Zeit

In meinem Kopf sitze ich in einer Eisenbahn, die langsam einen Berg in den Schweizer Alpen hochzuckelt.

Schon viele Höhen und Tiefen im Leben überwunden.
Dies hier waren die mit Abstand schlimmste Zeit meines Lebens.
Wunden sind fertig geleckt.
Nicht daran zerbrochen, ein bisschen gewachsen.

Wie soll man viele Gefühle in wenige Worte zusammenfassen?
Geile Zeit grade!
Tief. Intensiv. Extrem. Gefühlvoll. Tränen. Freude. Angst. Stolz. Schmerz. Schnelle Wechsel.
Wahnsinnige Vorfreude auf das, was kommen wird.
Und dennoch gelingt mir, in der Spur zu bleiben.

Noch nicht ganz durch den Tunnel durchgetuckert in meiner Henriette Bimmelbahn.
Nicht mehr weit bis zum anderen Ende des Tunnels.
Viel gelernt für die nächste Tunneldurchfahrt.

Aufgeben ist nie eine wirkliche Option.

Gleichzeitig in den Schweizer Alpen und auf der Mauer am anderen Ende des alten Elbtunnels in Hamburg sitzen und auf Hamburg schauen - kann ich.

13. Juli

Der 13. Juli - Hannes' Geburtstag und der Tag, an dem Deutschland Weltmeister wurde.
Hannes' Geburtstagstag habe ich gut rumgebracht, kein Absturz oder Ähnliches.
Vormittags mit Fridolin beim G-Jugend-Turnier. 7. Platz von acht und eine ganz schön geknickte Nr. 5. Nun ja, auch Niederlagen müssen gelernt sein.

Heute Nachmittag schrieb ich eine Mail an meine Tante, Frida's Schwester, wegen der ganzen belastenden Situation. Gerade eben vor dem Schlafengehen machte ich dann den Fehler, nochmal mein Postfach zu checken und die Nachricht meiner Tante zu lesen. Selbst schuld, Beelze! Warum lernst du es denn nie?! Nichts wirklich Schlimmes in diesem Sinne, aber ... . Ich weiß auch nicht. Das sorgte gerade eben für einen schlagartigen Anfall von Kopfweh und - zum ersten Mal in dieser Schwangerschaft - Sodbrennen. Ein Haufen Dinge, die mich ärgern, ein Haufen Dinge, über die ich nun nachdenken MUSS, die mich nun runterziehen.

Wehen den halben Tag - wenn ich mir auch bewusst bin, dass diese komplett wirkungslos sind. Ich bin vermutlich einfach zu doof zum Kinderkriegen ... Abbruch wegen Einschlafens. Morgen weiter.

Samstag, 12. Juli 2014

Frida

Ein Punkt, an dem ich definitiv nicht weiterkomme, ist Frida.
Fridolin hatte gestern in der Musikschule sein allererstes Mal Schülerkonzert, seit er Gitarre lernt.
Frida liebt Fridolin.
Fridolin liebt Frida.
Deshalb dachte ich, gehe ich einen Schritt auf Frida zu, und lade sie dazu ein.
Fred war auch da.
Und bis auf Frida war alles superschön.
Fridolin's Auftritt einfach wundervoll.
Er meinte danach, es hätte so viel Spaß gemacht, dass er noch viel länger hätte weiter spielen können.
Nur mit Frida war es ein einziges Grauen.
Schon als sie kam, begrüßte sie Fridolin, und nickte mir zu.
So viel des Guten.
Während die Kinder mit den Lehrern noch Instrumente stimmten und sich einspielten, warteten die Eltern im Vorraum, unterhielten sich. Frida wartete draußen. Als wir dann in den Saal gingen, ließ sie einen Stuhl frei zwischen sich selbst und mir. Was soll ich dazu noch sagen. Während der gesamten zweieinhalb Stunden wechselte sie kein einziges Wort mit mir. Spätestens ab der Aktion mit dem Stuhl zwischen uns hatte ich danach auch kein Bedürfnis mehr.
Entschuldigung, dass ich deine beschissene Tochter bin.
Danach gingen wir zur Feier des Tages essen - Fridolin, Fred und ich.
Eigentlich wäre mir nach ein bisschen Heulen.

Fridolin und Fred sitzen unten. Hatte mich auf den Abend gefreut, dass Fred da bleibt heute, und wir alle zusammen Spiele spielen und WM gucken. Fred hat eine Scheiß-Laune, Fridolin steigt voll drauf ein, und hat eine Tonart an sich, die mir gar nicht gefällt. Aufsässig ohne Ende. So sehr Fred. Er hat auch oft so eine 'vorpubertär-aufsässige' Art an sich. Erst bezog ich das alles auf mich. Vor nicht allzu langer Zeit erst - viel zu spät - erkannte ich, dass das nichts mit mir zu tun hat, dass er diese Respektlosigkeit, immer das letzte Wort und und und auch seiner eigenen Mutter gegenüber an den Tag legt. So würde ich Frida niemals behandeln - trotz allem.

Wenn ich nur wüsste .... .

Zugänge legen

... zu sich selbst.
Na juhu ... gestern hatte ich noch gestern fertig ordnen wollen, war dann aber zu müde gewesen, um das zu beenden. Die Stichpunkte, die ich mir dazu aufgeschrieben habe, finde ich nicht mehr. Verdammter Mist. Wie soll ich da anständig Zugang finden?

Fred leidet.
Fred leidet sehr.
Vielleicht sind da - abgesehen von einem massiven Aufmerksamkeitsdefizit und einer kleinen Portion Männergrippe - auch ein bisschen echte Schmerzen dabei. Aber wenn's denn so sein sollte ... ich bin persönlich nach nun etwa 8 bis 10 Jahren nicht mehr in der Lage, Fred's Schmerzen ernst zu nehmen. Das ist nicht böse gemeint von mir, das ist einfach ... . Es geht nicht mehr. Er muss jetzt erst mal seine Schmerztabletten nehmen, sich auf die Wärmflasche packen und ausruhen. Vielleicht mal an der Wurzel des Problem's arbeiten?! Einen Zusammenhang zwischen seiner Mangelernährung und den Symptomen mag er nicht sehen (Pizza-Spezi-Chips-Lieferservice). Medikamente gegen die Depression mag er nicht nehmen (er hat ja keine ......... ), selbst an der Depression arbeiten auch nicht (weil er ja keine hat) - aber deren Symptome bekämpfen. Und der Arzt bestärkt ihn darin. Sehr sinnvoll.
Ja, zu einem guten Teil gelingt mir inzwischen endlich - nach vielen Jahren - ihn auch so zu akzeptieren, wie er ist. Er braucht das Leiden halt. Ich habe auch angefangen zu lernen, mich davon abzugrenzen. Wenn man ihn nur hört, meint man, es mit einem 80-jährigen, alten Mann zu tun zu haben. Wobei selbst 80-Jährige in meinem Umfeld agiler sind und waren, als er mit gerade mal der Hälfte.
Nein, egal kann mir die Thematik - selbst wenn wir getrennt sind - nicht sein, denn zum Einen ist er mir als Mensch nach wie vor wichtig, wir pflegen eine freundschaftliche Beziehung, um die ich lange hart gekämpft habe, und er ist ja nicht umsonst Fridolin's Vater. Dass ich ihn einmal geliebt habe, ist eine unabänderliche Tatsache.
Zum Anderen bleibt dadurch ein riesiger Batzen Arbeit an mir hängen! Fridolin ist an etwa 28 bis 29 von 30 bis 31 Tagen im Monat bei mir. Theoretisch hätten wir geteiltes Sorgerecht. 50% der Zeit bei mir, 50% bei Fred. Wie soll ich Fred Fridolin ernsthaft  guten Gewissens übergeben, wenn er mich gleichzeitig intensiv daran teilhaben lässt (so dass ich das sehr wohl ganz gut einschätzen kann), wie sehr er unter seiner vielen Arbeit (?!) leidet, und dann so Sprüche bringt wie "Ich brauche jetzt auch mal eine Pause". Von was genau braucht er eine Pause?! Ich habe einen guten Vergleich, was man als Mann so leisten kann (autsch). Mir geht's ja nicht darum, dass sich jemand verausgaben muss, und totschuften ... aber ... das hier ist schon ein Trauerspiel. Fridolin wünscht sich so sehr ein Baumhaus in unserem Garten .... normalerweise machen Väter so was voll Begeisterung für ihre Kinder, oder?! Oder bauen ihren Kindern Pfeil und Bogen (weiß er nicht wie, hat außerdem Hannes gemacht), gehen mit ihnen in den Wald (zu anstrengend), schwimmen (zu viele Leute) ... was auch immer. Ich sehe doch, was die Väter in meinem Bekanntenkreis mit ihren Kindern machen ... . Und ich sehe Fred und Fridolin ... .

Nein, ich beklage mich nicht, dass Fridolin trotz geteiltem Sorgerecht quasi ausschließlich bei mir ist. Oft genug ist es mehr als anstrengend, gerade in letzter Zeit testet Fridolin hart seine Grenzen, und schießt weit über sein Ziel hinaus. Er fühlt sich jetzt mit den Kindern in der neuen Klasse sehr sehr wohl - was mich glücklich macht -, von daher sind die Voraussetzungen andere als in seiner ersten 1. Klasse. Aber die Kämpfe sind wieder die Gleichen wie zuvor. Er ist und bleibt mit dem Lernstoff unterfordert, und braucht mehr. Um sich sein Defizit auszugleichen, liefert er sich mit mir Kämpfe, die für einen 7-Jährigen eben nicht normal sind. Da gilt es, im nächsten Schuljahr von Anfang an auf Extra-Förderung durch die Lehrerin zu insistieren. Die Art, die er an den Tag legt, erinnert er mich oft genug an einen kleinen Erwachsenen. Der er doch gar nicht ist. Ich investiere viele Nerven und falle oft genug abends tot ins Bett, um vom Fall aufzuwachen, und anschließend lange wach zu liegen, lerne meine eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Aber für all die Nerven, die ich investiere, bekomme ich von Fridolin so unendlich viel Liebe und Glück zurück - das möchte ich niemals missen müssen. Dafür investiere ich gerne doppelt und dreifach. Der Lohn meiner Investition macht mich 'ganz'.
Ich rege mich auch nicht auf. Ich möchte Fridolin gar nicht weniger um mich haben. Meinen letzten richtig freien Abend, den ich aufgrund von kinderfrei und sonst nix zu tun nur für mich alleine nutzen konnte, hatte ich am 8. Januar, da war ich im Kino. Heute ist der 12. Juli. Ich jammere nicht, ich wundere mich nur, wie man so sehr in seinem Leid aufgehen kann, wie Fred es tut. Wie man im Leiden Erfüllung finden kann, denn offensichtlich geht es ihm ja nicht gut. Aber irgendwie mag er daran auch nichts ändern.

Heute Morgen war eigentlich der Plan, früh zu frühstücken, dann schnell einkaufen zu gehen, und dann frei zu haben, um was auch immer zu tun. Irgendwie kam es dann dazu, dass ich Fridolin seine Lego-Arktisstation vom Schrank holte, und er zu spielen begann (JA, das ist ein Kinderhaus, aber es gibt auch Bereiche, in denen ich kein Lego & Co rumfliegen haben möchte.) Ich saß auf dem Sofa gegenüber und war gefangen genommen von diesem wundervollen Augenblick. So viel Glück, ihm beim Spielen zuzusehen und mitzuspielen, aber gleichzeitig weiter zu beobachten. Ein Arktisforscher von der Station war im Eis verschollen, die Nachrichten berichteten minütlich live vom Ort des Geschehens. Mein Job war, auf der Couch gegenüber zu liegen und Bescheid zu sagen, wann wieder eine Minute vorbei war - Zeit für die nächsten Nachrichten. Jedes Aufstehen meinerseits hätte das Wunder dieses Augenblicks zerstört. Zuvor hatte ich Fridolin einen großen weißen Bettüberwurf gegeben, den wir auf die Couch drapierten. Verschiedene Polster drunter, sein Bademantel reingeknödelt, Arktis-Station drauf, dann sah das sehr nach Eislandschaft aus mit Eisbergen, Höhlen und allem, was das Arktisforscherherz begehrt. So schön.
Dadurch gerieten wir halt drei Stunden mit dem Zeitplan hinterher und mitten in die samstägliche Einkaufs-Rush-Hour, Mittagessen gab's dann erst um 15 Uhr, aber was soll's ... . Fridolin ist im Supermarkt der beste Einkaufstaschenpacker der Welt, und diese drei Stunden hätte ich niemals missen wollen. So schön!! Was sind schon Pläne! Wenn man etwas als Last empfinden möchte, dann wird es auch eine Last sein. Aber was habe ich davon? Nichts. Dann kann ich's auch einfach erledigen und fertig, anstatt 10 Stunden drüber zu jammern, wie nervig Einkaufen doch ist. Fred hätte diesen Moment nie erlebt, weil er streng nach seinem Plan vorgehen muss. Wenn Einkaufen früh morgens auf dem Plan steht, dann hat das frühmorgens erledigt zu sein.

Nein, ich möchte nicht, dass jemand Schlechtes von Fred denkt ... ich versuche, das möglichst rational zu schreiben, eben nur die Fakten, und so eine Lösung für mich zu finden, oder eben bei mir zu bleiben, mich abzugrenzen lernen, einen kühlen Kopf bewahren, Gelassenheit entwickeln. Gleichzeitig darf ich nicht außer acht lassen, dass Fred, bei allem Gemeckere meinerseits, der Mensch in meinem Umfeld ist, der auf bestimmten Gebieten faktisch am meisten dazu lernt, und sich weiterentwickelt, wenn er gleichzeitig in anderen Bereichen ... steht wie eine deutsche Eiche, wo Bewegung angesagt wäre.

Freitag, 11. Juli 2014

Der Kuckuck und der Esel

Was für ein Tag heute ... letzte Nacht war einfach nur ätzend. An 1000 Mal auf Toilette gehen habe ich mich ja inzwischen gewöhnt, das macht mir nicht mal mehr was aus im Halbschlaf. Das ist eben so, wenn man schwanger ist, vor allen Dingen gegen Ende hin.
Seit gestern haben wir irgendwie so viele FLIEGEN im Haus, das NERVT einfach nur. Letzte Nacht bin ich dann zusätzlich zu 1000 Mal Toilette weitere 999 Mal durch das bescheuerte Fliegen-Gesumme wach geworden. Das bewirkt bei mir, ähnlich wie Ameisen, einen penetranten Juckreiz, wodurch schlafen einfach nur ... aaaaaargh! Mit geschlossenen Fenstern schlafen, um die Mist-Fliegen raus zu halten, geht auch nicht, dann ersticke ich wegen schlechter Luft.
So, dann hatten wir drei Wochen lang eine Haushaltshilfe, die weniger Hilfe war als anstrengend, weil der Aufwand für mich in keinem Verhältnis zum Nutzen stand. Das passte einfach nicht, machte mich zusätzlich aggressiv. Die letzten Wochen dementsprechend besser EINE als KEINE. Einerseits Luxusproblem ... andererseits ... andere Leute haben einen Partner und eine Familie hinten dran, ich phasenweise den Nochmann. Ist halt so, komme ich gut mit klar, kein Gejammer, nur eine Tatsachenfeststellung. Erhöht halt den Stressfaktor ab und an geringfügig.

Nun haben wir eine total liebe Zugehfrau gefunden, die gestern das erste Mal hier war, die selbst auch ein ordentliches Erscheinungsbild hat, und mindestens eine der Sprachen spricht, die ich AUCH spreche - und was macht mein 7-jähriges Kind heute früh, nachdem die neue Haushaltshilfe gestern seit Wochen 2 Stunden lang das Bad grundgereinigt hatte?! Führt sich auf wie ein 3-Jähriger, mit dem Ergebnis, dass das Bad aussieht wie ... . Und nein, nicht etwa WASSER, sondern ZAHNPASTA! Nun ja, da hatte er mich ausnahmsweise auf dem falschen Fuß erwischt, ich bin normalerweise professionell genug (Kinder sind mein Beruf), meine eigenen Frust nicht an ihm auszulassen. Ausgerechnet heute. Ich werde seltenst sauer mit ihm. Heute morgen SCHON!
Dann brachten die Müllmänner unsere Spießerhölle hier mal so richtig fett durcheinander. Normalerweise kommen die so um die Mittagszeit rum, heute waren sie um kurz nach 7 da. Und fühlten sich wie die Könige der Straße - nun ja, gab Riesengeplärr draußen, weil das irgendwelchen Nachbarn nicht passte. Wie auch immer, hatte ich zum Glück nix mit zu tun, aber der Lärm, den ~ kurz nach 7 Uhr früh etwa 10 Erwachsene (!) machen, die sich auf der Straße gegenseitig anbrüllen, dazu das Mega-Geschepper der Mülltonnen, 1000 Alarmanlagen von Autos (die Straßen sind so eng, dass das Müllauto die zwangsläufig auslöst) - das Müllinferno am frühen Morgen trug denn auch nicht wirklich zu Entspanntheit meinerseits bei.

Was mich außerdem 'nervt', ist die Tatsache, dass ich BIS letzten Montag richtig schön Wehen hatte, seit Dienstag gar nix mehr .... . Hatte mich schon so gefreut.

Ach ja, und dann heute wieder SONNE. Der Regen der letzten Tage mit Unwetter und Sturm tat so gut ..... . Hätte von mir aus gerne noch ein Weilchen so weitergehen können.

Heute Nachmittag dann Musikschulenvorspiel vom großen Sohn. Habe Frida dazu eingeladen - das spannt mich enorm an. Sie ist Borderlinerin, und unser Verhältnis unterirdisch schlecht.

Ja sorry, alles keine wirklichen Probleme, zumal auch mir ansonsten glücklicherweise nix ziept und schmerzt und was auch immer. EIGENTLICH ist grade mal alles so einigermaßen ok hier, und ich bin mir bewusst, dass es eigentlich nicht so wirklich was zu meckern gibt, nur meine eigene Anspannung ist enorm, mein Nervenkostüm dünn, sehr dünn ... deshalb ziehe ich mich so weit es geht schlafenderweise selbst aus dem Verkehr, weil ich niemandem im übertragenen Sinn auf die Füße treten möchte, der nix dafür kann .... . Keine Lust, meine Laune an irgendjemand Unschuldigem auszulassen.

Immerhin kann ich, wenn der Sohnemann in der Schule ist, zurück ins Bett, und schlafen. Schlafen geht zur Zeit quasi immer und überall, Müdigkeit ist genug für alle da. Mich kannste stehend an die Wand lehnen. Oder einfach mal fünf Minuten nicht ansprechen, schon ist es um mich geschehen ... Wachbleiben muss man auch erst mal schaffen. Wenn Sohn dann in der Schule ist, kann ich wenigstens zurück ins Bett, tut mir gut zur Zeit. Schlafen, dösen, Baby spüren ..... . Nimmt den Druck. Mir egal, wenn wer was auch immer von mir denkt deswegen.

Sorry, das war mal ein echtes Jammerposting ...............

Sunshine

Da wäre eigentlich schon wieder jede Menge zu schreiben.
Und keine Zeit, das ordentlich zu reflektieren.
Fred war heute beim Arzt.
Fred, der seit 2006 Depressionen hat - extreme Lethargie und und und.
Fred, der seit 2006 nichts dagegen tut.
Mir graut ein wenig vor dem Ergebnis seiner Untersuchung.
Ich weiß es noch nicht.
Zu befürchten steht, dass er sich schonen soll - von was genau?!
Außer einem Vollzeitjob hat er keine wirkliche Verantwortung.
Ich versorge das Haus, in dem Fred ein- und ausgeht, nahezu komplett alleine.
Ich versorge unser Kind nahezu komplett alleine. Theoretisch wäre Fred verpflichtet, Fridolin zu 50% Prozent zu übernehmen. Aktuell sind wir etwa bei zwei bis drei Tagen im Monat?!
Ab in ein paar Tagen habe ich zwei Kinder, alleine, ab 2015 arbeite ich wieder.
Er geht nach der Arbeit nach Hause, legt sich auf sein Sofa und guckt fern oder irgendwas auf seinem Computer, dazu gibt es Spezi und Chips. Dann geht er ins Bett, am nächsten Tag geht das Ganze von vorne los. Ab und an kommt er nach der Arbeit hier her, weil mir wichtig ist, dass Fridolin ihn hat, dann isst er noch dazu bei uns mit. Ansonsten ist da nichts. Ab und an geht er Golf spielen. Alles in Allem hat er 100% mehr Freizeit als ich. Bei 48% weniger Kind.
Von was genau soll Fred sich schonen?!
Mir macht Angst, dass dann noch mehr an mir hängen bleibt - oder aber komplett vor die Hunde gehen wird, weil diese ganze Arbeit hier kein Mensch alleine schaffen, und ich Fred nicht mitversorgen kann.
Zudem ist Schonung - in meinen Augen, unprofessionell gesehen - der komplett falsche Ansatz, da er zum Einen keine Einsicht dahingehend hat, dass seine Lethargie eben nicht normal ist, dementsprechend auch keine Veranlassung gegeben ist, aktiv zu handeln. Zum Anderen sieht Fred auch keinerlei Zusammenhang zwischen seiner absoluten Mangelernährung und seiner Lethargie. Und schließlich gefällt Fred sich in seiner Opferrolle verdammt gut.
Er war schon mal in Therapie ob seiner Depression, die Therapeutin brach die Therapie dann aber ab - aufgrund mangelnder Mitarbeit und nicht vorhandener Krankheitseinsicht. Er war zwar immer hin gegangen, erwartete aber, dass die Therapeutin sein Leben ändere.
Sehr toll, wenn er heute dem Allgemeinarzt das alles aus seiner Sicht erzählt .... .

Ja, macht mir verdammt große Sorgen, weil die Auswirkungen auf mich gravierend sein werden. Wenn's so kommt.

So, ausgehfein machen, Fridolin hat gleich sein erstes Vorspiel in der Musikschule!

Beware of attack Beelze

So nun ... kein Fußball gestern Abend,
Zeitfür mich selbst,
früh und ohne großes Beine-Rumgestrampel eingeschlafen
1000 Mal aufgewacht, weil die Blase ja nun doch ... naja, schwanger eben.
Machte aber nix.
Hundertschaften von beschissenen Fliegen in diesem Haus.
Die mich weitere 1000 Mal aufweckten mit ihrem bescheuerten Gesumme,
und, was noch viel schlimmer ist:
bewirken, dass mir alles juckt.
So wie Ameisen.
Wenn man sich ständig jucken muss, kann man auch nicht gut schlafen.
Also seit Ewigkeiten wach.
Wenigstens schön frisch draußen.
Fenster sperrangelweit auf.
WLAN funktioniert hier die letzte Zeit auch nicht wirklich.
Wieder eine Baustelle, die kein Mensch braucht.
Keine Ahnung, wann ich mich mit dem Mist auch noch beschäftigen soll.
Rooter re-booten oder so. Mal sehen.
Nervt auf jeden Fall gewaltig.
So, dann noch vor dem Wecker aufgestanden, hat ja keinen Sinn, ewig im Bett rumzuzappeln.
Doof: eigentlich hatte ich mir den Wecker auf 6.40 Uhr gestellt, statt 6.25 Uhr, weil alles gemacht ist.

Eine gewisse Grundaggressivität meinerseits lässt sich heute leider nicht verleugnen.
Wirklich hilfreich beim Abbau der selbigen war denn auch nicht die Tatsache, dass sich Fridolin wie ein 3-Jähriger aufführte, und das gestern Nachmittag (!) in mühevollster Kleinstarbeit nach Wochen endlich mal wieder grundgereinigte Bad mit Zahnpasta einschmierte. Meine Fresse, ey! Passend, grade heute. Er kann nix für me to be enojada, aber den Scheiß hätte es echt nicht gebraucht. Rumgeschrei, geputzt, Tränen. Blöder Mist!

Und weil's noch nicht reicht, brüllen grade die Biomüll-Leute hier rum, als wären sie die Könige der Straße. Um grade mal kurz vor halb acht! Nervt. Normalerweise kommen die erst gegen 13 Uhr. Bringt die gesamte Ordnung in der Spießerhölle durcheinander. Außerdem scheint's Ärger mit irgendeinem Nachbarn zu geben - muss man gleich mal mitten auf der Straße rumbrüllen. Fresse!

So, Kind ausm Haus, Beelze re-booten.
Heute Nachmittag ist Vorspiel bei Fridolin's Musikschule - da bin ich ja mal gespannt. Frida haben wir mit dazu eingeladen - vermutlich auch daher meine eigene Grund-Anspannung.

Ach ... die Müllabfuhr ist hier noch gar nicht durch.Geht schon weiter mit dem Geschrei.

Erst mal Decke über den Kopf und mich erden. Hoffe ja sehr stark, dass sich das bis nachher wieder gibt. Mann, Mann, Mann!

Donnerstag, 10. Juli 2014

Zeit

Zeit zum Trauern
Zeit zum Weinen
Zeit zum Geschehenlassen, was ist.
Zeit, um Geschehenes vorbei ziehen zu lassen
Zeit, um Vergangenes loszulassen
Zeit zum Vergeben
Zeit zum Ordnen
Zeit zum Fühlen
Zeit zum Durchatmen
Zeit, um mein eigenes Tempo zu gehen
Zeit, zur Ruhe zu kommen
Zeit, Frieden zu schließen
Zeit, um nach vorne zu sehen

Unruhe

Eigentlich ... hatte ich schon am Montag schreiben wollen.
Über Montag.
Reflektieren.
Wäre mir wichtig gewesen, zu ordnen, bevor wieder neues Zeug oben drauf kommt.
Keine Zeit für mich selbst, ob so vieler zu erledigender Dinge.
Und wenn Zeit da war, dann fehlte es an den richtigen Worten.
Nun ist der Montag weg, ohne richtig geordnet worden zu sein, Worte weg, Zeit weg, neues Zeug obendrauf.
Führt akut zu innerer Unruhe.
Aktuell sind nicht die Voraussetzungen gegeben, mich zu sammeln.
Keine äußere Ruhe.
Heißt: ich muss mir selbst dabei zusehen, wie ich von mir selbst wegdrifte.

Was fehlt:
Zeit und Ruhe für mich selbst. Dringend notwendig!
Heute Abend, wenn Fridolin im Bett und Fred aus dem Haus ist!!
Ich sehne mich nach Fühl-Zeit, für mich alleine und in Ruhe.

Außerdem habe ich Hunger.
Heute Mittag gab's nur kalt, weil wir nachher Nudelauflauf machen.
Freu mich drauf - warmes Essen im Bauch tut Not!
Und Zeit für mich.

Dienstag, 8. Juli 2014

Sloop John B

Eigentlich gibt's ja schon wieder viel zu berichten ... reflektieren. Morgen vielleicht besser. Oh, ist ja schon morgen. Naja, nach dem Schlafen.


Sonntag, 6. Juli 2014

Wellenreiten

So nun ... diesmal ist ja anders als letztes Mal. Mit Fridolin schwanger war ich noch eine Spur naiver - logisch. Wenn man diese Maschinerie nicht kennt, ist man erst mal darauf angewiesen, dass stimmt, was die Ärzte sagen, und weiß noch nicht so recht um seine eigenen Rechte, dass man bei Weitem nicht so ausgeliefert ist, wie so manch ein Arzt einem glauben machen möchte.
Inzwischen bin ich ein paar Jährchen älter als damals, und auch ein Stück gelassener. Ich weiß, an welcher Stelle ich diesmal kämpfen werde - weil ich es kann. Andererseits weiß ich nun auch, was eventuell auf mich zukommen kann, und kann dem bewusst entgegensteuern, und Vorkehrungen treffen, die eventuell noch lange Wartezeit anders anzugehen als damals, damit mich das - sollte es so kommen - nicht aus den Latschen haut.

Frühstück fiel heute aus, stattdessen blieben wir bis zur Sendung mit der Maus im Bett. Fridolin übte derweil Gitarre für sein Vorspiel nächste Woche. Zum Frühstück brachte das Nachbarkind frische Kirschen von den Großeltern vorbei, danach gab's Mittagsstück auf der Terrasse. Entgegen dem Plan, keine Pizza, sondern leckeres Brot mit leckerem Käse und leckerer Gurke, schönen Schatten, ziemlich ruhig hier, aber nicht totenstill - kein nervig-anstrengend-reizüberflutender Lärm. Friedel und ich sind uns einig "Wir sind genug unterwegs, da ist Daheimsein und Ausruhen auch mal schön!" Dazu gibt's schwäbische "Glücksschoki" und frische Himbeeren und Stachelbeeren von der Hand in den Mund ... und nachher eine Kugel Mango-Sorbet. Hmmmm. Tut gut! Einfach nur einfach. Keine große Action.

Was bin ich froh um meine Pappel und den Ahorn in meinem Garten. Fred und Fridolin müssten mir eigentlich zu Füßen liegen!! Die beiden Bäume - die einzigen beiden aus Altbestand - standen damals beim Hausbau direkt an der Grube. Bauarbeiter, Baggerfahrer, Architekten & Co beknieten mich in regelmäßigen Abständen, die Bäume doch entfernen zu lassen. Ich blieb hart und kettete mich phasenweise regelrecht dran. Um die Bäume habe ich ebenso gekämpft wie um das Gebüsch, und eine große Spirae. Nicht wirklich wertvoll, aber wenn man einen Garten komplett neu anlegt, besser als gar nichts! Zumal die Spirae so steht, dass sie uns Sichtschutz bietet zur Seite hin, und wir da nicht so sehr auf dem Präsentierteller sitzen. Heute haben wir hier - durch die beiden großen Bäume - mit den schönsten Garten von allen. Theoretisch. Man könnte noch so viel draus machen, aber Garten ist so überhaupt nicht Fred's Ding - noch nie gewesen. Und alleine .... . Lange war außerdem nicht klar, ob ich mit Fridolin hier wohnen bleibe, wozu dann noch viel Geld investieren?! Wobei ... investieren ... vor ein paar Jahren habe ich den Garten sogar mal richtig professionell planen lassen. Theoretisch könnte man da ja schon mal gaaaaaanz langsam anfangen, was zu machen. Wenn ich's nicht selbst schaffe, muss ich mir eben helfen lassen. Alleine schaffe ich das definitiv nicht, die letzten Jahre Kampf gegen Windmühlen haben deutliche Spuren hinterlassen. Aber wenn ich mich damit abfinden würde und deswegen Leben einstellen, wäre ich nicht ich. 's Le'm gehd weider! Alles wird gut. Immer.

Heiliger Sankt Nimmerlein

Something's coming, and it's no good. No good at all.

Sonntag, 9.30 Uhr ... kurze Nacht nach einem doofen Fußballspiel.
Schlecht geschlafen, wenn überhaupt.
Zappelbeine, Herzrasen, und permanenter Druck auf die Blase.
Dazu ein Bett, das aus irgendeinem unerklärlichen Grund bei jeder - und ich meine bei jeder - allerkleinsten Bewegung irgendein Geräusch von sich gibt.
Um 3.20 Uhr dann Umzug auf Fridolin's Matratzenlager. Ganz oben ganz hinten unter der Dachpfette. Da knarzt nix, wenn die Matratze nur auf dem Boden liegt ohne Bett außenrum.

Morgen ist wieder Vorsorge-Untersuchung, und es graut mir davor.
Seit dem Trip ins Krankenhaus letzten Donnerstag geht's mir irgendwie ... . Nicht doll.
Die Hebamme wird wieder CTG machen und mich an den Wehenschreiber anschließen. Fragt sich, was sie messen will, wenn da nix war, nix ist und auch niemals irgendetwas sein wird.
Ich fühle mich so ... egal. Einfach nur eine Gebärmaschine, die keine eigenen Bedürfnisse anmelden darf. Das Wohl des Kindes steht an oberster Stelle. Die Kinder kommen, wenn sie bereit sind. Wenn ich das schon höre! Wenn's danach ginge, würden wir jetzt noch auf den Sankt-Nimmerleinstag waten. Wenn sich bei mir nix tut, dann tut sich nix. Da kann ich machen, was ich will. Bei Fridolin habe ich mir die Hacken wund gelaufen. Bis ET+24 hatte ich noch täglich sechs bis sieben Stunden Wanderungen durch den Wald gemacht. Nichts hat sich getan. Gar nichts. Ganz zu schweigen von Himbeerblättertee & Co. Und genau die gleiche Scheiße wird jetzt wieder auf mich zukommen. Und ich habe Angst davor. Mir vergeht grade die Lust auf mein Kind für den Augenblick. Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen letzten Satz hierhin schreiben soll. Ja, mir vergeht die Freude auf mein Kind, und das macht mir Angst!
Diese Angst dass sich genau das wiederholt, was bei Fridolin war, und die Tatsache, dass niemand von den 'wichtigen' Menschen meine Angst ernst nimmt. Das ist der entscheidende Punkt. Und in diesem Zustand soll ich jetzt noch 37 Tage aushalten?! Dann wird es wieder heißen "Oh, das ist aber ein großes Baby, das hat bestimmt Diabetes, es muss auf die Neugeborenenstation [weg von mir]. Naja klar wird's groß sein, wenn's maßlos übertragen ist. Das hat aber nix mit Diabetes oder sonst irgendwas zu tun, sondern einzig und allein mit Blödheit. Mit Theorie und Praxis. Kind hört ja nicht auf zu wachsen, nur weil der errechnete Termin da ist. Dumm gelaufen - für mich. Und dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Bauchgefühl der Mutter anders als das, was die Theorie sagt?! - Darf nicht sein! Auch wenn's noch so richtig ist. Da war noch viel mehr. Nervenkrieg pur. Deshalb jetzt meine große Angst.
Ich glaube, ich habe das hier noch nicht geschrieben: Ich bin der letzte Mensch, der irgendwas gegen die Natürlichkeit der Geburt hat, der sich dagegen sperrt, wenn er weiß, dass das Kind noch nicht reif ist etc etc. Aber das Kind IST reif. Jetzt schon. Es liegt an mir! Versteht das vielleicht irgendjemand der schlauen Ärzte?!
Tja nun ... morgen dann Vorsorgeuntersuchung. Der Befund wird wieder 'bombenfest' lauten.
Die Angst davor, dieser Maschinerie komplett ausgeliefert zu sein. Obwohl man weiß, dass man mit seinem ureigenen Gefühl richtig liegt. Ausgeliefert noch dazu nicht aufgrund irgendeines medizinisch bedenklichen Befundes, der vom Kind ausgeht, sondern durch einen provozierten Befund. Provoziert dadurch, dass die Mutter als Mensch völlig egal ist, dass Instinkt und Bauchgefühl vorsätzlich ignoriert werden.
Mir geht es hier in keinster Weise um Geduldsspielchen. Klar freue ich mich auf mein allerliebstes Beelzebebi. Klar mag ich sie möglichst bald in die Arme schließen. Aber das ist nicht der Grund für den Aufstand hier. Der Grund ist die komplette Sinnfreiheit dieses Ganzen Szenarios, und den daraus folgenden harten Konsequenzen nicht für irgendwelche Ärzte, sondern für mein Baby und mich! Es wäre so einfach, mal auf den Menschen zu hören. Sehen, was in der Praxis ist. Die Theorie Theorie sein lassen.

Die Situation lässt mich auf aberwitzige Gedanken kommen, wie ich selbst all das verhindern kann.
Nicht komplett unbedenklich.
Außerdem hat Hannes nächste Woche Geburtstag.
Nerven bewahren.
Tat aber schon mal gut, das hier aufgeschrieben zu haben.

Doch, klar freue ich mich riesig auf mein Beelzebebi!
Es ist lediglich die Angst, die alle anderen Gefühl lähmt - logisch.
Und so unnötig.

Freitag, 4. Juli 2014

Spießgesellen

Hallo Frida,

Ich muss überhaupt gar nichts!! Auch nicht dich um Hilfe anbetteln, wenn ich weiß, dass nichts kommt. Bei deinen Machtspielchen mache ich nicht mehr mit.
Man kann nicht die anderen Menschen ändern, aber sich selbst.
Gelernt: Von dir kommt nichts, bei dir bin ich nun oft genug gegen die Wand gefahren in jeder Hinsicht, also lasse ich das. Versuch macht kluch. Kann ich mir nicht mehr leisten. Also muss ich sehen, wie ich alles weiterhin alleine schaffe, beziehungsweise mit den Menschen, auf die ich mich tatsächlich verlassen kann. Ganz einfach.

Beelze

Donnerstag, 3. Juli 2014

Bombenfest

So bombenfest - 10 oder 20 oder 100 Tage oder auch zwei Jahre. Warten. Es wird sich nix ändern alleine durch warten. Und nachher haben wir den Salat - "Oh, Sie haben aber ein großes Baby!" NEIN, scheiße!
Weiß ich. Ich wäre der letzte Mensch, der auf Krawall gebürstet wäre, wenn Warten irgendjemandem irgendetwas nützen würde. Tut es aber nicht. Nicht, weil Baby unreif wäre oder dieser für mich bodenlose Quatsch vonwegen "das Kind will noch nicht kommen", sondern weil ich anscheinend zu BESCHEUERT bin, ein Kind normal zu bekommen. Theoretisch könnte man also gleich handeln, denn Bebi ist ja komplett fertig. Aber da ja nicht sein kann, was nicht sein darf, müssen wir noch weitere grausame 40 (vierzig!) Tage aushalten. Oder aber hoffen, dass irgendwas "passiert". Baby geht's dadurch nicht besser, nur die Mutter dreht am Rad. Aber Selbstbestimmung und Bauchgefühl sind ja ein Fremdwort für so manchen. Dass die Praxis nicht macht, was die Theorie ihr vorschreibt, hat schon so manchen aus den Latschen kippen lassen. Ja da stehen wir dann da und gucken doof. Wir hätten natürlich vorher auch mal auf unser Bauchgefühl hören und handeln können, aber das wäre ja auch zu einfach gewesen.
So, und von "den Ärzten vertrauen" habe ich einfach nur die Schnauze voll. Viel zu oft habe ich erfahren müssen, was es bedeutet "den Ärzten zu vertrauen", und bin damit massiv auf die Schnauze gefallen. Selbige habe ich einfach nur noch voll!

Wenn das jetzt noch 40 Tage so gehen soll, kann ich mich erschießen! Ich HASSE es so abgrundtief. Grade. Alles. Nicht das Beelzebebi, logisch. Diese verFICKte Situation. Das kann doch alles nur noch ein schlechter Scherz sein.

Ach, einfach nur FUCK!

Mittwoch, 2. Juli 2014

Unser Schlafzimmer

Ja und, Fridolin schläft aktuell/die letzten Monate kaum mehr in seinem eigenen Bett. Dafür hat er hier in meinem Zimmer ein eigenes Matratzenlager in der Ecke. So ist er nah bei mir, aber nicht zu nah. Er ist immerhin kein kleines Kind mehr. Oder doch. Ich finde das voll ok. Mit 7 darf man noch 'klein' sein. Dafür ist er in so vielen anderen Bereichen selbständig und fit. Und er schläft ja nicht bei mir im Bett, sondern 5 m von hier. Als Baby war er so ultra-autonom. Ich habe insgeheim andere Mütter beneidet, deren Kinder an ihnen hingen, die weinten, wenn sie den Raum verließen. Das hat Fridolin nie gemacht. Er war schon immer ein sehr eigenständiges Kind, er hat nie an mir geklammert, wenn es darum ging, sich zu lösen. Seine Nähe hat er sich anders geholt.
Die letzten Wochen und Monate hat er viel durchgemacht, angefangen bei meiner Beziehung zu Hannes, und der Trennung, meine Schwangerschaft, Fred's Auszug ist auch noch kein Jahr her, Frida's dauerndes Theater und meine damit verbundenen Abstürze, und schließlich sein eigenes Schul-Drama. Das ist ganz schön viel für so ein kleines Kind. Und trotzdem ist er so ... normal. Nicht auffallend leise, nicht auffällig sonst irgendwie. Einfach er selbst eben. Klar hatten wir unsere Krisenzeiten, im letzten Jahr, vor allen Dingen, als absehbar war, dass das eben in der Klasse überhaupt nicht passt. Und ja, mir geht sehr wohl nach, dass Fridolin wieder in die 1. Klasse zurück gegangen ist. Vor allen Dingen deshalb, weil sowohl die 2.-Klass-Lehrerin, wie auch die aktuelle 1.-Klass-Lehrerin bestätigten, dass er definitiv ein 2.-Klässler sein könnte, WENN MIR WER ZUGEHÖRT HÄTTE, und ohne die Scheißdreckskack-Blockade-Politik der Schule ganz am Anfang. Hätten sie ihn zu den Herbstferien gleich schnuppern lassen, hätte er nicht so viel wertvolle Zeit sinnlos vergeuden müssen, und wäre jetzt fest in der 2. Klasse. Darin sind sich die Lehrerinnen einig. Und ja, das stinkt mir nach wie vor gewaltig! Nachbarkindmutter jammerte gestern, dass die Kinder so viele Hausaufgaben aufgehabt hätten. Fridolin (nicht ich!) stand daneben und sagte, dass das doch Pups kleine Nuckelkinder gewesen sei. Für ihn unter dem untersten Limit. So, dass es noch zusätzlich etwas braucht, um ihn auszulasten. Ja, leicht und mit links blablabla, dafür kämpfe ich, dass er's auch ordentlich macht, OBWOHL's so pupsig ist. Der Punkt ist halt auch: aktuell braucht er sich die Aufgaben nicht mal ordentlich durchlesen, und weiß schon, was er machen muss. Gefährlich! Denn was passiert, wenn dann wirklich was auch für ihn Anspruchsvolles kommt, und er nicht gescheit hinschaut oder -hört, was er machen soll, weil er das bisher ja auch nicht musste, ist absehbar. Deshalb lasse ich ihn Extra-Aufgaben machen, wo ich Wert drauf lege, dass er präzise arbeitet, und dass er eine "Mindestarbeitszeit" hat, in der er etwas für die Schule tun muss. Aktuell ist er so 10 bis 15 Minuten beschäftigt, das lastet nicht aus.  Und JA, das sind wahrlich Luxusprobleme! Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Sei mir auch mal gegönnt! :) Mal sehen, was das nächstes Jahr in der 2. Klasse gibt.

Ich schweife ab ... auch das tut gut, die Gedanken fliegen lassen.

Eigentlich wollte ich über unsere Schlaferei schreiben ... aus anderen Kulturen kenne ich, dass die Familie in einem Raum schläft. Da gibt es keine Extra-Zimmer für die Kinder, und mittlerweile empfinde ich das auch irgendwie wie eine Art 'Abschiebung'. Warum soll man die Kinder auf Zwang von sich weg schieben?! In Nepal habe ich kennengelernt, dass Eltern in einem Raum mit den Kindern schlafen, oft sogar in einem gemeinsamen Bett. Andere Räume werden dann tagsüber als Wohnzimmer benutzt. Solange unsere Situation ist wie sie ist, finde ich es schön so. Nun ja, mit 14 werde ich Fridolin wohl nicht mehr an der Backe haben, vielleicht dann noch mit der ersten Freundin - ha! Aber jetzt ist er grade mal sieben Jahre alt, bekommt bald ein Geschwisterchen, wird vom Einzelkind zum großen Bruder. Ist doch klar, dass er da verstärkt Nähe braucht! Und so wie's ist, passt es für uns optimal. Auch wenn beispielsweise Frida die Augenbrauen hochzieht, oder Fred oft genug zu Fridolin sagt "aber heute schläfst du in deinem Bett, oder?" - Warum?! Zumal: wenn er hier schläft, legt er sich ins Bett, schläft ein, und macht keinen Mucks mehr bis zum Aufwachen. Wenn er unten in seinem eigenen Zimmer schläft, braucht er Licht im Flur, wälzt sich im Schlaf hin und her und knirscht Zähne ohne Ende. Mal von der ganzen Pädagogik abgesehen genieße ich auch, ihn bei mir zu haben, und schlafe tatsächlich selbst auch besser, wenn ich ihn schnaufen höre.

Mal sehen, wie wir das machen, wenn Beelzebebi da ist und anfangs nicht durchschläft und und und - wobei Fridolin durchschläft, seit er acht Wochen alt war.... Man kann ja mal hoffen. Wir haben ja Gott sei Dank die Sommerferien zum Eingewöhnen und Ausprobieren!

So, fertig für heute. Nite nite! <3

Tagwerk

Sorry, vermutlich wird das wieder eines dieser langweiligen Aufzählungs-Postings. Aber ich schreibe ja nicht für euch, sondern für mich. Es steht ja jedem frei, hier mitzulesen - oder auch nicht.

Der Tag heute war schön. Beim Klingeln des Weckers erst mal die Lage abgecheckt. Kind 1 sprang zu mir ins Bett, küsste mich zum ,guten Morgen' und hatte allerbeste Laune, Kind 2 auch noch erstens da, zweitens wo es hingehört. Nur ich reichlich müde von der Nacht zuvor. Dabei hatte ich eigentlich gar nicht so schlecht geschlafen.

Fridolin machte heute mit seiner und mit zwei Parallelklassen einen Ausflug "auf die Wiese" - in HSU haben sie gerade "Wiese" als Thema. Gefällt mir gut, macht Spaß!

20.20 Uhr: Mit Siddharta auf der Dachterrasse. Heute habe ich jede Menge geschafft! Ich bin mehr als zufrieden mit meinem Tagwerk. Frisch geduscht, Haus sauber, Frühstück für morgen steht auf dem Tisch, Büchertasche gepackt, Pausenbrot vorbereitet. Kind ist glücklich, weil wir morgen gleich nach der Schule fahren, um seine Lego-Arktisstation abzuholen. Die hat er sich im Geschäft bestellt, und kauft sie für die Gutscheine, die er zu seinem Kindergeburtstag bekommen hat. So genial!
Von Fred und mir - zusammen - bekommt er ein Trikot der mexikanischen Nationalmannschaft. Das sollte dann auch die Tage hier eintrudeln. Er freut sich riesig darauf! Das bekommt er als Belohnung für die Wahnsinns-Leistung, die er in der 2. Klasse abgeliefert hat. Fridolin ist mit Abstand das Kind mit dem wenigsten Spielzeug und dem aufgeräumtesten Kinderzimmer, das ich kenne - und es geht ihm gut dabei, fehlt nix. Spricht ja auch für sich, dass wir oft und viele Besuchskinder hier haben. Die würden ja nicht kommen wollen, wenn's doof wäre hier. Dafür sind dann eben mal solche großen Geschenke und Einkäufe möglich. Zumal das ja auch den Geburtstags- und Weihnachtsgeschenkehype erheblich entzerrt. - Passt so, kann man lassen.

Zu Mittag gab's Steinpilzrisotto - eines unserer Lieblingsgerichte.

Da Fridolin die Hausaufgaben gestern schon gemacht hatte, und heute Ausflug war, durfte (!) er dann noch ein paar Blätter vom Rechenblock machen. Macht ihm Spaß, und er braucht Anreize, damit er weiterhin konzentriert bleibt. Wenn's langweilig wird, kehrt der Schlendrian ein - logisch. Brauchen wir nicht.
Später kam die Putzfrau ... ja, sie ist nett, aber sie ist nicht unsere erste Haushaltshilfe. Die war einfach nur klasse - verlässlich, sauber, selbst ordentlich und gepflegt vom Erscheinungsbild, selbständig und vertrauensvoll. Bei ihr konnte ich zwischenzeitlich mal einkaufen gehen, und Fridolin zu Hause lassen. Und und und. Aber nein, sie musste ja unbedingt heiraten und nach Österreich ziehen .... naja, sei ihr ja gegönnt.
Na gut, meckern ist Eines ... handeln das Andere. Wenn was nicht passt, warum sich lange damit abtun, und wertvolle Lebenszeit verschwenden?! Mit der Beelzefrau neverever. Also habe ich gleich bei jemand Anderem angerufen und ein Vorstellungsgespräch vereinbart. Mal sehen, vielleicht klappt's ja besser. Muss ja klappen. Im August, wenn Beelzebebi da ist, brauche ich, dass der Laden läuft, ohne Wenn und Aber.
Fridolin habe ich seine Matratze hier oben bei mir im Zimmer heute morgen noch zum Lager ausgebaut, dann sind die Polster unten aus dem Weg, und oben hat er's schön gemütlich. Da hat er sich dann mittags gleich reingelegt und ... gelesen. So schön!

Fred holte Fridolin zum Fussball ab - Wahnsinn, dass das Kind nach dem großen Ausflug heute morgen noch zu eineinhalb Stunden Training im Stande war. Abendessen dann ganz normal Brot mit Fred. Und Himbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren aus dem Garten.

Ach, ich habe jetzt heute nix Besonderes geschafft, aber viel war's, und doch, ich bin schon gut zufrieden damit grade so, wie's ist.

Am Freitag gibt's dann großen Besuch von meiner Patentante mit zweien ihrer Töchter - die wiederum Patentanten für Beelzebebi werden. Ich freue mich schon, da sie eine weite Reise in Kauf nehmen extra für uns. Da am Freitag um die Uhrzeit ja auch das Deutschlandspiel ist gegen Frankreich, habe ich beschlossen, dass wir einfach Tapas machen, und so verschiedene Kleinigkeiten. Fridolin wünscht sich Caprese mit frischem italienischem Brot und Bruschetta.

Für morgen früh ist schon alles erledigt, Pausenbrot gemacht, Frühstückstisch gedeckt ... so schön! Dann kann ich den Wecker auf 10 Minuten später stellen. Und heute kein Fussball passt auch.

Ja sorry, wenn das für euch Leser langweilig erscheinen mag - ich bin dankbar für jeden Tag ohne irgendeine Aufregung. Einfach mal gepflegte Langeweile. Wobei das ja noch nicht mal richtige Langeweile ist, es gibt schon noch wahrlich genug zu tun. Grad ist einfach nur normal und kein Drama. Tut so gut!

Und Beelzebebi?! Turnt und turnt und turnt. Das fühlt sich so unendlich schön an.... einfach nur ... nah ... unvergleichlich ... kraftvoll. Ich hoffe so sehr, dass sie bleibt, wie sie gestern im Krankenhaus war - richtig rum, also in Schädellage. Komm, Beelzebebi, rutsch fest ins Becken und bleib da. Bitte! Also ne, ich mag dich ja bald da raus haben. Aber eben nicht mehr rumdrehen, hörst du?!

Dienstag, 1. Juli 2014

Und täglich grüßt Frida

Eigentlich wollte ich ein wenig vorschlafen für das Spiel der USA gegen Belgien nachher bei der Weltmeisterschaft. Aber sobald ich die Augen schließe, ist da Frida. Lass mich in Ruhe, Frida. Lass es doch jetzt endlich gut sein. Was willst du noch? Mach es uns doch nicht so schwer. Hör auf, dich selbst zu belügen, indem du dir Interesse an mir einredest, dann brauchst du mich nicht mehr vor den Kopf zu stoßen. Lass es jetzt doch einfach dabei bewenden. Ich kann nicht mehr. Ich habe keine Kraft mehr dafür. Die Kraft, die ich habe, brauche ich für meine kleine Tochter, für Fridolin und für mich.

Und sobald ich die Augen schließe, sehe ich mich alleine in diesem Krankenhaus. Weinend, alleine mit Schmerzen, in einem Bett von einer Hebamme einen  Krankenhausflur hinunter geschoben. Niemand rennt hinterher, so wie bei der Frau heute morgen. Gottverlassen. Es geht nicht immer darum, jemanden bei sich zu haben, sondern den Menschen, den man braucht.

Durcheinander

Frida mit ihrem bescheuerten Hilfeangebot macht mich voll durcheinander. Wenn man Hilfe anbietet, sollte man wohl mit rechnen, dass der Andere sie annimmt/annehmen möchte. Sie war in den letzten Monaten und Jahren die, die am wenigsten von allen Menschen da war für mich. Nie so wirklich. Immer schön mit ihrem Geld. Aber sonst? Kann mir von ihrem Geld ja einen Menschen kaufen, der für mich da ist. Je mehr ich drüber nachdenke .... desto verlassener fühle ich mich.

Heute im Krankenhaus fuhren sie eine weinende, schwangere Frau an mir vorbei, die Mutter lief hinterher. Keine Ahnung, was los war. Die Vorstellung, dass ich das mutterseelenalleine bewältigen muss, was auch immer da kommt, ohne Rückhalt lässt mich kotzen. Grade kam noch eine Mail von Frida. Ich fühle mich wie im falschen Film. Als wäre das eine komplett andere Person, die jetzt schreibt, ich müsse um Hilfe bitten. Erst Wochen, Monate, Jahre blocken und dann wundern, dass ich eben zwischenzeitlich alleine mein Leben organisiere. Der Schrott mit Frida hat lange genug, viel zu lange alles dominiert. Nun habe ich mich damit abgefunden, dass sie nicht da ist, nicht da sein will, und vermutlich nicht da sein kann aus irgendeinem Grund, der nur bei ihr selbst liegt, nun fängt sie wieder an. Mensch, lass doch einfach mal gut sein jetzt. Hallo Menschen da draußen, was wollt ihr eigentlich konkret von mir?! Ich versteh's nicht. Wirklich. Oder bin ich im falschen Film? Was läuft hier verkehrt?!

Der Termin selbst ... die Ärztin war super-nett. Ich muss das alles sacken lassen. Mit dem Beelzebebi ist alles ok. Eigentlich könnte mir ein riesiger Stein vom Herzen fallen ob des Ist-Zustandes. Aktuell liegt sie sogar richtig, und alle anderen Hindernisse, die es vorher gab, scheinen aus dem Weg geräumt! Aber so weit wie jetzt war's schon mal. Dann drehte sie sich, und es hieß doch wieder anders. Ich traue dem Frieden in meinem Bauch nicht wirklich. Oder erst, wenn's so bleibt.